Zum Hochtemperatur-Reaktor von Hamm-Uentrop:
"Er wurde 1983 in Betrieb genommen und im September 1989 endgültig stillgelegt."
"Die Errichtung kostete 2,05 Milliarden Euro. Stilllegung und der sichere Einschluss bis mindestens 2027 kosten 425 Millionen Euro."
"Probleme und Stilllegung: Der THTR-300 galt aufgrund des Funktionsprinzips, bei dem keine Kernschmelze auftreten kann, als wesentlich sicherer als andere Reaktortypen. Doch es gab technische Probleme, z. B. war der Kugelbruch aufgrund der von oben in den Kugelhaufen eingeführten Adsorberstäbe wesentlich höher als vorausberechnet und die Herstellung sowie Wiederaufbereitung der Thorium-Kugelbrennelemente war nicht garantiert. Daher werden die geplanten zukünftigen Hochtemperaturreaktoren in Südafrika ohne Wiederaufarbeitung geplant. Dieser Nachteil soll durch einen wesentlichen höheren Abbrand, d. h. eine bessere Ausnutzung des vorhandenen Kernbrennstoffs im Vergleich zu den üblichen Abbränden in wassermoderierten Reaktoren, kompensiert werden. Neben den genannten Problemen führten ein Störfall mit unterstelltem Austritt von Radioaktivität am 4. Mai 1986 sowie sicherheitsrelevante und wirtschaftliche Überlegungen dazu, dass am 1. September 1989 die Stilllegung des THTR-300 beschlossen wurde. Am 10. September 1991 wurde der 180 Meter hohe Trockenkühlturm, der damals höchste Kühlturm der Welt, gesprengt und vom 22. Oktober 1993 bis April 1995 wurden die Brennelemente in Castor-Behältern in das Zwischenlager Ahaus transportiert. Überlegungen, den Kühlturm als technisches Denkmal zu erhalten, scheiterten aus Kostengründen. Der Reaktor selbst wurde bis 1997 in den so genannten „sicheren Einschluss“ überführt und verursacht weiter Kosten in Höhe von 6,5 Mio € jährlich. Er enthält noch ca. 390 Tonnen radioaktive Anlagenbauteile. Frühestens 2027, nach Abklingen der Radioaktivität, kann er endgültig abgerissen werden. Von 1985 bis 1989 verzeichnete der THTR-300 nur 16.410 Betriebsstunden mit einer abgegebenen elektrischen Energie von 2.891.000 MWh, dies entspricht einer Volllastbetriebsdauer von 423 Tagen (16.410 Stunden = 393,84 Tage).
Bereits 1982 plante eine Firmengruppe aus Brown Boveri & Cie (BBC) und Hochtemperatur Reaktorbau GmbH (HRB) mit dem HTR-500 einen Nachfolger des THTR-300 mit einer thermischen Leistung von 1.250 Megawatt und einer elektrischen Leistung von 500 Megawatt. In unmittelbarer Nachbarschaft des THTR-300 liegt das Kraftwerk Westfalen."
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/THTR-300
07 Februar 2008
Inidia-Diskussion: Atomenergie
Anonymer User schrieb am 07.02.2008 12:09 Uhr: "Wieviele Solarpanele und Windrädchen müsste ich bauen, ..."
Weiß ich nicht, ob Du überhaupt welche baust, aber wir machen es. Beteiligungen an zwei Windrädern, eine solare Warmwasserbereitung für ein Jugendzentrum, eine solare Stromerzeugung für ein Obdachlosenasyl, aber letztere lohnt wirtschaftlich noch nicht so sehr wie die solare Wassererwärmung.
Anonymer User schrieb: "um die gleiche Menge Energie in einem Jahr zu erzeugen, wie ein Atomkraftwerk ? Stelle die dafür verwendeten Ressourcen und die dabei entstandene CO2 Belastung auf."
Das sind komplizierte Rechnungen, die ich leider nicht durchzuführen vermag, da es dazu eine Recherche durch die gesamte Lieferantenkette braucht. Auch beim Kauf meines Autos, der Waschmaschine usw. führte ich solche Recherche nicht durch. Sorry.
Anonymer User schrieb: Atomkraft ist zumindest eine "kohlenstoffarme" Energiequelle, und ausserdem eine sehr ergiebige, zumindest für die nächsten 200 Jahre.
Auch in "800 Jahren" wird es noch Uran geben:-), es ist halt alles eine Frage der Fördermengen mit welchem Förderaufwand, also ein Problem des Preises, der Wirtschaftlichkeit.
Die "Kohlenstoffarmut" wiegt die Argumente gegen die Kernenergie nicht auf, denn die die entscheidenden Argumente liegen in
1. den technischen Risiken,
2. den wachsenden Atommülldeponien,
3. den politischen Risiken durch militärische Nutzungen, Korruption und Terrorismus.
Anonymer User schrieb: "Wir sollten sie zusätzlich nutzen, solange wir nichts besseres haben"
Wir haben Besseres.
Anonymer User schrieb: "denn die "alternativen" Energien können nicht mal einen Bruchteil unseres heutigen Energieverbrauchs decken, "
Der "heutige Energieverbrauch" ist zu hoch. Und im Bereich der alternativen Energien sehe ich enorme Möglichkeiten. Sie sind halt im Moment noch sehr in den Anfängen und vielfach noch zu teuer, aber mit der Verteuerung der fossilen Energien und des AKW-Stroms, wenn seine Entsorgung eingerechnet würden, wird die Energie-Alternativen im Wettbewerb besser aussehen lassen. Das ist längst im Gange. Wenn im Erdwärmebereich mehr entwickelt würde, ließe sich vor allem der "Hausbrand" revolutionieren. Dann wird in unseren Häusern umgerüstet. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und das ist es immer.
Anonymer User schrieb: "geschweige denn den Wegfall des Öls, was in absehbarer Zeit passieren wird."
Das Ende der "Ölzeit" wird nicht darin den Grund haben, dass es kein Öl mehr gibt, denn an den Tiefseehängen, im Permafrostboden usw. finden sich laufend neue Vorkommen an Öl und Gasen, die allerdings auch "neuartig" sind, also wie beim Uran ein Wirtschaftlichkeitsproblem, weshalb es für den Kreis der ökonomisch Erlauchten erschwinglich sein wird, aber es kann durchaus sein, dass die Fördertechniken revolutioniert werden.
Prognostisch lassen sich Verbesserungen einrechnen, nicht jedoch Erfindungen. Das ist ein Problem. Ein weiteres Problem ist, welche ökologischen Konsequenzen mit der Erschließung neuartiger Energieressourcen verbunden sind. Auch schwierig zu beurteilen, vor allem für mich als Laien, der ich noch nicht einmal weiß, welche unterirdischen Auswirkungen die Förderung konventioneller "Öl-Felder" und Gasvorkommen hat. Obwohl ich auch damit schon zu tun hatte. In den USA als Verpächter.
Anonymer User schrieb: "Dann müssen wir sogar unsere Fahrzeuge mit Strom betreiben."
Mit Ausnahme der Bremsenergie-Rückgewinnung halte ich wenig vom Elektro-Motor, solange der Steckdosenstrom nicht von Dächern, vom Wind usw. kommt, sondern auf fossilen oder nuklearen Brennstoffen beruht. Stünde die Elektro-Energie auf anderer Basis, so wäre allerdings der Elektro-Motor ideal, denn baulich erheblich simpler und haltbarer als Verbrennungsmotoren. - Also mehr Wissenschaft und Zeit es braucht es.
Anonymer User schrieb: "Das ist kein Problem, die Mittel fliessen von selbst, wenn Energie knapp wird, dafür sorgen Marktmechanismen, d.h. irgendwann werden auch die alternativen Energien rentabel. Wenn sie erst für Privatinvestoren interessant werden, muss man sich um finanzielle Mittel keine Sorgen machen."
Stimmt, dass es markt-spontane Momente hat, auf die auch ich im Privaten wesentlich spekuliere, weniger an der Börse, denn die dortigen Firmen sind überwiegend "Know-How-Firmen", können also umfirmieren - und sei es durch gewillkürten Konkurs, wodurch Anleger das Nachsehen haben.
Trotzdem möchte ich die Politik in der Verantwortung sehen, den Prozess der Umenergetisierung noch stärker als bisher voranzutreiben, aber weniger durch Subventionen an die Privatschaft (und mich), sondern mehr durch Investitionen in die Wissenschaft und verbesserte Studiengänge.
-markus rabanus-
Weiß ich nicht, ob Du überhaupt welche baust, aber wir machen es. Beteiligungen an zwei Windrädern, eine solare Warmwasserbereitung für ein Jugendzentrum, eine solare Stromerzeugung für ein Obdachlosenasyl, aber letztere lohnt wirtschaftlich noch nicht so sehr wie die solare Wassererwärmung.
Anonymer User schrieb: "um die gleiche Menge Energie in einem Jahr zu erzeugen, wie ein Atomkraftwerk ? Stelle die dafür verwendeten Ressourcen und die dabei entstandene CO2 Belastung auf."
Das sind komplizierte Rechnungen, die ich leider nicht durchzuführen vermag, da es dazu eine Recherche durch die gesamte Lieferantenkette braucht. Auch beim Kauf meines Autos, der Waschmaschine usw. führte ich solche Recherche nicht durch. Sorry.
Anonymer User schrieb: Atomkraft ist zumindest eine "kohlenstoffarme" Energiequelle, und ausserdem eine sehr ergiebige, zumindest für die nächsten 200 Jahre.
Auch in "800 Jahren" wird es noch Uran geben:-), es ist halt alles eine Frage der Fördermengen mit welchem Förderaufwand, also ein Problem des Preises, der Wirtschaftlichkeit.
Die "Kohlenstoffarmut" wiegt die Argumente gegen die Kernenergie nicht auf, denn die die entscheidenden Argumente liegen in
1. den technischen Risiken,
2. den wachsenden Atommülldeponien,
3. den politischen Risiken durch militärische Nutzungen, Korruption und Terrorismus.
Anonymer User schrieb: "Wir sollten sie zusätzlich nutzen, solange wir nichts besseres haben"
Wir haben Besseres.
Anonymer User schrieb: "denn die "alternativen" Energien können nicht mal einen Bruchteil unseres heutigen Energieverbrauchs decken, "
Der "heutige Energieverbrauch" ist zu hoch. Und im Bereich der alternativen Energien sehe ich enorme Möglichkeiten. Sie sind halt im Moment noch sehr in den Anfängen und vielfach noch zu teuer, aber mit der Verteuerung der fossilen Energien und des AKW-Stroms, wenn seine Entsorgung eingerechnet würden, wird die Energie-Alternativen im Wettbewerb besser aussehen lassen. Das ist längst im Gange. Wenn im Erdwärmebereich mehr entwickelt würde, ließe sich vor allem der "Hausbrand" revolutionieren. Dann wird in unseren Häusern umgerüstet. Es ist nur eine Frage der Zeit. Und das ist es immer.
Anonymer User schrieb: "geschweige denn den Wegfall des Öls, was in absehbarer Zeit passieren wird."
Das Ende der "Ölzeit" wird nicht darin den Grund haben, dass es kein Öl mehr gibt, denn an den Tiefseehängen, im Permafrostboden usw. finden sich laufend neue Vorkommen an Öl und Gasen, die allerdings auch "neuartig" sind, also wie beim Uran ein Wirtschaftlichkeitsproblem, weshalb es für den Kreis der ökonomisch Erlauchten erschwinglich sein wird, aber es kann durchaus sein, dass die Fördertechniken revolutioniert werden.
Prognostisch lassen sich Verbesserungen einrechnen, nicht jedoch Erfindungen. Das ist ein Problem. Ein weiteres Problem ist, welche ökologischen Konsequenzen mit der Erschließung neuartiger Energieressourcen verbunden sind. Auch schwierig zu beurteilen, vor allem für mich als Laien, der ich noch nicht einmal weiß, welche unterirdischen Auswirkungen die Förderung konventioneller "Öl-Felder" und Gasvorkommen hat. Obwohl ich auch damit schon zu tun hatte. In den USA als Verpächter.
Anonymer User schrieb: "Dann müssen wir sogar unsere Fahrzeuge mit Strom betreiben."
Mit Ausnahme der Bremsenergie-Rückgewinnung halte ich wenig vom Elektro-Motor, solange der Steckdosenstrom nicht von Dächern, vom Wind usw. kommt, sondern auf fossilen oder nuklearen Brennstoffen beruht. Stünde die Elektro-Energie auf anderer Basis, so wäre allerdings der Elektro-Motor ideal, denn baulich erheblich simpler und haltbarer als Verbrennungsmotoren. - Also mehr Wissenschaft und Zeit es braucht es.
Anonymer User schrieb: "Das ist kein Problem, die Mittel fliessen von selbst, wenn Energie knapp wird, dafür sorgen Marktmechanismen, d.h. irgendwann werden auch die alternativen Energien rentabel. Wenn sie erst für Privatinvestoren interessant werden, muss man sich um finanzielle Mittel keine Sorgen machen."
Stimmt, dass es markt-spontane Momente hat, auf die auch ich im Privaten wesentlich spekuliere, weniger an der Börse, denn die dortigen Firmen sind überwiegend "Know-How-Firmen", können also umfirmieren - und sei es durch gewillkürten Konkurs, wodurch Anleger das Nachsehen haben.
Trotzdem möchte ich die Politik in der Verantwortung sehen, den Prozess der Umenergetisierung noch stärker als bisher voranzutreiben, aber weniger durch Subventionen an die Privatschaft (und mich), sondern mehr durch Investitionen in die Wissenschaft und verbesserte Studiengänge.
-markus rabanus-
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