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26 Mai 2011

TEPCOs Betrug - die Lehren aus Fukushima

Greenpeace veröffentlicht Bericht über Super-GAU in Japan
Pressemitteilung Greenpeace.de

Greenpeace präsentiert heute eine bislang unveröffentlichte Studie, die die Desinformationspolitik des Nuklearkonzerns TEPCO und der japanischen sowie internationalen Atombehörden als gefährlich und verantwortungslos entlarvt. Schon wenige Stunden nach dem japanischen Erdbeben vom 11. März hat TEPCO von den Kernschmelzen in Fukushima gewusst und die radioaktive Verseuchung seiner Angestellten, der umliegenden Region und des Meerwassers in Kauf genommen.

Auch die deutsche Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) übernahm kritiklos die verharmlosenden Darstellungen. Die neuen Erkenntnisse haben nach Meinung der Umweltschützer auch Konsequenzen für die technische und ethische Bewertung der Atomkraft in Deutschland. Greenpeace übergibt deshalb die Studie heute der Ethikkommission, die am kommenden Samstag ihre Empfehlungen an die Bundesregierung geben wird.

Niemand lügt ohne Grund, sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. Die Ausflüchte und Verheimlichungen von TEPCO sowie die andauernden Beschwichtigungen und Verharmlosungen der internationalen Atombehörden haben nur ein Ziel: Man will die Menschen glauben machen, dass die Atomkraft auch nach dem katastrophalen Unfall in Fukushima beherrschbar ist. Doch das ist der größte Irrtum.

Die Studie macht deutlich, dass TEPCO bereits in den ersten Stunden nach dem Erdbeben von den Kernschmelzen gewusst und die japanische Bevölkerung und die internationale Gemeinschaft seitdem bewusst getäuscht hat. Innerhalb der ersten 24 Stunden des Unfalls hatte TEPCO direkten Zugang zu Daten, welche die rasch ansteigenden Temperaturen im Druckbehälter sowie eine Kernschmelze offensichtlich machten. Dem Report zufolge konnte der britische Nuklearingenieur Dr. John Large die Kernschmelzen in den Reaktoren 1-3 trotz der verheimlichten Daten schon wenige Tage nach der Explosion nachweisen. Die Entscheidung, Meerwasser auf die Reaktoren zu schütten, geschah in dem vollen Bewusstsein, dass der Druckbehälter bereits gebrochen war. Man nahm in Kauf, dass mehrere zehntausend Tonnen hoch radioaktives Wasser auslaufen und in die Umwelt gelangen konnten.

Deutschland ist wie Japan nicht auf einen Super-GAU vorbereitet. Das macht die Hilflosigkeit im Umgang mit der Katastrophe in Japan deutlich, sagt Smital. Die in Fukushima ergriffenen Maßnahmen zur Kühlung der Reaktoren wären in Deutschland unmöglich. Wir könnten nicht radioaktiv verseuchtes Wasser ins Meer pumpen. Der deutsche Katastrophenschutz wäre einer Evakuierung nicht gewachsen. Es gibt daraus nur drei logische Schlüsse für Herrn Töpfer und die Ethik-Kommission: Die gefährlichsten Reaktoren müssen sofort vom Netz, die Anlagen in Erdbebengebieten müssen ohne Tabus auf den Prüfstand und alle übrigen AKW müssen so schnell wie möglich abgeschaltet werden und zwar ohne Hintertürchen. Ein mittelfristiger Ausstieg 2022 wäre nicht zu verantworten und ist daher nicht akzeptabel."

26 März 2011

Berlin: 120.000 demonstrierten gegen Atomlobby


Michael Sommer hielt eine ausgezeichnete Rede.

Bundesweit demonstrierten mehr als 250.000 gegen die Atompolitik der Regierung. In München mehr als 40.000 Menschen, in Köln mehr als 40.000 Menschen, in Hamburg mehr als 50.000 Menschen, in Berlin mehr als 120.000 Menschen. >> AKW-FORUM

17 November 2009

Protest auf Hoher See ausgeweitet

Greenpeace-Aktivisten errichten Anti-Atom-Camp auf Frachter für Atomtechnologie
Pressemitteilung von Greenpeace.de



Nach einem erneuten Schlauchbooteinsatz vor der schwedischen Küste befinden sich seit heute Mittag insgesamt acht Greenpeace-Aktivisten auf dem Frachter Happy Ranger. Sie protestieren gegen den Transport der Dampferzeuger zur Baustelle des Atomkraftwerks im finnischen Olkiluoto. Dort errichten Areva und Siemens den Prototypen des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Gestern hatten auf der Ostsee vor Fehmarn sechs Aktivisten, darunter drei Deutsche, den Schwerlastfrachter erklettert und an Bord ein Protestcamp errichtet. Die Aktivisten fordern den Stopp der Arbeiten am EPR.

Areva bezeichnete in einer ersten Stellungnahme zur Greenpeace-Aktion den Bau neuer Atomkraftwerke als Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel. Die Antwort von Areva ist der blanke Hohn, sagt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. Atomkraft ist keine Lösung sondern ein Problem beim Klimaschutz. Mit dem gleichen Geld, investiert in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, könnten etwa zehnmal größere CO2-Einspareffekte erzielt werden. Wenn sie nicht möglichst viele EPR verkaufen, bleibt Areva auf den immensen Verlusten aus Olkiluoto sitzen. Die Atomfirmen sehen die Klimakonferenz in Kopenhagen anscheinend nur als Verkaufsveranstaltung für ihre überteuerte und risikoreiche Atomtechnologie.

Der Start von Olkiluoto 3, einem Gemeinschaftsprojekt von Areva und Siemens, war vier Jahre nach Baubeginn im Mai 2009 geplant. Areva rechnet nun mit der Inbetriebnahme nicht vor 2012. Die Kosten für den EPR sind in der Zwischenzeit von rund 3 auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen.

Wer Atomkraft als Rezept für den weltweiten Klimaschutz anpreist, handelt so, als würde er einem Übergewichtigen das Rauchen als Therapie gegen Fettleibigkeit empfehlen, so Böhling.

Im Weltenergieszenario von 2009 der Internationalen Energie Agentur spielt die Atomkraft in Zukunft keine relevante Rolle beim Klimaschutz. Hiernach gäbe es nur minimale Klimaschutzeffekte, selbst wenn bis zum Jahr 2030 etwa 380 neue AKW weltweit ans Netz gingen, also jeden Monat eins. Der Anteil der Atomkraft am Energiemix würde gleichzeitig durch die Alterung des Bestandes weiter abnehmen. Solche Ausbauszenarien widersprechen auch der realen Entwicklung, in der weltweit seit fast zwei Jahren kein einziges Atomkraftwerk mehr ans Netz gegangen ist.

Der Frachter Happy Ranger transportiert zurzeit die vier Dampferzeuger für den Reaktorneubau Olkiluoto 3 von Frankreich zum finnischen Hafen Rauma, in der Nähe von Olkiluoto. Dort wird die Happy Ranger am Mittwochabend erwartet.

14 Oktober 2009

Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke sind keine Lösung für Energieversorgung

Greenpeace: Atomsteuer lässt sich schnell einführen
Pressemitteilung von Greenpeace.de

Greenpeace kritisiert den geplanten Ausstieg aus dem Atomausstieg scharf und wendet sich gegen den Versuch der CDU, eine Verlängerung von Laufzeiten für Atomkraftwerke (AKW) öffentlich als Förderprogramm für Erneuerbare Energien und als Rezept für mehr Sicherheit darzustellen. Die CDU beabsichtigt, die Hälfte der zusätzlichen Gewinne aus verlängerten Laufzeiten von AKW in einen Fonds für Energieforschung abzuführen. Der Fonds birgt die Gefahr des Missbrauchs: So könnten sich die vier großen Stromkonzerne Investitionen aus dem Fonds finanzieren lassen und ihr Geld auf diesem Weg wieder erhalten. Greenpeace schlägt hingegen eine Atomsteuer für die Stromkonzerne vor, die ohne Vereinbarung mit diesen eingeführt werden kann und ohne den Atomausstieg zu opfern.

Nach neuen Berechnungen des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace würden in den Atomfonds in der nächsten Legislaturperiode nur 1,7 bis 2,7 Milliarden Euro fließen. Eine Atomsteuer würde nach Berechnungen des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) dem Bundeshaushalt 2010-13 ohne Aufkündigung des Atomausstiegs zusätzliche Einnahmen von 13,9 Milliarden Euro bringen - fünf- bis achtmal mehr als der umstrittene Fonds. Dieses Geld wird in den nächsten Jahren dringend für die Modernisierung der Energiewirtschaft benötigt. Der Atomfonds würde sich nur langfristig rechnen, wenn der Atomkonsens aufgekündigt würde.

Längere Laufzeiten mit Atomfonds werden der Öffentlichkeit als vernünftiges Konzept verkauft. Es ist aber eine Mogelpackung, sagt Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. Es ist ein schlechtes Geschäft für die nächste Regierung und den Steuerzahler. RWE und Co sollen auf der einen Seite Geld zahlen, das sie auf der anderen wieder erhalten. Dieser Kuhhandel darf nicht im Koalitionsvertrag stehen. Deutschland braucht beides: Atomausstieg und Atomsteuer. So fördern wir die Erneuerbaren Energien am besten, erhöhen die Sicherheit und bitten die Stromkonzerne endlich zur Kasse.

Atomkraft ist keine Brückentechnologie, wie die Union behauptet. Sie bremst den Ausbau der Erneuerbaren Energien und fördert ihn nicht, wie E.ON bereits in Großbritannien bewiesen hat: Der Energiekonzern drängt dort darauf, dass der Strom seiner AKW Vorrang hat vor dem aus Windkraftanlagen. Atomkraft kann auch nichts zum Klimaschutz beitragen. Merkel und Westerwelle müssen endlich anerkennen: Atomkraft ist gefährlich und die Menschen haben die Nase voll von ihr, sagt Münchmeyer.