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12 Juni 2014

Keine "Hermes-Bürgschaften" mehr für AKW-Bau, aber ...

2011 wurde der Atomausstieg beschlossen, trotzdem förderte die Bundesregierung weiterhin die atomindustriellen Auslandsgeschäfte mit Exportkreditgarantien. Mit heutiger Presseerklärung kündigte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) zwar das Ende dieser Förderpraxis an, jedoch nicht ohne Ausnahmeregelungen: "Dazu gehören Lieferungen und Leistungen, die die Sicherheit bestehender Nuklearanlagen erhöhen oder der Stilllegung, dem Rückbau sowie der Entsorgung von Nuklearanlagen dienen." - Es gab keine Bürgerbeteiligung.

31 Januar 2013

Greenpeace: Deutschland braucht keinen ausländischen Atomstrom

Greenpeace stellt Studie zu Atomstromimporten vor
Pressemitteilung Greenpeace.de

Nach der Abschaltung von acht Atomkraftwerken im März 2011 sind die Importe von Atomstrom in Deutschland nicht angestiegen. Zu diesem Schluss kommt eine heute veröffentlichte Studie des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Die Studie widerlegt damit die oft vorgebrachte Behauptung, der Atomausstieg in Deutschland würde durch mehr Atomkraftimporte konterkariert. "Keiner kann mehr mit der falschen Behauptung Stimmung machen, ausländische Atomenergie habe die deutsche ersetzt", sagt Niklas Schinerl, Energieexperte von Greenpeace.

Die Zahlen belegen: Der Stromaustausch mit Tschechien - einem Land mit erheblichem Atomkraftanteil veränderte sich kaum. Zwar floss aus Frankreich im Jahr 2011 etwas mehr Strom nach Deutschland, allerdings in einem Umfang von nur einem Prozent der deutschen Stromerzeugung, und ohne dass die Produktion der französischen Atomkraftwerke angestiegen wäre. Der größte Teil der Importe aus Frankreich wurde in Nachbarländer wie die Schweiz weitergeleitet. Schon im Jahr 2012 lieferte Frankreich weniger Strom nach Deutschland als vor dem Atomausstieg.

Stromimporte richten sich nach dem Strompreis

Entscheidender Treiber für Importe und Exporte ist der aktuelle Preis an der Strombörse, nicht etwa ein angeblich drohender Versorgungsengpass. "Ausschlaggebend ist die Kostenoptimierung des Kraftwerkeinsatzes am europäischen Strommarkt. Die Kraftwerke mit den niedrigsten Produktionskosten kommen zuerst zum Zuge", sagt Charlotte Loreck, Autorin der Studie und Energieexpertin am Öko-Institut. "An diesem Mechanismus hat auch die Stilllegung von acht AKW nichts geändert."

Deutschland hat die Kapazitäten, den eigenen Energiebedarf zu decken und darüber hinaus Strom ins Ausland zu liefern. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) exportierte Deutschland im Jahr 2012 so viel Strom wie nie zuvor. "Der internationale Handel mit Strom ist in letzter Zeit zu Unrecht in Verruf gekommen. Denn Importe und Exporte sorgen für zusätzliche Flexibilität - ein großer Vorteil beim Ausbau der Erneuerbaren Energien", sagt Schinerl. Traditionell hat Deutschland vor dem Atomausstieg im Sommer mehr Strom importiert als exportiert. Doch im Jahr 2012 exportierte Deutschland - erstmals seit zehn Jahren - auch im Sommer Strom. Grund dafür ist auch der Ausbau der Erneuerbaren Energien und insbesondere der Photovoltaik: Deutschland lieferte im Sommer 2012 den meisten Strom in den frühen Nachmittagsstunden ins Ausland.

Ursache des Stromüberschusses sind die deutschen Kohlekraftwerke, die sich eher schwerfällig auf den kurzfristigen Energiebedarf einstellen können und aus betriebswirtschaftlichen Gründen weiterlaufen. Billige CO2-Zertifikate begünstigen den klimaschädlichen Kohlestrom. "Die EU muss über den EU-Emissionshandel den CO2-Preis anheben; die Bundesregierung muss den Kohleausstieg per Gesetz verordnen. Dann werden flexible Gaskraftwerke die Kohleblöcke ersetzen - und Gas bildet die Brücke zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien", sagt Schinerl.

28 März 2012

Merkel-Regierung verlängert Bürgschaft für Brasilien-AKW trotz Atomausstiegs

Unter dem Druck der Atomlobby verlängerte die Bundesregierunged die Hermesbürgschaft für den Bau des Atomkraftwerks "Angra 3" in Brasilien um weitere sechs Monate.
Alles sprach dagegen:
1. Es ist Gesetzesumgehung, wenn die Regierung mit der Mehrheit des Bundestags für Deutschland den Atomausstieg beschloss, dann aber den Bau von Atomkraftwerken im Ausland fördert.
2. Die Atomanlage "Angra" liegt in einem von Erdbeben und Tsunamis gefährdeten Gebiet.
3. Der Atommeiler "Angra 3" ist schon seit 1984 "im Bau", so dass die Sicherheitsstandards hoffnungslos zurückhängen.
4. Die Bundesregierung ignoriert die Fukushima-Erfahrung, wonach der Atommeiler-Bau in Weise einer Reihenhaussiedlung das Risiko eines Serien-GAU provoziert.
5. In Brasilien gibt es keine Sonne, keinen Wind, kein Wasser, ...?

Markus Rabanus >> Facebook

08 März 2012

ZDF-Reportage: Die Fukushima-Lüge

Es ist die bislang wichtigste Reportage zum Thema Atomenergie. Mit hochrangigen Zeugen für die kriminellen Machenschaften nicht nur von TEPCO, sondern der gesamten Atomlobby. Zu Wort kommt ein ehemaliger TEPCO-Ingenieur, der ehemalige Gouverneur der Provinz Fukushima, der sich nicht belügen ließ und zum Rücktritt gezwungen wurde, der ehemalige japanische Premierminister Naoto Kan, der über den GAU erst nach Tagen aus den Medien erfuhr, den japanischen Erdbeden-Professor, dessen Institut allen Atomkraftwerken im Februar vor Fukushima festgestellt hatte, dass ...
- Die Reportage ist von Johannes Hano. Ebenfalls zu empfehlen ist sein Exklusiv-Interview mit Naoto Kan.
>> ZDF-Mediathek

04 August 2011

Erneuerbare beim Energieverbrauch erstmals vor Atomenergie

Mit einem Anteil von über zehn Prozent am deutschen Energieverbrauch lagen die Erneuerbaren Energien im Ersten Halbjahr 2011 erstmals vor der Kernenergie.
Pressemitteilung Bundesverband Windenergie

Zu diesem Ergebnisse kommt die aktuelle Auswertung der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen. Demnach hatte die Kernenergie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Anteil von 9,3 Prozent am Primärenergieverbrauch. Die Windenergie, so die Statistik der AG Energiebilanzen, konnte ihren Beitrag an der Energiegewinnung um 13 Prozent steigern. Der Anteil der Windenergie an der Stromerzeugung lag damit im ersten Halbjahr mit ca. 20.700 Gigawattstunden bei etwa 7 Prozent. Im Vergleich zum ersten Vorjahreshalbjahr hat sich die Stromproduktion um 2.300 Gigawattstunden erhöht.
Nach aktuellen Erhebungen des Deutschen Windenergieinstituts (Dewi) waren zum 30. Juni 2011 in Deutschland insgesamt etwa 22. 000 Windenergieanlagen am Netz.
  • Windenergie-Forum
  • 09 Juli 2011

    Industrieverband Hamburg soll umdenken = Strom umkehren

    Der Industrieverband Hamburg (IVH) will mal "mitreden" in der Energiedebatte und "rechnet" wegen des Atomausstiegs mit höheren Energiekosten bis zu 5 EuroCent pro Kilowattstunde bedeuten werde. Wie die Jungs das berechnet haben wollen, bleibt Geheimnis ihrer Presseabteilung. Sollen wir nachfragen?
    Soweit es noch Fabriken in Hamburg gibt, die "stromintensiv" sind, sollten der Verband eher mal darüber nachsinnen, ob die Starkstromleitungen zu den Betrieben nicht schleunigst in umgekehrter Richtung Strom fließen lassen könnten, also mittels betriebseigenen Gaskraftwerken nicht nur den Eigenverbrauch energieeffizienter als mit Atomstrom zu gewährleisten, sondern darüber hinaus auch Strom ins Netz zu verkaufen. - Energie ist längst Kostenfaktor, nicht erst oder verschärft durch den Atomausstieg, sondern von der Industrie schlichtweg verschlafen, weshalb es tatsächlich kaum Kleinkraftwerkskonzepte gibt, auf die umgerüstet werden sollte. So leistungsfähig viele Mittelständler sind, so trödelig sind sie, sobald ihnen etwas außerhalb des Tellerrandes erscheint. Und dusselig, wenn sie ihre Verbandsvertreter solch dusseliges Zeug reden lassen. Die Mittelständler müssen kapieren, was ihnen eigentlich jede Stromrechnung präsentiert, dass die großen Energieunternehmen trotz gemeinsamer Hobbys und Statussymbole nicht ihre Verbündeten sind, denn E.ON, RWE und Vattenfall möchten auf keinen Fall Stromproduktion in den Händen ihrer Kundschaft. Da kann bei den großen Energie"versorgern" auch kein Umdenken werden. Die Politik ist gefordert, diese Interessenkonflikte nicht nur zu verwalten und im Parteienzwist gegeneinander zu instrumentalisieren, sondern zu gestalten, beispielsweise durch Einspeiseregelungen, die Kleinkraftwerke in der Reihenfolge nach regenerativer Stromproduktion stärker an der Grundlast beteiligen. Das würde Milliarden an Netzausbau sparen und die Energieverluste im Netz mindern. "Der Strompreis könnte für die Industrie Hamburgs um 5 EuroCent pro Kilowattstunde sinken", was mindestens so fundiert spekuliert ist wie das Szenario, mit dem sich die Verbandssprecher wichtig tun möchten.

    Markus Rabanus >> Energiedebatte

    11 Mai 2011

    Täuscht Telekom Aktionäre mit Ökostrom-Zertifikat?

    Kritische Aktionäre werfen Obermann Greenwashing und Repressalien gegen US-Beschäftigte vor
    Pressemitteilung kritischeaktionaere.de

    Köln – Echter Ökostrom ist der Deutschen Telekom zu teuer. Bei der morgigen Hauptversammlung muss sich Telekom-Chef Obermann fragen lassen, ob der Telekommunikationskonzern Aktionäre und Öffentlichkeit mit umstrittenen ÖkostromZertifikaten täuscht. Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre wirft dem Bonner Konzern Greenwashing vor.
    „Die Telekom verkauft ´Nachhaltigkeit als Chefsache´“, sagt Markus Dufner, Geschäftsführer des Dachverbands. „Gleichzeitig bezieht sie ihren Strom durch den Ankauf von umstrittenen Ökostrom-Zertifikaten.“ Umweltschützer halten nicht viel von diesen RECS-Zertifikaten (Renewable Energy Certificate System), die allein wenig darüber aussagen, wie grün der Strom ist. „Diese Papiere werden häufig bei alten Wasserkraftwerken eingekauft, um mit ihnen deutschen Kohle- und Atomstrom preiswert zu Ökostrom umzuetikettieren.“ Ein wirklicher und zusätzlicher Nutzen für das Klima entstehe aber erst durch den Neubau von Ökostromanlagen. „Mit dem Slogan ´Nachhaltigkeit als Chefsache´, mit dem die Telekom in Anzeigen, Berichten und im Internet wirbt, täuscht sie Aktionäre und die Öffentlichkeit“, so Dufner.
    Bei der Hauptversammlung 2011 der E.on AG wurde Telekom-Chef René Obermann in den Aufsichtsrat von Deutschlands größtem Atomstrom-Konzern gewählt. „Uns Kritische Aktionäre interessiert dabei vor allem, ob sich Herr Obermann als E.on-Aufsichtsrat für Nachhaltigkeit und mehr Investitionen in erneuerbare Energien stark machen wird“, sagt Dufner. „Ob er der zusätzlichen Belastung, die mit 140.000 Euro im Jahr dotiert ist, gewachsen ist, und ob er seine volle Aufmerksamkeit noch der Telekom widmen kann, wird er allen T-Aktionären erklären müssen.“
    „Die Telekom-Tochter T-Mobile USA, die jetzt mit einem Verlust von 12 Milliarden Dollar an den US-Konkurrenten AT&T verkauft werden soll, hat sich als teure Fehlinvestition erwiesen“, stellt Dufner fest. „In den letzten Jahren hat T-Mobile USA vor allem für negative Schlagzeilen gesorgt. Dazu gehörten Repressalien gegen T-Mobile-Beschäftigte, die sich gewerkschaftlich organisieren wollten.“ Deshalb verlangen die Communication Workers of America (CWA), ver.di und der Dachverband der Kritischen Aktionäre von der Deutschen Telekom AG, die wohl noch bis Mitte 2012 Eigentümerin von T-Mobile USA bleibt, einen fairen Umgang mit den Beschäftigten und die Beendigung ihrer bisherigen antigewerkschaftlichen Politik.

    >> Diskussion

    01 April 2011

    Kritische Aktionäre fordern RWE auf, die Klage zurück zu ziehen

    „RWE-Klage nicht im Sinne unserer Aktionärinnen und Aktionäre“
    Pressemitteilung kritischeaktionaere.de

    Köln – Der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre kritisiert die Klageeinreichung von RWE gegen die Abschaltung des Atomkraftwerks im hessischen Biblis. „Die Klage ist nicht im Sinne der von uns vertretenen Aktionärinnen und Aktionäre“, sagte Geschäftsführer Markus Dufner. „Wir fordern seit Jahren den Ausstieg aus der Atomenergie.“ Gleichzeitig fordert der Dachverband Bundestag und Bundesregierung auf, das Atom-Moratorium auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen und das endgültige Aus für die abgeschalteten Kraftwerke zu beschließen.
    „Wir erhalten jetzt, im Vorfeld der RWE-Hauptversammlung am 20. April, zahlreiche Anrufe von Aktionärinnen und Aktionären der RWE. Sie sind wie wir für das Abschalten der Atomkraftwerke“, berichtete Dufner. „Wir sind überzeugt davon, dass die meisten Aktionärinnen und Aktionäre angesichts der Risiken, die auch von deutschen Atomkraftwerken ausgehen, für das Abschalten deutscher AKW und für eine verstärkte Investition in erneuerbare Energien sind.“ Der Dachverband vertritt die Auffassung, dass sich nur mit erneuerbaren Energien auf nachhaltige Weise Geld verdienen lässt.
    Von der RWE AG und den anderen Energiekonzernen verlangt der Dachverband die Vorlage von Plänen, wie der Wechsel zu den erneuerbaren Energien umgehend realisiert werden kann. „Den Energiekonzernen entgehen zwar beträchtliche Einnahmen, wenn die Altmeiler jetzt abgeschaltet werden und die Laufzeitverlängerung für AKW zurückgenommen würde“, sagte Dufner. Da Atomkraft aber eine Technologie mit unkalkulierbarem Risiko sei, sollten Energiekonzerne und Aktionärsvereinigungen grundsätzlich von Schadensersatzklagen absehen. Der Dachverband begrüßte die Entscheidung von E.on, auf eine Klage zu verzichten.