Hamburg/München, 18.11.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Die Klimaschutz-Kooperation Rettet unsere Erde von BILD, BUND, Greenpeace und WWF ruft gemeinsam mit Google und ProSieben am Samstag, den 8. Dezember 2007 zu einer deutschlandweiten Aktion auf: Licht aus! Für unser Klima. Von 20 Uhr bis 20.05 Uhr sollen für fünf Minuten im ganzen Land die Lichter ausgeschaltet werden. Eine eindringliche Mahnung, die national und international zu mehr Klimaschutz aufruft.
Mit der Aktion Licht aus! Für unser Klima. fordern die Kooperationspartner von Rettet unsere Erde, Google und ProSieben jeden Einzelnen zum Handeln auf. Zudem senden sie ein Zeichen an den zeitgleich stattfindenden Weltklimagipfel auf Bali, sich konsequent für bessere Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen.
Mitmachen kann jeder: Alle Privathaushalte in Deutschland, aber auch Städte, Gemeinden, Unternehmen, Vereine und Organisationen. Die Teilnehmer können beispielsweise Fassaden-, Zimmer-, Landschafts- oder Weihnachtsbeleuchtungen abschalten. Für die Sicherheit notwendiges Licht, etwa Straßen- oder Notbeleuchtung, bleibt natürlich eingeschaltet.
Erste Zusagen für die Teilnahme an der Licht aus!-Aktion liegen bereits vor. So werden am 8. Dezember der Kölner Dom, das Schloss Neuschwanstein, das Heidelberger Schloss, die Alte Oper sowie die Zeil in Frankfurt ihre Außenbeleuchtung für fünf Minuten abschalten. ProSieben wird am 8. Dezember live über die Aktion berichten.
Weitere Infos zur Aktion Licht aus! Für unser Klima. finden Sie auf der Internetseite www.lichtaus.info.
18 November 2007
26 Oktober 2007
EU-Parlament pro "Kernenergie"
Wie die von der Industrie spendensubventionierten Strahlemänner Koch & Kumpane in den Provinzen, so auch die Parlamentarier der EU, als sie am vergangenen Mittwoch die "Kernenergie in Europa für mittelfristig unverzichtbar" erklärten.
Der Begriff "Atomkraft" ist seit Hiroshima nicht wirklich populär, drum spricht man in Kreisen der Atomlobby lieber von "Kernenergie".
Womit begründen die EU-Parlamentarier ihren nuklearen Vorstoß?
Mit dem "Klimaschutz", denn "Kernenergie sei die größte kohlenstoffarme Energiequelle". - Ist sie das? Glatt gelogen, denn wo wäre die Berechnung, wie groß der Aufwand und Naturzerstörung für die zunehmend schwierigere Uran-Gewinnung ist? Glatt gelogen, denn "die größte kohlenstoffarme Energiequelle" können einzig und allein regenerative Energiequellen sein.
Wer jetzt, wie nach der Öl-Krise 1973, erneut auf die Atomkraft setzt, entzieht der überfälligen Wende zu ökologischer Energiepolitik Milliardenmittel - und wird die Abhängigkeit von der Atomwirtschaft verstärken. Brüssel/Straßburg sind nicht weit. Die Leute dort werden von Leuten wie uns gewählt.
Wer sich nicht kümmert, wie er vertreten wird, kann sich nicht rausreden mit: "Die Politik ..." ps: Wieso "in Europa"? Es gibt viele Gegenden, in denen die Energie knapper ist, obwohl die Menschen dort weit weniger Energie verbrauchen, z.B. im Sudan oder im Libanon, im Gazastreifen. Den Menschen dort soll bei Strafe ihres Untergangs "mittelfristig verzichtbar" sein, was im energieverschwenderischen Europa "unverzichtbar" sei.
-markus rabanus- >> Diskussion
Der Begriff "Atomkraft" ist seit Hiroshima nicht wirklich populär, drum spricht man in Kreisen der Atomlobby lieber von "Kernenergie".
Womit begründen die EU-Parlamentarier ihren nuklearen Vorstoß?
Mit dem "Klimaschutz", denn "Kernenergie sei die größte kohlenstoffarme Energiequelle". - Ist sie das? Glatt gelogen, denn wo wäre die Berechnung, wie groß der Aufwand und Naturzerstörung für die zunehmend schwierigere Uran-Gewinnung ist? Glatt gelogen, denn "die größte kohlenstoffarme Energiequelle" können einzig und allein regenerative Energiequellen sein.
Wer jetzt, wie nach der Öl-Krise 1973, erneut auf die Atomkraft setzt, entzieht der überfälligen Wende zu ökologischer Energiepolitik Milliardenmittel - und wird die Abhängigkeit von der Atomwirtschaft verstärken. Brüssel/Straßburg sind nicht weit. Die Leute dort werden von Leuten wie uns gewählt.
Wer sich nicht kümmert, wie er vertreten wird, kann sich nicht rausreden mit: "Die Politik ..." ps: Wieso "in Europa"? Es gibt viele Gegenden, in denen die Energie knapper ist, obwohl die Menschen dort weit weniger Energie verbrauchen, z.B. im Sudan oder im Libanon, im Gazastreifen. Den Menschen dort soll bei Strafe ihres Untergangs "mittelfristig verzichtbar" sein, was im energieverschwenderischen Europa "unverzichtbar" sei.
-markus rabanus- >> Diskussion
23 Oktober 2007
BDI und McKinsey auf Atom-Promotion
Klimaschutz als falsches Alibi
BDI-Präsident Jürgen Thumann und McKinsey-Sprecher Frank Mattern stellten heute in Berlin eine "Studie" vor, derzufolge die Klimaziele nur durch die Atomindustrie zu erreichen seien, ansonsten "würden die Kosten so hoch, dass Arbeitsplätze in Millionenhöhe vernichtet".
Was denn nun? Atomstrom als Klima- oder Arbeitsplatz-Retter? "Natürlich beides", aber warum weniger Arbeitsplätze, wenn die Atomenergie durch erneuerbare Energieproduktion ersetzt würde?
"Die deutsche Wirtschaft stellt sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz", wird Thumann großsprecherisch zitiert.
Aber die Wahrheit ist, dass die deutsche Industrie seit der Öl-Krise anstatt in erneuerbare Energien in Atomkraft investierte und in Kumpanei mit CDU, SPD und FDP Propaganda machte: "Ohne Atomkraft gehen die Lichter aus!"
KcKinseys "Deutschlandchef" Frank Mattern, der sicherlich kein Experte für Gebäudewirtschaft ist, wird von der ZEIT und dem Tagespiegel ohne jede Hinterfragung auf folgende Weise zitiert: "Die größten, wirtschaftlichen Einsparpotenziale liegen der Studie zufolge im Gebäudebereich. ... Sieben-Liter-Standard für Wohngebäude, also einen Energieverbrauch von nicht mehr als sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Ebenfalls ein großes Potenzial gebe es bei der Energieeffizienz von Autos mit Benzinmotoren."
Die "größten Einsparpotentiale" also in der Gebäudewirtschaft?
Wenn jemand eine 80 Quadratmeter-Wohnung hat, dann würde er nach Matterns Spruch 560 Liter Öl-Äquivalent jährlich für Heizung, Warmwasser und Strom verbrauchen. Das wäre wahrhaftig nicht schlecht, aber sobald es nicht um die Verteidigung der Kernenergie geht, fehlt es an Gegenrechnungen, zu welchen Kosten und mit welchem Energieaufwand solche Gebäudemodernisierung realisierbar wäre. Und es wird unterschlagen, dass der Energiebedarf nicht nur Heizenergie betrifft, sondern durch den vermehrten Absatz von Klima-Anlagen und elektrischen Konsumgütern fortdauernd ansteigt.Im Nebensatz zur Energieeffizienz von Automotoren lässt es Mattern an Zielvorgaben fehlen, dabei wäre es binnen Monaten machbar, zugunsten von sparsamen Kraftfahrzeugen die Produktion von neuen PS-Protzern einzustellen und deren Import durch Umweltschutzgesetzgebung zu verbieten. Aber da wird so getan, als sei noch Zeit ... "und die Klimaziele mit Atomkraft erreichbar".
Es lohnt der Blick auf die Autos und Gebäude dieser "Klimaschutz-Bekenner", mit denen sich zeigt, wie unseriös ihre "Studien" sind. Die Energiebilanz der Glaspaläste wird der "Studie" nicht zu entnehmen sein, denn sie hat andere Ziele: Klimaschutz als Vorwand für Nukleares, die Automobilindustrie mit ihrem Image aus Luxus und "Sportlichkeit" aus der Verantwortung zu ziehen, die Bürger einlullen.
Imagepflege - bis zum nächsten "Störfall" oder GAU, "was eigentlich nicht passieren durfte, denn der Atomstrom ist sauber und sicher" - halt das "Restrisiko" zur "Entsorgung" der Besorgnisse.
-markus rabanus- >> Diskussion
BDI-Präsident Jürgen Thumann und McKinsey-Sprecher Frank Mattern stellten heute in Berlin eine "Studie" vor, derzufolge die Klimaziele nur durch die Atomindustrie zu erreichen seien, ansonsten "würden die Kosten so hoch, dass Arbeitsplätze in Millionenhöhe vernichtet".
Was denn nun? Atomstrom als Klima- oder Arbeitsplatz-Retter? "Natürlich beides", aber warum weniger Arbeitsplätze, wenn die Atomenergie durch erneuerbare Energieproduktion ersetzt würde?
"Die deutsche Wirtschaft stellt sich ihrer Verantwortung für den Klimaschutz", wird Thumann großsprecherisch zitiert.
Aber die Wahrheit ist, dass die deutsche Industrie seit der Öl-Krise anstatt in erneuerbare Energien in Atomkraft investierte und in Kumpanei mit CDU, SPD und FDP Propaganda machte: "Ohne Atomkraft gehen die Lichter aus!"
KcKinseys "Deutschlandchef" Frank Mattern, der sicherlich kein Experte für Gebäudewirtschaft ist, wird von der ZEIT und dem Tagespiegel ohne jede Hinterfragung auf folgende Weise zitiert: "Die größten, wirtschaftlichen Einsparpotenziale liegen der Studie zufolge im Gebäudebereich. ... Sieben-Liter-Standard für Wohngebäude, also einen Energieverbrauch von nicht mehr als sieben Liter Heizöl pro Quadratmeter und Jahr. Ebenfalls ein großes Potenzial gebe es bei der Energieeffizienz von Autos mit Benzinmotoren."
Die "größten Einsparpotentiale" also in der Gebäudewirtschaft?
Wenn jemand eine 80 Quadratmeter-Wohnung hat, dann würde er nach Matterns Spruch 560 Liter Öl-Äquivalent jährlich für Heizung, Warmwasser und Strom verbrauchen. Das wäre wahrhaftig nicht schlecht, aber sobald es nicht um die Verteidigung der Kernenergie geht, fehlt es an Gegenrechnungen, zu welchen Kosten und mit welchem Energieaufwand solche Gebäudemodernisierung realisierbar wäre. Und es wird unterschlagen, dass der Energiebedarf nicht nur Heizenergie betrifft, sondern durch den vermehrten Absatz von Klima-Anlagen und elektrischen Konsumgütern fortdauernd ansteigt.Im Nebensatz zur Energieeffizienz von Automotoren lässt es Mattern an Zielvorgaben fehlen, dabei wäre es binnen Monaten machbar, zugunsten von sparsamen Kraftfahrzeugen die Produktion von neuen PS-Protzern einzustellen und deren Import durch Umweltschutzgesetzgebung zu verbieten. Aber da wird so getan, als sei noch Zeit ... "und die Klimaziele mit Atomkraft erreichbar".
Es lohnt der Blick auf die Autos und Gebäude dieser "Klimaschutz-Bekenner", mit denen sich zeigt, wie unseriös ihre "Studien" sind. Die Energiebilanz der Glaspaläste wird der "Studie" nicht zu entnehmen sein, denn sie hat andere Ziele: Klimaschutz als Vorwand für Nukleares, die Automobilindustrie mit ihrem Image aus Luxus und "Sportlichkeit" aus der Verantwortung zu ziehen, die Bürger einlullen.
Imagepflege - bis zum nächsten "Störfall" oder GAU, "was eigentlich nicht passieren durfte, denn der Atomstrom ist sauber und sicher" - halt das "Restrisiko" zur "Entsorgung" der Besorgnisse.
-markus rabanus- >> Diskussion
27 September 2007
Bundesumweltamt: "Strom sparen!"
Info-Broschüre http://www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/3191.pdf
Stromsparen: weniger Kosten, weniger Kraftwerke, weniger CO2 + Fakten und Argumente für das Handeln auf der Verbraucherseite
Autoren: Helmut Kaschenz, Reinhard Albert, Christoph Mordziol, Jens Schubert, Ulrike Wachsmann,
Sylvia Schwermer, Holger Berg
August 2007
Stromsparen: weniger Kosten, weniger Kraftwerke, weniger CO2 + Fakten und Argumente für das Handeln auf der Verbraucherseite
Autoren: Helmut Kaschenz, Reinhard Albert, Christoph Mordziol, Jens Schubert, Ulrike Wachsmann,
Sylvia Schwermer, Holger Berg
August 2007
03 September 2007
Greenpeace-Protest gegen Pannenserie im AKW Krümmel
Defekter Transformator wird heute nach Dortmund transportiert
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Krümmmel protestieren seit heute Morgen Greenpeace-Aktivisten vor dem Reaktor mit einem Banner Nur Abschalten bringt Sicherheit. Anlass sind erneute technische Probleme im Atomkraftwerk des Energiekonzerns Vattenfall: Ein etwa 90 Tonnen schwerer Transformator für die Eigenversorgung des Kraftwerkes ist defekt. Er soll heute auf einem Tieflader nach Dortmund transportiert werden, um überprüft zu werden. Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass nach zahlreichen Rissen in Leitungen erneut auch Risse in Armaturen des AKW gefunden wurden.
"Das Maß ist voll, wie viele Risse, falsche Dübel und Fehlschaltungen müssen denn noch auftreten, damit ein Atomkraftwerk in Deutschland endgültig abgeschaltet wird, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Krümmel gehört endgültig vom Netz.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat am vergangen Samstag gefordert, die sieben ältesten AKW in Deutschland so schnell wie möglich abzuschalten. Sein Vorschlag zeigt sowohl den Gewinn an Sicherheit auf, den dieser Schritt bringen würde, als auch die energiepolitisch geringe Bedeutung eines Weiterbetriebs. Krümmel muss auf jeden Fall auch auf diese Liste der abzuschaltenden AKW, fordert Smital. Die Pannenserie belegt, wie anfällig dieser Reaktor ist."
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Gegen den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks Krümmmel protestieren seit heute Morgen Greenpeace-Aktivisten vor dem Reaktor mit einem Banner Nur Abschalten bringt Sicherheit. Anlass sind erneute technische Probleme im Atomkraftwerk des Energiekonzerns Vattenfall: Ein etwa 90 Tonnen schwerer Transformator für die Eigenversorgung des Kraftwerkes ist defekt. Er soll heute auf einem Tieflader nach Dortmund transportiert werden, um überprüft zu werden. Ende vergangener Woche wurde bekannt, dass nach zahlreichen Rissen in Leitungen erneut auch Risse in Armaturen des AKW gefunden wurden.
"Das Maß ist voll, wie viele Risse, falsche Dübel und Fehlschaltungen müssen denn noch auftreten, damit ein Atomkraftwerk in Deutschland endgültig abgeschaltet wird, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Krümmel gehört endgültig vom Netz.
Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat am vergangen Samstag gefordert, die sieben ältesten AKW in Deutschland so schnell wie möglich abzuschalten. Sein Vorschlag zeigt sowohl den Gewinn an Sicherheit auf, den dieser Schritt bringen würde, als auch die energiepolitisch geringe Bedeutung eines Weiterbetriebs. Krümmel muss auf jeden Fall auch auf diese Liste der abzuschaltenden AKW, fordert Smital. Die Pannenserie belegt, wie anfällig dieser Reaktor ist."
22 August 2007
Mexiko: Wirbelsturm als Risikofaktor für Atomkraftwerke
Dass Wirbelstürme für die Atomkraftwerkssicherheit ein Problem darstellen, dürfte in der Praxis der Anlagenbetreiber gewöhnliche Routine sein, aber ist noch immer großen Teilen der Öffentlichkeit nicht bekannt. Eine der wahrscheinlichen Kettenreaktionen: Strommasten werden zerstört, Netzzusammenbruch, Atomkraftwerke müssen mit Notstromsystemen abgeschaltet werden.
Gegenwärtig rast der tropische Wirbelsturm "Dean" auf Mexiko zu. Vorsorglich wurde das Atomkraftwerk "Laguna Verde" runtergefahren.
AKW-Steckbrief: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Laguna_Verde
>> Atomkraftrisiken
Gegenwärtig rast der tropische Wirbelsturm "Dean" auf Mexiko zu. Vorsorglich wurde das Atomkraftwerk "Laguna Verde" runtergefahren.
AKW-Steckbrief: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Laguna_Verde
>> Atomkraftrisiken
21 August 2007
Störfall: US-Pannenreaktor "Vermont Yankee"
Einer der beiden Kühltürme des AKW "Vermont Yankee" (Baujahr 1967) brach zusammen.
>> "Atomkraftwerk Vermont Yankee"
>> "Atomkraftwerk Vermont Yankee"
15 August 2007
Deutsche wollen schärfere Atomaufsicht
Greenpeace-Umfrage zeigt Wunsch nach kürzeren Laufzeiten der Atomkraftwerke
Hamburg, 15.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schärfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen über Zwischenfälle in Atomanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.
Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Mit dieser Umfrage haben die Behörden Rückenwind, um schärfere Auflagen für die Kraftwerksbetreiber umzusetzen. Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, alte und störanfällige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. Damit wird den Plänen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Krümmel, Brunsbüttel und Biblis zu verlängern, eine klare Absage erteilt.
Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbürger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. Als Basis hierfür diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit Ja (2005: 26 Prozent). Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg ohne Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig polarisiert sich die Bevölkerung in dieser Frage stärker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am stärksten akzeptiert. Gleichzeitig wünschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2005.
Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung für einen Atomausstieg bei den Wählern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Wähler lehnen heute eine Laufzeitverkürzung generell ab. Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wünsche ihrer Wähler wieder, stellt Heinz Smital fest. Bei den Wählern der Grünen hat die Zustimmung für einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
Hamburg, 15.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schärfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen über Zwischenfälle in Atomanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.
Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Mit dieser Umfrage haben die Behörden Rückenwind, um schärfere Auflagen für die Kraftwerksbetreiber umzusetzen. Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, alte und störanfällige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. Damit wird den Plänen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Krümmel, Brunsbüttel und Biblis zu verlängern, eine klare Absage erteilt.
Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbürger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. Als Basis hierfür diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit Ja (2005: 26 Prozent). Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg ohne Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig polarisiert sich die Bevölkerung in dieser Frage stärker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am stärksten akzeptiert. Gleichzeitig wünschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2005.
Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung für einen Atomausstieg bei den Wählern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Wähler lehnen heute eine Laufzeitverkürzung generell ab. Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wünsche ihrer Wähler wieder, stellt Heinz Smital fest. Bei den Wählern der Grünen hat die Zustimmung für einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
12 August 2007
80 Prozent sind gegen Atomstrom, aber ...
Laut www.Sonnenseite.com von Franz Alt sind annähernd 80 Prozent der Deutschen gegen Atomenergie, aber beziehen noch immer zu über 90 Prozent Atomstrom.
09 August 2007
Protest auf der Elbe gegen Ersatzteil-Transport zum AKW Krümmel
Streit um Atomkraft auch auf der Hauptversammlung von Vattenfall in Berlin
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
08 August 2007
Novarka bekommt 453 Mio.€ für den nächsten Tschernobyl-Sarkophag
Die ukrainischen Behörden erteilten dem französische Konsortium Novarka den Zuschlag für den neuen "Sarkophag" von Tschernobyl. Von deutscher Seite sind daran NUKEM und Hochtief beteiligt. Der Preis soll sich 453 Millionen Euro belaufen.
03 August 2007
Terrorrisiko bei Atomkraftwerken jetzt offiziell
Greenpeace-Studie belegt unzureichendes Sicherheitskonzept
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
01 August 2007
Vattenfall hat das Vertrauen verspielt
Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
23 Juli 2007
Japan verlangt IAEA-Inspektion eines erdbebengeschädigten Kernkraftwerks
Japan, 23.07.2007 – Japanische Politiker verlangen, dass die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) die Schäden am Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerk begutachten soll, die am 16. Juli bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 entstanden sind. Das Beben verursachte einen Rohrbruch, durch den radioaktives Wasser ins Japanische Meer geflossen ist. Ferner wurden durch das Beben ganze 400 Fässer voller Atommüll umgeschmissen.
Mindestens fünf Regierungspolitiker haben einen Brief an den japanischen Premierminister Shinzo Abe geschickt, in dem sie fordern, dass die IAEO die Schäden inspizieren möge, da die Ortsansässigen „großes Unbehagen“ empfänden wegen des Strahlungsaustritts, der durch das Erdbeben auftrat.
„Des Weiteren wurden bereits Bilder des Unfalls auf der ganzen Welt ausgestrahlt und verursachen Missverständnisse. Dies macht die Einwohner dieses Landes auch schon ganz nervös und könnte zu gefährlichen Gerüchten über den Tourismus und die Landwirtschaft der Präfektur führen“, so heißt es im Brief.
Mohammed el-Baradei, der Chef der IAEO, hat angeboten ein spezielles Team von Inspektoren und Experten zusammenzustellen und in das Land zu schicken, falls Japan ihre Hilfe anfordern sollte.
„Die nukleare und industrielle Sicherheitsbehörde unter dem Ministerium für Ökonomie, Handel und Industrie hat der IAEO mitgeteilt, dass es die Inspektion des Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerks der Firma Tokyo Electric Power Co. akzeptieren wird“, sagten unbenannte japanische Politiker laut Reuters, obwohl Inspektoren nicht sofort angefordert werden. +wikinews+
Mindestens fünf Regierungspolitiker haben einen Brief an den japanischen Premierminister Shinzo Abe geschickt, in dem sie fordern, dass die IAEO die Schäden inspizieren möge, da die Ortsansässigen „großes Unbehagen“ empfänden wegen des Strahlungsaustritts, der durch das Erdbeben auftrat.
„Des Weiteren wurden bereits Bilder des Unfalls auf der ganzen Welt ausgestrahlt und verursachen Missverständnisse. Dies macht die Einwohner dieses Landes auch schon ganz nervös und könnte zu gefährlichen Gerüchten über den Tourismus und die Landwirtschaft der Präfektur führen“, so heißt es im Brief.
Mohammed el-Baradei, der Chef der IAEO, hat angeboten ein spezielles Team von Inspektoren und Experten zusammenzustellen und in das Land zu schicken, falls Japan ihre Hilfe anfordern sollte.
„Die nukleare und industrielle Sicherheitsbehörde unter dem Ministerium für Ökonomie, Handel und Industrie hat der IAEO mitgeteilt, dass es die Inspektion des Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerks der Firma Tokyo Electric Power Co. akzeptieren wird“, sagten unbenannte japanische Politiker laut Reuters, obwohl Inspektoren nicht sofort angefordert werden. +wikinews+
19 Juli 2007
Auch Europa-Geschäftsführer von Vattenfall zurückgetreten
Berlin (Deutschland), 19.07.2007 – Das Personal-Karussell bei Vattenfall dreht sich weiter. Nur zwei Tage nach dem Rücktritt von Bruno Thomauske ist auch der Europa-Geschäftsführer des Unternehmens Klaus Rauscher zurückgetreten. Als Begründung nannte er das geschädigte Ansehen der Firma. Fehler seien gemacht worden, für die er in seiner Funktion eine Mitverantwortung trage. Nach dem Willen des Konzernchefs Lars Göran Josefsson soll Vattenfall einen Neuanfang machen. Er sprach in seiner Stellungnahme von einer „kritischen Situation“ für die deutsche Tochter und verlorengegangenem Vertrauen.
Die Krise bei Vattenfall wurde durch die beiden Brände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ausgelöst. +wikinews+
Die Krise bei Vattenfall wurde durch die beiden Brände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ausgelöst. +wikinews+
06 Juli 2007
Neue Greenpeace-Studie: Investitionen in Erneuerbare Energien zahlen sich aus
Hamburg, 06.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Investitionen in eine zukünftige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien lohnen sich. Dort finanzielle Mittel einzusetzen, spart ein Vielfaches an Brennstoffkosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Versorgung mit fossilen Energieträgern. So können pro Jahr weltweit Brennstoffkosten von 180 Milliarden US-Dollar (132,2 Milliarden Euro) eingespart werden. Außerdem wird der CO2-Ausstoß im Kraftwerksbereich bis 2030 auf die Hälfte gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Future Investment - ein nachhaltiger Investitionsplan zum Klimaschutz, die heute von Greenpeace und dem Europäischen Verband der Erneuerbaren Energien (EREC) veröffentlicht wird.
Erstmalig stellt die Studie Kosten für Energie-Investitionen in Erneuerbare Energien denen in konventionelle Kraftwerkstechnik einschließlich deren Brennstoffkosten gegenüber. Bis 2030 werden im Kraftwerkssektor durchschnittlich 233 Milliarden US-Dollar pro Jahr investiert werden. Für eine Energie-Strategie mit Erneuerbaren Energien müssen um 22 Milliarden US-Dollar höhere Investitionen aufgebracht werden. Aber diese Mehrinvestitionen sparen das Zehnfache an Brennstoffkosten ein. Allein die herkömmlichen Kosten für die Rohstoffe im Kraftwerkssektor können von durchschnittlich 688 Milliarden US-Dollar um 30 Prozent gesenkt werden.
Als drittgrößte Industrienation der Welt und Exportweltmeister muss die deutsche Politik die Erneuerbaren Energien endlich als Chance begreifen, sagt Energie-Experte Karsten Smid von Greenpeace. Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt innerhalb der High-Tech-Branche. Im Jahr 2020 werden in Deutschland mehr Menschen in der Umweltindustrie arbeiten, also auch in der Branche der Erneuerbaren Energien, als in der Automobilbranche. Weltweit sind in den kommenden Jahren gigantische Investitionen in die Energie-Infrastruktur notwendig. Viele Kraftwerke müssen erneuert werden und insbesondere die schnell wachsenden Wirtschaften in China, Indien und Brasilien bauen heute ihre Versorgung für morgen auf.
Die Studie liefert neben den klimapolitischen Aspekten starke ökonomische Argumente für einen weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei sind die Grundannahmen der Studie konservativ gewählt. Es wird von einem moderaten Anstieg des Ölpreises auf 85 Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030 ausgegangen. Der Preis für Steinkohle steigt demnach bis zum Jahr 2030 auf 73 US-Dollar pro Tonne. Im Vergleich zeichnet das als Referenz zu Grunde gelegte Szenario World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) ein viel düsteres Bild. Zehntausend neue mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke führen zu einer weiteren Verknappung der Rohstoffe. Laut IEA steigern diese neuen Klimakiller die weltweiten CO2-Emissionen um über die Hälfte.
Die Erneuerbare Energie-Industrie ist in der Lage den Kraftwerksbedarf der Zukunft aufzubauen. Wir brauchen nur die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Die politischen Entscheidungen von heute werden den Energiemix im Jahr 2050 bestimmen, sagt Oliver Schäfer, Politik-Direktor der EREC. Der Report macht deutlich, dass die Weichen für eine zukünftige Energieversorgung jetzt gestellt werden müssen.
Investitionen in eine zukünftige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien lohnen sich. Dort finanzielle Mittel einzusetzen, spart ein Vielfaches an Brennstoffkosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Versorgung mit fossilen Energieträgern. So können pro Jahr weltweit Brennstoffkosten von 180 Milliarden US-Dollar (132,2 Milliarden Euro) eingespart werden. Außerdem wird der CO2-Ausstoß im Kraftwerksbereich bis 2030 auf die Hälfte gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Future Investment - ein nachhaltiger Investitionsplan zum Klimaschutz, die heute von Greenpeace und dem Europäischen Verband der Erneuerbaren Energien (EREC) veröffentlicht wird.
Erstmalig stellt die Studie Kosten für Energie-Investitionen in Erneuerbare Energien denen in konventionelle Kraftwerkstechnik einschließlich deren Brennstoffkosten gegenüber. Bis 2030 werden im Kraftwerkssektor durchschnittlich 233 Milliarden US-Dollar pro Jahr investiert werden. Für eine Energie-Strategie mit Erneuerbaren Energien müssen um 22 Milliarden US-Dollar höhere Investitionen aufgebracht werden. Aber diese Mehrinvestitionen sparen das Zehnfache an Brennstoffkosten ein. Allein die herkömmlichen Kosten für die Rohstoffe im Kraftwerkssektor können von durchschnittlich 688 Milliarden US-Dollar um 30 Prozent gesenkt werden.
Als drittgrößte Industrienation der Welt und Exportweltmeister muss die deutsche Politik die Erneuerbaren Energien endlich als Chance begreifen, sagt Energie-Experte Karsten Smid von Greenpeace. Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt innerhalb der High-Tech-Branche. Im Jahr 2020 werden in Deutschland mehr Menschen in der Umweltindustrie arbeiten, also auch in der Branche der Erneuerbaren Energien, als in der Automobilbranche. Weltweit sind in den kommenden Jahren gigantische Investitionen in die Energie-Infrastruktur notwendig. Viele Kraftwerke müssen erneuert werden und insbesondere die schnell wachsenden Wirtschaften in China, Indien und Brasilien bauen heute ihre Versorgung für morgen auf.
Die Studie liefert neben den klimapolitischen Aspekten starke ökonomische Argumente für einen weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei sind die Grundannahmen der Studie konservativ gewählt. Es wird von einem moderaten Anstieg des Ölpreises auf 85 Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030 ausgegangen. Der Preis für Steinkohle steigt demnach bis zum Jahr 2030 auf 73 US-Dollar pro Tonne. Im Vergleich zeichnet das als Referenz zu Grunde gelegte Szenario World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) ein viel düsteres Bild. Zehntausend neue mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke führen zu einer weiteren Verknappung der Rohstoffe. Laut IEA steigern diese neuen Klimakiller die weltweiten CO2-Emissionen um über die Hälfte.
Die Erneuerbare Energie-Industrie ist in der Lage den Kraftwerksbedarf der Zukunft aufzubauen. Wir brauchen nur die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Die politischen Entscheidungen von heute werden den Energiemix im Jahr 2050 bestimmen, sagt Oliver Schäfer, Politik-Direktor der EREC. Der Report macht deutlich, dass die Weichen für eine zukünftige Energieversorgung jetzt gestellt werden müssen.
05 Juli 2007
Greenpeace fordert: AKW Krümmel darf nicht wieder ans Netz
Geht bei Vattenfall der Profit vor Sicherheit?
05.07.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können.
05.07.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können.
Geht bei Vattenfall der Profit vor Sicherheit?
Greenpeace fordert: AKW Krümmel darf nicht wieder ans Netz
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können."
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können."
04 Juli 2007
Was ist im AKW Krümmel wirklich passiert?
Greenpeace protestiert gegen die Informationspolitik von Ministerin Trauernicht
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace protestiert am Abend in Kiel gegen die unzureichende Informationspolitik der Landesregierung bei den Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Vor dem für Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministerium haben 15 Aktivisten 30 Atommüllfässer vor dem Eingang aufgestellt. Auf einem Transparent steht: AKW Krümmel: Was ist wirklich geschehen? Staatssekretär Dr. Hellmut Körner nahm den Greenpeace-Fragenkatalog für Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) zum Störfäll im Kraftwerk Krümmel entgegen.
Die für die Atomaufsicht zuständige Ministerin soll umgehend beantworten, was bei den Störfällen wirklich passiert ist. Gerade bei der Risikotechnologie Atomkraft hat die Öffentlichkeit ein Recht auf umfassende und schnellstmögliche Information. Noch immer ist unklar, warum das zuständige Ministerium schon am Tag des Brandes mitteilen konnte, dass bei den Störfällen keine Gefahren für Mensch und Umwelt bestanden habe.
Bis jetzt sind Ursache und Auswirkungen der Störfälle nicht vollständig geklärt, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen erhalten. Die Kraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
In den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel gab es fünf Tage vor dem Energiegipfel in Berlin Unfälle. Der Betreiber Vattenfall hat die Öffentlichkeit zunächst nicht umfassend über die tatsächlich eingetretenen Probleme aufgeklärt.
Ist es wirklich reiner Zufall, dass erst nach dem Energiegipfel in Berlin über das wahre Ausmaß der Störfälle informiert wurde?, fragt Breuer. Dass auch das Reaktorgebäude in Krümmel betroffen war, wurde gestern vom Sozialministerium erst bekannt gegeben, nachdem Vattenfall-Chef Klaus Rauscher das Kanzleramt verlassen hatte.
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace protestiert am Abend in Kiel gegen die unzureichende Informationspolitik der Landesregierung bei den Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Vor dem für Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministerium haben 15 Aktivisten 30 Atommüllfässer vor dem Eingang aufgestellt. Auf einem Transparent steht: AKW Krümmel: Was ist wirklich geschehen? Staatssekretär Dr. Hellmut Körner nahm den Greenpeace-Fragenkatalog für Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) zum Störfäll im Kraftwerk Krümmel entgegen.
Die für die Atomaufsicht zuständige Ministerin soll umgehend beantworten, was bei den Störfällen wirklich passiert ist. Gerade bei der Risikotechnologie Atomkraft hat die Öffentlichkeit ein Recht auf umfassende und schnellstmögliche Information. Noch immer ist unklar, warum das zuständige Ministerium schon am Tag des Brandes mitteilen konnte, dass bei den Störfällen keine Gefahren für Mensch und Umwelt bestanden habe.
Bis jetzt sind Ursache und Auswirkungen der Störfälle nicht vollständig geklärt, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen erhalten. Die Kraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
In den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel gab es fünf Tage vor dem Energiegipfel in Berlin Unfälle. Der Betreiber Vattenfall hat die Öffentlichkeit zunächst nicht umfassend über die tatsächlich eingetretenen Probleme aufgeklärt.
Ist es wirklich reiner Zufall, dass erst nach dem Energiegipfel in Berlin über das wahre Ausmaß der Störfälle informiert wurde?, fragt Breuer. Dass auch das Reaktorgebäude in Krümmel betroffen war, wurde gestern vom Sozialministerium erst bekannt gegeben, nachdem Vattenfall-Chef Klaus Rauscher das Kanzleramt verlassen hatte.
03 Juli 2007
Energiegipfel: Merkel darf sich weder Kohle- noch Atomlobby beugen
40 Prozent Treibhausgasreduktion und sofortiger Atomausstieg unverzichtbar
Hamburg, 03.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Greenpeace hat heute Morgen an der Einfahrt des Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. Unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels schichteten 45 Greenpeace-Aktivisten fünf Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer zu einem Wall von knapp zwei Meter Höhe und 20 Meter Länge auf. Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an die Bundeskanzlerin: Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby, schützen Sie das Klima! Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier großen Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte Klimaschutzziele vorgehen. Die Chefs der Konzerne kommen heute neben Vertretern energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der Branche der Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel ins Kanzleramt.
Der Energiegipfel darf kein Ort für überholte Konzepte ewig gestriger Konzernbosse sein, erklärt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Überholt ist zum Beispiel der Neubau von Braunkohlekraftwerken, wie ihn Vattenfall und RWE planen. Oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, für die sich alle vier Großen der Energiebranche stark machen. Braunkohlekraftwerke beschleunigen den Klimawandel und Atomkraftwerke produzieren radioaktiven Müll, für den es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben für den Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger Atomausstieg machbar sind. Das ist nachzulesen im Energie-Szenario der Prognos AG und des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (EWI) mit dem Titel Verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energien. Dort steigt der Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 30 Prozent. Dabei werden nicht nur die Klimaschutzziele eingehalten, die Importabhängigkeit von Rohstoffen geht von allen untersuchten Szenarien sogar am stärksten zurück.
Mit Kohle das Klima schützen oder mit alten Atomreaktoren eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein Feuer löschen, sagt Karsten Smid. Eine in die Zukunft gerichtete Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die notorischen Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW möglich. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren Bekenntnis zu beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum Klimaschutzziel von 40 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis 2020.
Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen lassen, sagt Karsten Smid. Die Abhängigkeit der deutschen Politik von den vier großen Energiemonopolisten ist ein weitaus größeres Problem als die auf dem Energiegipfel thematisierte Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
Hamburg, 03.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Greenpeace hat heute Morgen an der Einfahrt des Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. Unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels schichteten 45 Greenpeace-Aktivisten fünf Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer zu einem Wall von knapp zwei Meter Höhe und 20 Meter Länge auf. Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an die Bundeskanzlerin: Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby, schützen Sie das Klima! Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier großen Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte Klimaschutzziele vorgehen. Die Chefs der Konzerne kommen heute neben Vertretern energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der Branche der Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel ins Kanzleramt.
Der Energiegipfel darf kein Ort für überholte Konzepte ewig gestriger Konzernbosse sein, erklärt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Überholt ist zum Beispiel der Neubau von Braunkohlekraftwerken, wie ihn Vattenfall und RWE planen. Oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, für die sich alle vier Großen der Energiebranche stark machen. Braunkohlekraftwerke beschleunigen den Klimawandel und Atomkraftwerke produzieren radioaktiven Müll, für den es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben für den Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger Atomausstieg machbar sind. Das ist nachzulesen im Energie-Szenario der Prognos AG und des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (EWI) mit dem Titel Verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energien. Dort steigt der Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 30 Prozent. Dabei werden nicht nur die Klimaschutzziele eingehalten, die Importabhängigkeit von Rohstoffen geht von allen untersuchten Szenarien sogar am stärksten zurück.
Mit Kohle das Klima schützen oder mit alten Atomreaktoren eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein Feuer löschen, sagt Karsten Smid. Eine in die Zukunft gerichtete Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die notorischen Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW möglich. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren Bekenntnis zu beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum Klimaschutzziel von 40 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis 2020.
Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen lassen, sagt Karsten Smid. Die Abhängigkeit der deutschen Politik von den vier großen Energiemonopolisten ist ein weitaus größeres Problem als die auf dem Energiegipfel thematisierte Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
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