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07 Oktober 2013

Schweden: Quallen verstopften AKW-Kühlsystem

Betroffen war der Reaktor 3 des von der E.ON-Tochter Oskarshamn Kraftgrupp AB an der Ostsee betriebenen Atomkraftwerks Oskarshamn. Der Reaktor 3 ist mit einer Leistung von 1,4 GW der weltweit stärkste Siedewasserreaktor. Die Quallen waren in 18 Metern Meerestiefe in das Kühlsystem eingesogen worden. Das Kühlsystem sei für 20 Minuten abgeschaltet worden. Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe nicht bestanden, erklärte das Betreiberunternehmen routinegemäß ohne anzudeuten, welche Vorkehrungen gegen Wiederholungsfälle getroffen werden müssten.

31 Dezember 2012

Schweden: E.ON-Atomkraftwerk seit 10 Jahren ohne Notstrom

Laut Wikipedia hat die schwedischen Atomaufsichtsbehörde am 20. Dezember 2012 das an der Ostküste gelegene Atomkraftwerk Oskarshamn unter „besondere Aufsicht“ gestellt, die letzte Stufe vor dem Entzug der Betriebserlaubnis. Der Betreiber habe mehrere Sicherheitsprobleme nicht in den Griff bekommen hätte. Demnach waren u. a. die Notstromgeneratoren, die nach einem Umbau des Reaktors 1 im Jahr 2002 installiert worden waren und dazu dienen, auch bei einem Stromausfall die sichere Kühlung des Reaktors zu gewährleisten, bis Dezember 2012 nicht betriebsbereit gewesen. Der Atomaufsichtsbehörde war dies laut eigenen Angaben bisher nicht aufgefallen, da für die Sicherheit die Reaktorbetreiber zuständig seien und sie nur die Aufsicht ausübe. Da sie nicht die Ressourcen habe, selbst alles zu kontrollieren, müsse sie sich hierzu auf Berichte der Betreiber verlassen. - Aha?

Zehn Jahre ohne Kontrolle. Und das trotz Fukushima, wo die unzureichenden Notstromgeneratoren zum Serien-Gau führten. Wieso nennt sich das dann überhaupt noch "Atomaufsicht"?

14 November 2006

Nach Brand in schwedischem AKW: Greenpeace fordert sofortiges Abschalten von Uraltreaktoren

14.11.2006, veröffentlicht von Sigrid Totz

Als Reaktion auf den Unfall im schwedischen Atomkraftwerk Ringhals 3 fordert Greenpeace die Bundesregierung auf, den alten Atomkraftwerken in Deutschland sofort die Betriebserlaubnis zu entziehen und alle weiteren Atomkraftwerke so schnell wie technisch möglich abzuschalten. Heute morgen war in der schwedischen Anlage ein Transformator in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen gab es eine Schnellabschaltung des Reaktors. Der Auslöser des Transformatorenbrands ist noch völlig ungeklärt. Das Kraftwerk wird von Vattenfall und E.ON betrieben.

Es liegt in der Natur einer so komplexen Technologie, dass sie nicht wirklich zu beherrschen ist. Weil die gesundheitlichen Auswirkungen von Nuklearunfällen aber so gewaltig sind, dürfen Atomkraftwerke nicht betrieben werden, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Ringhals 3 ist ein sehr altes Atomkraftwerk. 1973 startete der Bau und ging acht Jahre später Ende 1981 in den kommerziellen Betrieb. Ein für Greenpeace Deutschland entwickelter Risikoindikator zeigt auf, dass generell alte Atomkraftwerke störanfälliger sind und höhere Risiken aufweisen.

Vattenfall und E.ON betreiben in Deutschland gemeinsam die Atomkraftwerke Brokdorf, Krümmel und Brunsbüttel. Brunsbüttel ist gemessen an dem Risikoindikator noch vor Biblis A (RWE) das problematischste Atomkraftwerk in Deutschland und gehört zu den ältesten. Bis Ende 2005 gab es in den von Vattenfall und E.ON gemeinsam geführten Atomkraftwerken über 900 meldepflichtige Ereignisse.

Die Bundesregierung muss jetzt reagieren und die alten Atomkraftwerke endgültig vom Netz nehmen, sagt Thomas Breuer. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomindustrie und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien und Effizienz.

Erst im August war es in Schweden im Reaktor Forsmark (Vattenfall / E.ON) zu einem Störfall gekommen. Dort hatte die Notstromversorgung versagt. Darüber hinaus war für 20 Minuten ein Teil der elektronischen Überwachung des Reaktors ausgefallen.

04 August 2006

Atomunfall in Schweden zeigt: Atomkraftwerke sind ständiges Versorgungsrisiko

CDU/CSU soll ihren Atomkurs aufgeben
04.08.2006, veröffentlicht von Beate Steffens

Die Umweltorganisation Greenpeace fordert angesichts des schweren Störfalls im schwedischen Atomkraftwerk die CDU/CSU auf, sich endlich von ihrem Atomkurs zu verabschieden. Die Probleme dort zeigen, dass Atomkraft eine Gefahr für den Menschen darstellt. Zudem ist sie ein Risiko für die Stromversorgung.
Atomkraftwerke sind nur sicher, wenn sie abgeschaltet sind, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Es hat nicht viel gefehlt, und es wäre in Schweden zu einer Kernschmelze gekommen. Da müssen doch selbst die Damen und Herren von CDU und CSU einsehen, dass der Atomausstieg keine Forderung ideologischer Atomkraftgegner ist, sondern ein Gebot der Vernunft.

Der Zwischenfall belegt auch, dass Atomkraft kein Standbein für eine sichere Stromversorgung sein kann. Die Ereignisse der letzten Tage haben gezeigt, dass Atomkraft ein Versorgungsrisiko darstellt. Es ist wichtig, in Deutschland die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Mit Großkraftwerken, die wegen Hitze, technischer Mängel oder Störfällen vom Netz genommen werden müssen - in Schweden immerhin vier der zehn Atomkraftwerke auf einmal - geht das aber nicht.

Den deutschen Kraftwerksbetreibern und den Energieversorgungsunternehmen Eon, Vattenfall EnbW und RWE wirft Greenpeace vor, den Vorgang zu verharmlosen, ohne die genauen Hintergründe des Zwischenfalls im schwedischen Atomkraftwerk Forsmark zu kennen. Nicht einmal die vorbildlich arbeitende schwedische Atomaufsichtsbehörde kann schon genau sagen, wie und warum es in Forsmark zu dem schweren Zwischenfall kam. Wie können die deutschen Kraftwerksbetreiber da einen gleichen Unfall in Deutschland bereits ausschließen?

Zum deutschen Atomforum, das sagt, dass es keinerlei Anhaltspunkte für eine Übertragbarkeit gäbe, erklärt Smital: Die Tatsache, dass sich die Notstromversorgungssysteme in deutschen AKWs nicht zu 100 Prozent mit denen in Forsmark decken, heißt noch lange nicht, dass das Problem nicht auch hier auftreten könnte. Erst nach Abschluss einer genauen Untersuchung und Ursachenklärung kann sich zeigen, ob ähnliche Schwachstellen auch in den ähnlichen Notstromsystemen in Deutschland existieren.

Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomkraft. Nur Erneuerbare Energien und steigende Effizienz sowie Energieeinsparung können die Energieversorgung der Zukunft sicher und umweltgerecht gewährleisten.