Dass Wirbelstürme für die Atomkraftwerkssicherheit ein Problem darstellen, dürfte in der Praxis der Anlagenbetreiber gewöhnliche Routine sein, aber ist noch immer großen Teilen der Öffentlichkeit nicht bekannt. Eine der wahrscheinlichen Kettenreaktionen: Strommasten werden zerstört, Netzzusammenbruch, Atomkraftwerke müssen mit Notstromsystemen abgeschaltet werden.
Gegenwärtig rast der tropische Wirbelsturm "Dean" auf Mexiko zu. Vorsorglich wurde das Atomkraftwerk "Laguna Verde" runtergefahren.
AKW-Steckbrief: http://de.wikipedia.org/wiki/Kernkraftwerk_Laguna_Verde
>> Atomkraftrisiken
22 August 2007
21 August 2007
Störfall: US-Pannenreaktor "Vermont Yankee"
Einer der beiden Kühltürme des AKW "Vermont Yankee" (Baujahr 1967) brach zusammen.
>> "Atomkraftwerk Vermont Yankee"
>> "Atomkraftwerk Vermont Yankee"
15 August 2007
Deutsche wollen schärfere Atomaufsicht
Greenpeace-Umfrage zeigt Wunsch nach kürzeren Laufzeiten der Atomkraftwerke
Hamburg, 15.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schärfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen über Zwischenfälle in Atomanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.
Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Mit dieser Umfrage haben die Behörden Rückenwind, um schärfere Auflagen für die Kraftwerksbetreiber umzusetzen. Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, alte und störanfällige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. Damit wird den Plänen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Krümmel, Brunsbüttel und Biblis zu verlängern, eine klare Absage erteilt.
Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbürger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. Als Basis hierfür diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit Ja (2005: 26 Prozent). Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg ohne Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig polarisiert sich die Bevölkerung in dieser Frage stärker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am stärksten akzeptiert. Gleichzeitig wünschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2005.
Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung für einen Atomausstieg bei den Wählern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Wähler lehnen heute eine Laufzeitverkürzung generell ab. Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wünsche ihrer Wähler wieder, stellt Heinz Smital fest. Bei den Wählern der Grünen hat die Zustimmung für einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
Hamburg, 15.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schärfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen über Zwischenfälle in Atomanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.
Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Mit dieser Umfrage haben die Behörden Rückenwind, um schärfere Auflagen für die Kraftwerksbetreiber umzusetzen. Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, alte und störanfällige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. Damit wird den Plänen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Krümmel, Brunsbüttel und Biblis zu verlängern, eine klare Absage erteilt.
Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbürger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. Als Basis hierfür diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit Ja (2005: 26 Prozent). Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg ohne Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig polarisiert sich die Bevölkerung in dieser Frage stärker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am stärksten akzeptiert. Gleichzeitig wünschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2005.
Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung für einen Atomausstieg bei den Wählern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Wähler lehnen heute eine Laufzeitverkürzung generell ab. Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wünsche ihrer Wähler wieder, stellt Heinz Smital fest. Bei den Wählern der Grünen hat die Zustimmung für einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
12 August 2007
80 Prozent sind gegen Atomstrom, aber ...
Laut www.Sonnenseite.com von Franz Alt sind annähernd 80 Prozent der Deutschen gegen Atomenergie, aber beziehen noch immer zu über 90 Prozent Atomstrom.
09 August 2007
Protest auf der Elbe gegen Ersatzteil-Transport zum AKW Krümmel
Streit um Atomkraft auch auf der Hauptversammlung von Vattenfall in Berlin
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
08 August 2007
Novarka bekommt 453 Mio.€ für den nächsten Tschernobyl-Sarkophag
Die ukrainischen Behörden erteilten dem französische Konsortium Novarka den Zuschlag für den neuen "Sarkophag" von Tschernobyl. Von deutscher Seite sind daran NUKEM und Hochtief beteiligt. Der Preis soll sich 453 Millionen Euro belaufen.
03 August 2007
Terrorrisiko bei Atomkraftwerken jetzt offiziell
Greenpeace-Studie belegt unzureichendes Sicherheitskonzept
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
01 August 2007
Vattenfall hat das Vertrauen verspielt
Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
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