01 Oktober 2020

Endlager-Suche? - "Wer suchet, der findet" - nicht immer.

Die Endlager-Suche seit Jahrzehnten - und zu vieles spricht mir dagegen:

1. Was wird, wenn sich ein solches Endlager NICHT findet? Und was, wenn man sich wieder "irrt", wie bei der "Asse"? Denn wenn die Politik verspricht, den Standort binnen der nächsten zehn Jahre zu finden, obgleich sich kaum mehr als die Suche versprechen lässt, dann steigt die Wahrscheinlichkeit des erneuten "Irrtums".

2. Ich mag es nicht ernst nehmen, wenn die Vorgabe lautet, dass ein Endlager für "eine Mio. Jahre sicher" sein solle, denn dafür scheint die Erde zu bewegt und die Unterbringung stark radioaktiver Abfälle in Castoren geradezu überflüssig, wenn deren Haltbarkeit nur auf 40 Jahre geschätzt wird.

3. Mir wäre Verdacht, dass ein Endlager, in dem die radioaktiven Abfälle zentral deponiert werden, ein potenziertes Risiko im Vergleich zu dezentraler Lagerung darstellt. - Wo in der Welt werden solche Mengen konzentriert erfolgreich deponiert?

4. Wie steht es um Alternativen, z.B. Optimierung der Zwischenlager? Ich könnte mir vorstellen, dass die Lagerung in Hallen viel preisgünstiger als eine weitere "Asse" ist - und besser zu warten, zu überwachen.

5. Die Menschheit steht vor enormen Herausforderungen, z.B. eine Energiewende zu meistern, die uns den Klimawandel verlangsamt. Wir sollten es uns nicht leisten, dem Atomstrom unnötig viel Geld nachzuschmeißen, sondern mit den stillgelegten Atomkraftwerken als Baudenkmälern leben und schon durch Verzicht auf Abriss Unmengen an Sondermüll und Kosten einsparen. Und solche Baudenkmäler können keine größere Gefahr darstellen als aktive Atomkraftwerke, deren Hauptrisiken man jahrzehntelang als "Restrisiko" verharmloste.

Vor Jahren rechnete ich mal die Schweizer Kalkulation auf die bundesdeutschen Verhältnisse um - und kam auf ca. 60 Mrd. Euro für die hierzulande zahlreichere AKW-"Entsorgung".

6. Die Kommunen, die sich über Jahrzehnte mit hohen Gewerbesteuereinnahmen aus und für Atomkraftwerke bereichern ließen, sollen m.E. nun auch auf dem Nachlass sitzen bleiben - und schlimm genug, dass ihnen auch das "vergoldet" werden muss, denn Bau, Wartung und Wachdienste werden kosten und den Kommunen gut tun.

7. Ich bleibe "Technik-Optimist", weshalb bspw. die gefährlichsten Abfälle aus den Brennstäben, so bewahrt werden sollten, dass sie vielleicht irgendwann gut erreichbar entweder neutralisiert oder umgenutzt werden können. Keinesfalls für Atomwaffen. Aber mein Technik-Optimismus ging halt nie so weit wie der Atomlobby, die uns weltweit Unmengen an Abfällen bescherte und es weiterhin tut, ohne vorher die "Entsorgung" zu sichern.

Warum scheitern solche Überlegungen? Ich vermute folgende Gründe:

a) Kein Experte vertritt sie - und ich bin kein Experte - und überdies sicherlich voreingenommen, denn ich war schon immer Gegner der großindustriellen Anwendung einer Atomtechnologie, solange deren Risiken aus Betrieb und Abfällen nicht vollends beherrscht werden.

b) Die Politik versprach jahrzehntelang die Lösung des Entsorgungsproblems - und wird geneigt sein, irgendwann so zu tun, als habe sie das Versprechen eingelöst.

c) Auch die von mir geliebten Umweltverbände beteiligen sich an der "Endlager-Suche", dürfen mit am Tisch sitzen, aber werden sich wahrscheinlich auf keine Findung einlassen, sondern bestrebt sein, aus jeglichem Standort politisches Kapital für die eigenen Organisationen zu schlagen. So werden sie erst recht nicht einer Vielzahl von Standorten zustimmen.

Markus S. Rabanus 2020-10-01

http://www.inidia.de/endlager.htm

12 März 2018

Fukushima - SIEBEN Jahre

Eigentlich macht sich Japan der gesamten Menschheit gegenüber schadensersatzschuldig. Und dem "Deutsches Atomforum" sollte man mal endlich die "Gemeinnützigkeit" aberkennen.

Wo sind denn all die "Kernkraft-Experten", die der fortdauernden Umweltverseuchung abhelfen? "Den Untergrund vereisen" - und andere Schnapsideen, die deshalb auch nicht angefangen wurden.

Stattdessen massenweise japanische Desinformierte in die "Aufräumarbeiten" geschickt, die keine Lobby haben und auch nicht gezählt werden - wie in Tschernobyl.

24 November 2014

Havarie-Evakuierungsradius: "5 Kilometer"

Unsere Umweltministerin "lobt" diese vollkommen irre EU-Richtlinie, die einmal mehr den Atomkraftwerksbetreibern technische Harmlosigkeit bescheinigt - und obendrein die Havarierisiken vergesellschaftet.
Fukushima-Wahrscheinlichkeiten seien in Europa "sehr gering", schließt die Presseerklärung. Stimmt, denn erfahrungsgemäß führen jedes Mal andere Faktoren zu Havarien. Die sonst so gehypte Terrorgefahr wird da rasch mal ausgeblendet, wenn den parteispendenfreudigen Atomkonzernen eine Freude gemacht werden soll.
Und falls erneut passiert, was nie passieren durfte, dann heißt es wieder: "Es war nicht vorhersehbar."

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Bundesumweltministerium Pressemitteilung: Berlin, 24. November 2014 Strahlenschutz

Erstmals europäischer Standard für die Planung von Katastrophenschutzmaßnahmen für Atomkraftwerke

Die Leiter der europäischen Strahlenschutz- und Reaktorsicherheitsbehörden haben erstmals ein europaweites Konzept für die Bewältigung von schweren kerntechnischen Unfällen vorgelegt. Es geht auf eine Initiative des Bundesumweltministeriums zurück und enthält ein einheitliches Bewertungsschema für den Zustand von Atomanlagen. Außerdem werden erstmals grenzüberschreitende Empfehlungen für erste Maßnahmen bei schweren Atomunfällen gegeben. Das Papier wurde heute veröffentlicht.
Bundesumweltministerin Barbara Hendricks lobte die Entscheidung als wichtigen Schritt hin zu einheitlichen Standards. „Radioaktive Strahlung macht nicht an Grenzen halt. Da es in unseren Nachbarländern mehrere Atomkraftwerke in der Nähe der deutschen Grenze gibt, dient ein gemeinsames Vorgehen auch unserem Schutz. Ich begrüße daher, dass es gelungen ist, ein gemeinsames europäisches Konzept zur Bewältigung von schweren atomaren Unfällen zu erarbeiten.“
Das Konzept war in den zurückliegenden Monaten von einer gemeinsamen Task Force erarbeitet worden. 21 Experten für Reaktorsicherheit, Notfallschutz und Strahlenschutz aus 14 Ländern leiteten aus den Erfahrungen in Fukushima ein robustes Bewertungsschema für den Zustand eines havarierten Atomkraftwerks ab und gaben Empfehlungen für die Planung von Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung in der Frühphase eines schweren Unfalls.
Die Experten sind Vertreter der Gremien der Leiter der europäischen Strahlenschutzbehörden (Heads of the European Radiological Protection Competent Authorities, HERCA) und Reaktorsicherheitsbehörden (Western European Nuclear Regulator’s Association, WENRA). In allen europäischen Ländern gibt es seit Jahren effiziente Mechanismen, um im Notfall adäquat reagieren zu können.
Auf Basis einer Vielzahl von Anlagenparametern kann in Verbindung mit numerischen Wettervorhersagen präzise prognostiziert werden, welche Maßnahmen an welchem Ort notwendig sind, um die Bevölkerung vor Schaden zu bewahren.
Wie die dreifache Katastrophe von Fukushima allerdings gezeigt hat, können widrige Umstände dazu führen, dass der für diese Form von Vorhersagen und Bewertungen notwendige Datenaustausch unterbrochen wird. In genau solchen – extrem unwahrscheinlichen – Situationen soll das nun vorgestellte Bewertungsschema Anwendung finden. Es ermöglicht eine robuste Klassifizierung auf Basis einer stark reduzierten Anzahl von Anlagen- und Wetterparametern, die auch unter ungünstigsten Bedingungen zur Verfügung stehen.
Das Bewertungsschema ist bewusst auf die wesentlichen Maßnahmen reduziert: Evakuierung, Aufenthalt in Gebäuden und Jodblockade.

 - Bis zu einem Abstand von 5 Kilometern vom Atomkraftwerk sollen die zuständigen Behörden auf eine Evakuierung vorbereitet sein. Für eine eventuelle Ausweitung auf bis zu 20 Kilometer soll eine geeignete Strategie vorliegen.

 - Bis zu einer Entfernung von 20 Kilometern sollen die Bewohner darauf vorbereitet sein, sich in ihren Wohnungen aufzuhalten. Auch eine Jodblockade ist hier vorgesehen. Für eine eventuelle Ausweitung auf bis zu 100 Kilometer soll eine geeignete Strategie vorliegen. Diese Planungsradien entsprechen weitgehend denjenigen, die die deutsche Strahlenschutzkommission (SSK) in diesem Jahr empfohlen hat und die derzeit in Deutschland von den zuständigen Behörden umgesetzt werden.

Der deutsche Ansatz geht für den Bereich der Jodblockade über den jetzt verabredeten europäischen Standard insofern hinaus, als für Kinder, Jugendliche und Schwangere im ganzen Bundesgebiet und nicht nur im Umkreis von 100 Kilometer um Atomkraftwerke herum Vorsorge getroffen werden soll.

In Anbetracht des Sicherheitsniveaus europäischer Atomkraftwerke und der im Rahmen der Fukushima-Nachlese umgesetzten Verbesserung halten HERCA und WENRA explizit fest, dass die Wahrscheinlichkeit eines mit Fukushima vergleichbaren Ereignisses, das tatsächlich Evakuierungen bis zu 20 Kilometer und Aufenthalt in Gebäuden sowie Jodblockade bis zu 100 Kilometer nötig macht, in Europa sehr gering ist.

27 September 2014

REKORD-Subventionen für Atomkraftwerksbau ?

"Hinkley Point C" schien nach dem Kostendesaster des finnischen "Olkiluoto 3" gescheitert, aber steht jetzt tatsächlich zur Entscheidung und würde neben Tschernobyl und Fukushima zum TEUERSTEN Strom aller Zeiten:

 ### Der ca. 20 Mrd. € teure Bau soll mit einer staatlichen Kreditgarantie i.H.v. mehr als 11 Mrd. € gefördert werden.

 ### Anschließend soll dem Betreiber 35 Jahre lang ein Stromabnahmepreis i.H.v. anfänglich 120 € pro Megawattstunde staatlich garantiert werden. Das ist das DOPPELTE des heutigen Strompreises in Großbritannien und soll noch zusätzlich per Inflationsausgleich ständig erhöht werden.

Na, werden unsere Merkel-Gabriel-Vertreter in der EU zustimmen?

 Es würde eine Richtungsentscheidung von enormer Dimension, denn wenn diesem britischen Atomprojekt in solcher gewaltigen Höhe staatliche Gelder nachgeworfen werden dürfen,

- dann wird es vorprogrammiert Nacheiferer geben, die jetzt noch leise sind in Frankreich, Tschechien, Polen usw.,

- dann werden Hunderte Milliarden EURO "investorenschutzgesichert" in Atomrisiken umgeleitet, die dann für regenerative Energieproduktion fehlen.

Und Atommüll ohne Ende. - Mit weiteren Kosten. Und Risiken.

Beobachten: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Hinkley_Point

12 Juni 2014

Keine "Hermes-Bürgschaften" mehr für AKW-Bau, aber ...

2011 wurde der Atomausstieg beschlossen, trotzdem förderte die Bundesregierung weiterhin die atomindustriellen Auslandsgeschäfte mit Exportkreditgarantien. Mit heutiger Presseerklärung kündigte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zwar das Ende dieser Förderpraxis an, jedoch nicht ohne Ausnahmeregelungen: "Dazu gehören Lieferungen und Leistungen, die die Sicherheit bestehender Nuklearanlagen erhöhen oder der Stilllegung, dem Rückbau sowie der Entsorgung von Nuklearanlagen dienen." - Es gab keine Bürgerbeteiligung.

14 April 2014

Ausbaupläne des tschechischen AKW-Temelin gescheitert

Tschechien wollte mit dem AKW-Ausbau am deutschen Atomausstieg verdienen, wie uns immer wieder Kommentatoren der Atomlobby den Ausstieg nationalistisch zu verleiden versuchten, aber daraus wird vorerst nichts, denn die Ausschreibung des Bauvorhabens musste gestoppt werden, weil es an Investoren fehlt, die den ganzen Krams bezahlen.
"Schuld" seien die Turbulenzen auf dem europäischen Energiemarkt, die einen rentablen Betrieb nicht gewährleisten. Die Energiepreise seien zu niedrig.
Mag ja sein, aber "Schuld" ist vielleicht nicht ganz so der passende Begriff für diese begrüßenswerte Entwicklung.

11 März 2014

Dritter Jahrestag Fukushima - globales Politikversagen

Keiner der Verantwortlichen, denen die Nichtbeachtung seitens der IAEO angezeigter Risikofaktoren nachgewiesen ist, wurde zur Rechenschaft gezogen. Für die schwersten Fälle von Umweltkriminalität genügen demnach Rücktritte. Mit Pensionen - und der Rest interessiert sie nicht. Das kann nur sein, weil die Regierung und Justiz durch und durch korrupt ist, aber auch die Internationale Atomaufsichtsbehörde IAEO nebst allen Regierungen weltweit, die gute Miene zum bösen Spiel des japanischen Versagens machen, weil auch sie im Fall der Fälle nicht haften möchten und die selben Fehler machen, dass uns infrastrukturrelevante Konzerne zu mächtig werden durften, um sie in die Haftung nehmen zu können. Und nichts daran wird geändert - wie im Bankensektor. Machen das die Kommentare deutlich?
An der Ruine bekommt TEPCO seit dem 11.3.2011 nichts in Griff. Für die Ruinenarbeiter wurde keine adäquate Schutzkleidung entwickelt, noch immer fließen Massen an radioaktiven Wassern aus den Atomruinen in den Pazifik, wo es nicht bleibt und global die Nahrungskette verseucht, kein Entsorgungskonzept für die riesigen Mengen kontaminierter Böden, Zehntausende Evakuierte hausen weiterhin in Containern und sonstigen Notunterkünften, bleiben ihrer Heimat und Existenzgrundlage beraubt.

+++ Wichtige Lehren wurden nicht gezogen +++ Obwohl Fukushima zeigte, dass wer Atommeiler wie eine Reihenhaussiedlung baut, dann auch einen Serien-GAU riskiert, werden in vielen Ländern (auch in Deutschland) noch immer Atomanlagen mit mehreren Blöcken betrieben oder sind gar noch im Bau, z.B. in Finnland.

21 Januar 2014

Finnland: AKW-Neubau wird zum bayrischen Steuerzahlerfiasko

Die ursprüngliche Kostenschätzung für das "weltsicherste" Atomkraftwerk Olkiluoto lautete auf 3 Mrd. EURO. Inzwischen ist von 8,5 Mrd. EURO die Rede. Die hälftig landeseigene BayernLB pokert mit, indem sie knapp 2 Mrd. EURO als Kredit beisteuerte - und das mit 2,6 Prozent lächerlich verzinst. Wird der Kredit bedient? Die Fertigstellung war für 2011 vorgesehen, 2012, 2013, 2014, 2015 und offenbar wird nun auch mit 2016 nicht mehr gerechnet, denn der mit dem Bau beauftragte AREVA-Konzern (Frankreich) scheint den Überblick verloren zu haben.
Und die Sicherheit? Aus Fukushima wäre u.a. die Lehre zu ziehen gewesen, dass es nicht sinnvoll ist, Atomreaktoren wie eine Reihenhaussiedlung zu bauen, aber aus betriebswirtschaftlichen Gründen wird auch in Olkiluoto das Risiko eines Serien-GAU in Kauf genommen.

23 Dezember 2013

Zur Unvereinbarkeit von Atomenergie und Klimaschutz

Der renommierte Klimaforscher James Hansen (USA) bekommt von SPIEGEL-Online Aufmerksamkeit für die These, dass es der Atomkraft zum Klimaschutz bedürfe. Es gab auch vor Fukushima Leute, die zu "Klimaschützern" mutierten, wenn sie der Atommüllproduktion das Wort reden wollten.

Phantastisch, wenn ihnen dann ein James Hansen vermeintlich zum Kronzeuge wird, dessen Forschungsergebnisse mit Wahrscheinlichkeiten übereinstimmen, wonach für das Erdklima nicht ganz so gesund sein kann, dass binnen weniger Generationen an CO2 freigesetzt wird, was binnen Millionen von Jahren von der Natur in tiefen Böden gespeichert war.

Nur zieht Hansen keine Schlüsse aus Fukushima, auch nicht aus der Vorgeschichte oder dem heutigen Umgang damit, zudem ohne Bedenken zum Atommüllverbleib, denn ein Risiko durch ein anderes zu ersetzen, macht allemal weniger Sinn als der Wechsel zu Endlosenergien, wenngleich deren Nutzung anteilsmäßig, wissenschaftlich und ökologisch noch in den Kinderschuhen steckt, was Hansen vermutlich zu seiner Empfehlung veranlasst, aber auch verleitet haben dürfte, während die andere Abwägung richtiger wäre, die rückständige Endlosenergienutzung den Auslaufmodellen konventioneller Verbrennung und unkalkulierbarer Risiken gegenüber zu stellen.

In den Kostengrößen, vor allem unter Einbeziehung der dauerhaften Atommüllbetreuung und Havarierisiken, ist die Wirtschaftlichkeit der Atomkraft ökonomisch längst widerlegt und ruft deshalb nach weiteren Subventionen, war ein Irrweg von Leuten, die "Sonne spielen" wollten, anstatt deren Nutzung zu optimieren. Oder auch die Gezeiten, wie sie uns der Mond so zuverlässig berechenbar beschert - und nahezu ungenutzt über die Weltmeere schwappt. Oder die Geothermie, wie sie grad mal von Island ausgiebig genutzt wird.

Unser Planet ist ein gefährlicher Ort (N24) :-), aber mindestens vorläufig ohne Alternative, weshalb sich eigentlich lohnt, mit ihm ökologischer umzugehen, meinethalben durch Staatsaufträge dafür zu sorgen, dass die findigen Purschen aus der darbenden Rüstungsindustrie (z.B. EADS) nun im Energiesektor ihre Brötchen verdienen. Mag sein, dass die Stromrechnung steigt, aber besser investiert als in den Niederlagen auf dem Hindukusch.

19 Dezember 2013

Die Fake-News von TEPCO

Der bundesdeutsche "Qualitätsjournalismus" übernahm mal wieder hirnlos die Propaganda des Fukushima-Havaristen, wenn SPIEGEL-Online, DIE WELT usw. titelten: "TEPCO will alle Reaktoren dauerhaft stilllegen" - und gemeint sind dann nicht etwa die landesweit im Stillstand befindlichen TEPCO-Atomkraftwerke, sondern die Reaktorblöcke 5 und 6 auf dem vollkommen verstrahlten Atomruinen-Gelände von Fukushima-Daiichi, als käme dort eine Wiederinbetriebnahme überhaupt in Betracht, was den genannten Medien offenbar nicht auffällt, obgleich sie dafür hinreichend Indizien liefern, denn TEPCO stellte die Bergung von Brennelementen ein, weil einfach mal wieder die Strahlung zu hoch geworden ist. Bei neuerlichen Messwerten von 25 Sievert pro Stunde empfiehlt sich das Arbeiten nicht, sondern kann innerhalb von 20 Minuten gestorben werden.

Und was unternimmt Japans Regierung? Sie drängte die Internationale Atomaufsicht zur Erlaubnis, dass TEPCO massenhaft kontaminiertes Wasser in den Pazifik verklappen darf, denn es fehlt an Tanks für die "bis zu tausend Tonnen pro Tag" (SPIEGEL) - stattdessen ins Meer, damit alle Welt davon hat. Weil solche Nachrichten für eine der führenden Industrienationen nicht gerade schmeichelhaft sind, soll davon möglichst wenig an die Weltöffentlichkeit kommen und wird zum strafbewehrten Staatsgeheimnis erklärt, rasch noch das Strafrecht verschärft, so dass Beamte, die unliebsame Informationen an die Presse geben, fortan mit bis zu zehn Jahren Haft rechnen müssen.

30 November 2013

PM zur heutigen Energiewende-Demo in Berlin

16.000 bei Energiewende-Demonstration im Berliner Regierungsviertel

Empörung über Große Koalition: "Frontalangriff auf Energiewende" / Forderung: Sonne und Wind statt Fracking, Kohle und Atom - Berlin, 30.November 2013.

Am heutigen Samstag forderten mehr als 16.000 Menschen von der künftigen Bundesregierung, die Energiewende mit Sonne und Wind zu gestalten und Fracking, Kohle und Atom aufs Abstellgleis zu stellen. Der Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD nutze nicht die riesige Chance, mit der Energiewende beim Klimaschutz ernst zu machen, Atomkraft abzuschalten, den Stromkonzernen den Stecker zu ziehen und für eine Energieversorgung in Bürgerhand zu sorgen.
Die 16.000 Demonstranten starteten am Berliner Hauptbahnhof und umzingelten das Kanzleramt. Gleichzeitig ließen Teilnehmer zig Drachen vor dem Reichstag steigen, die vor einer Woche landauf landab mit Energiewende-Forderungen bemalt wurden. Aufgerufen zu der Energiewende-Demo hatten zusammen mit mehr 60 anderen Organisationen und Gruppen unter anderem die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, das Kampagnennetzwerk Campact, die NaturFreunde Deutschland, Attac und der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz.
Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt: "Trotz kurzer Vorbereitungszeit und trotz Novemberwetter sind heute Tausende auf die Straße gegangen, um die Energiewende gegen die große Koalition und die alten Stromkonzerne zu verteidigen. Die Empörung über die geplante Energiepolitik ist groß. Alle Umfragen zeigen: Die Bevölkerung will deutlich schneller raus aus der Atomkraft und nicht länger auf Kohle setzen. Gehen Union und SPD einen anderen Weg, dann wird der heutige Tag der Auftakt für weitaus größere Proteste sein."

Christoph Bautz, Geschäftsführer des Kampagnennetzwerks Campact, ergänzt zu den Hintergründen der Demonstration: "Schwarz-Rot plant einen Frontalangriff auf die Energiewende und will mit einem Ausbaudeckel die Erneuerbaren ausbremsen. Nach der Photovoltaik geht es jetzt der Windkraft an den Kragen – und damit ausgerechnet der kostengünstigsten Stütze der Energiewende. Stattdessen setzt Schwarz-Rot auf Kohlekraft und will mit neuen Subventionen verhindern, dass alte Kohlemeiler endlich eingemottet werden. Der Klientelpolitik für RWE, Eon und Vattenfall stellen sich viele Bürger in den Weg. Zu Tausenden gehen wir für eine konsequente Energiewende und einen raschen Ausstieg aus der Kohlekraft auf die Straße.“

Jens-Martin Rode vo der AG Energie, Klima Umwelt des globalisierungskritischen Netzwerkes Attac erklrte: "Diese Demonstration macht deutlich: Es gibt in unserem Land eine starke und vielschichtige Zivilgesellschaft, die sich einem Ausbremsen der Energiewende entgegenstellet. Dabei zeigt sich, dass die gesellschaftlichen Kämpfe um eine demokratische ökologische und soziale Energieversorgung in der Mitte der Gesellschaft angekommen sind und von einem breiten Spektrum getragen werden.“

Michael Müller, Bundesvorsitzender NaturFreunde Deutschlands, sagte: "Seit 1982 kämpfen die Umweltverbände für eine Energiewende. Bis heute kam sie nicht zustande, noch keine Regierung hatte ein Konzept, das Energiesparen, Effizienzrevolution und Erneuerbare Energien zusammenbringt. Jetzt wurde erneut die Handbremse gezogen. Der Krieg des fossilen Zeitalters gegen die Menschheit geht weiter."

http://www.energiewende-demo.de

21 Oktober 2013

Großbritannien auf radioaktiven Abwegen

Für umgerechnet 18,9 Mrd. EURO will ein chinesisch-französisches Konsortium im südwestenglischen Csoll zwei ERP-Atomreaktoren errichten, die im Jahr 2023 mit je 1,6 GW ans Netz gehen sollen. Der hohe AKW-Baupreis wird dem Konsortium über eine garantierte Einspeisevergütung i.H.v. 10,6 Cent pro Kilowattstunde subventioniert. - Unterdessen fließen nach anhaltenden Regenfällen aus den Fukushima-Reaktorruinen verstrahltes Wasser ins Meer.

07 Oktober 2013

Schweden: Quallen verstopften AKW-Kühlsystem

Betroffen war der Reaktor 3 des von der E.ON-Tochter Oskarshamn Kraftgrupp AB an der Ostsee betriebenen Atomkraftwerks Oskarshamn. Der Reaktor 3 ist mit einer Leistung von 1,4 GW der weltweit stärkste Siedewasserreaktor. Die Quallen waren in 18 Metern Meerestiefe in das Kühlsystem eingesogen worden. Das Kühlsystem sei für 20 Minuten abgeschaltet worden. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe nicht bestanden, erklärte das Betreiberunternehmen routinegemäß ohne anzudeuten, welche Vorkehrungen gegen Wiederholungsfälle getroffen werden müssten.

18 September 2013

Japan ist erneut atomenergiefrei

Allen Gerüchten der journalistischen Atomlobby zum Trotz tut sich Japan mit der radioaktiven "Renaissance" schwer, denn die vor wenigen Monaten gegen den Widerstand der Bevölkerung reaktivierten Atomkraftwerke sind seit Montag wieder sämtlich vom Netz, weil angeblich "neue" Sicherheitsprobleme zu prüfen seien. "Neu" ist den Betreibern offenbar all das, was sie erstmals zugeben, aber altbekannt sein dürfte. Jetzt wird Japan vermutlich bis ins Frühjahr 2014 hinein "atomenergiefrei" sein, wenngleich nicht frei von den Folgen, denn Fukushima-Havarist TEPCO meldete, dass die Leckagen in den Kühlwassertanks noch immer nicht abgedichtet wurden. Da die Tankabdichtung im Vergleich zur Abdichtung der Reaktorruinen simpelst sein dürfte, müsste die IAEA ermitteln, ob TEPCO überhaupt bemüht ist.

08 August 2013

Tepco bekommt havariertes Atomkraftwerk in Fukushima nicht unter Kontrolle

Fukushima (Japan), 08.08.2013 – Gestern gab das Industrieministerium in Tokio bekannt, dass wahrscheinlich schon seit zwei Jahren radioaktiv belastetes Grundwasser aus den Reaktoren des Kernkraftwerkes Fukushima Daiichi unkontrolliert in den Pazifik fließt. Täglich gelangen rund 300 Tonnen verstrahltes Wasser über Lecks aus den unterirdischen Gängen und Leitungsschächten in den Pazifischen Ozean. Der Bau eines Sperrwalls, der im Oktober 2015 fertig sein soll, werde vom Staat finanziert werden, sagte ein Sprecher der Regierung. Täglich dringen rund 400 Tonnen Grundwasser in die Gebäude der Reaktoren ein (Jahresvolumen: 150 000 Tonnen) und vermischen sich mit den 300 bis 400 Tonnen kontaminierten Wassers, mit denen die Brennstäbe gekühlt werden. 300 000 Tonnen belastetes Wasser lagern derzeit bereits in Containern und Tanks auf dem Betriebsgelände in Fukushima. In den nächsten zwei Jahren will Tepco die Kapazität auf 700 000 Tonnen erhöhen. Trotz der wiederkehrenden Sicherheitsmängel beim Betreiber Tepco soll dieser für die Beseitigung der Schäden und Dekontamination verantwortlich bleiben, allerdings jetzt mit Unterstützung des japanischen Industrieministeriums METI. Dem atomfreundlichen METI ist die Atomaufsicht in Japan unterstellt und nicht dem japanischen Umweltministerium.
Um eine unabhängige flächendeckende Erfassung der Strahlenbelastung sicherzustellen, startete nach der Harvarie von Fukushima-Daiichi mit dem Crowdsourcing-Projekt Safecast, dessen Messungen gerade die Anzahl von 10 Millionen Datensätzen überschritten haben. Die Daten werden der internationalen Öffentlichkeit über die Webseite zur Verfügung gestellt.

18 Mai 2013

Wochenlang verheimlicht: Hamburg entging radioaktiver Hafenkatastrophe

Erst jetzt durch eine Abgeordneten-Anfrage wurde die Dimension eines Vorfalls bekannt, die der komplette Behörden- und Regierungsapparat wochenlang dere Öffentlichkeit verschwiegen hatte: Es war der 1. Mai 2013. Während die offenbar unkritischen Menschenmassen des Evang.Kirchentags den Bundespräsidenten Gauck feierten, der ihnen seine Version von der "Solidarität mit den Schwachen" als Ermahnung an die Langzeitarbeitslosen zur Eigeninitiative predigte, wurde es in kaum 500 Metern Entfernung im Hafen deutlich kritischer, denn dort brannte der Frachter "Atlantic Cartier" und die Feuerwehr hatte eiligst radioaktive Ladung von Bord zu holen. 8,9 Tonnen hochgefährliches Uranhexaflourid aus der deutschen Urananreicherungs-Fabrik im nordrhein-westfälischen Gronau nebst ca. 30 Gefahrgutcontainern, die mit Munition, Raketentreibstoff und brennbarer Chemikalien beladen waren. Die Behörden verlautbarten zwar den erfolgreichen Großeinsatz mit 300 Feuerwehrleuten und mehreren Löschbooten, aber die Uranhexaflourid-Bergung wurde verschwiegen, um der Millionenmetropole eine "Panik zu vermeiden" und aus "Sicherheitsgründen", denn die jährlich mehr als 180 Radioaktiv-Transporte über den Hamburger Hafen seien bundesweit als "Verschlusssache" eingestuft. - Das kann aber schon gar nicht für den Havariefall gelten, wie es ohnehin die Bevölkerung Hamburgs angehen sollte, was sich im Hafen tut, sonst gehört er nicht in die Großstadt.

16 Mai 2013

TEPCO will Kühlwasser ins Meer verklappen

Japans AKW-Betreiber TEPCO bekommt die Abdichtung seiner havarierten Atommeiler nicht in den Griff und will die Unmengen an verstrahltem Kühlwasser in den Pazifik verklappen. Wahrscheinlicher aber ist, dass TEPCO auch zwei Jahre nach dem Serien-GAU noch nicht versuchte, überhaupt mit Abdichtungsarbeiten zu beginnen. Stattdessen wurde reihenweise Tanks aufgestellt, in die Teile des des kontaminierten Wasser abgepumpt wird, während die vermutlich größeren Mengen versickern, ins Grundwasser und ebenfalls in den Ozean gelangen.
Proteste seitens der Internationalen Atomaufsicht? Fehlanzeige. Sie lobt stattdessen die "Bemühungen", von denen rein gar nichts von Erfolg gekrönt ist. TEPCO in Fukushima - das ist eher eine Art Wachschutz, dass niemand nachschauen kann, was dort tatsächlich an permanenter Umweltvergiftung passiert.

17 April 2013

Erneutes Erdbeben und die "Atomkraftwerkssicherheit"

In den gestrigen Abendstunden traf ein Erdbeben der Stärke 7,8 die iranische Grenzregion zu Pakistan. Die Zahl der Todesopfer wird in ersten Berichten mit mindestens 34 auf iranischer Seite und 40 auf pakistanischer Seite angegeben. Die Erschütterungen umfassten die Golfregion und waren auch in östlicher Richtung so heftig, dass im 1500 Kilometer entfernten Neu Delhi Häuser evakuiert wurden.

Die Entfernung zum iranischen Atomkraftwerk Buschehr beträgt etwa 900 Kilometer, die Entfernung zum pakistanischen Uralt-Atomkraftwerk Karatschi (Inbetriebnahme 1972) beträgt ca. 500 Kilometer. Über deren "Erdbebensicherheit" kann nur spekuliert werden, zumal sich die Naturgewalten weder technisch noch durch religiösen Eifer beeindrucken lassen. Darum erscheint es zunächst folgerichtig, dass die Golfstaaten nach dem Erdbeben der vergangenen Woche (Stärke 6,3) die IAEO zur Prüfung des iranischen Atomkraftwerks aufforderten, aber die IAEO ist derart vom Atomlobbyismus der Atommächte dominiert, dass sie sich ihren Glauben an die Atomkraft auch nicht durch Erdbeben der Stärke 9 erschüttern lässt.

12 April 2013

"Endlager Meeresgrund" - Rückholung erforderlich

Mit Filmaufnahmen vom Meeresgrund im Ärmelkanal dokumentiert der SWR riesige Mengen Atommülls, der von Großbritannien und Belgien zwischen 1950 und 1963 in ca. 120 Metern Tiefe "entsorgt" wurde. Rund 28.500 Fässer mitten im Fischfanggebiet "Hurd Deep" in Sichtweite der französischen Küste. Nun werde überlegt, ob und wie die Fässer geborgen werden können.
"Damals ist man davon ausgegangen, dass ... blablabla" - NEIN, auch damals hat die Atomlobby die Öffentlichkeit schlicht und einfach belogen - wie heute, wenn weitere zwei Milliarden EURO für eine "Endlagersuche" versenkt werden sollen, obgleich nur eine Zwischenlagerung in Betracht kommen kann, weil sonst die Rückholung unmöglich oder unverschämt verteuert wird.

>> Zwischenlager statt Endlager

Bezugnahme >> Tagesschau-Programmhinweis