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25 April 2011

GRÜNE: "Kein weiteres Tschernobyl, kein weiteres Fukushima

Zum 25. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl erklären Claudia Roth
und Cem Özdemir, Bundesvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN:

"Vor 25 Jahren ereignete sich die Atomkatastrophe von Tschernobyl. Das Unglück war eine schreckliche Zäsur. Die schlimmsten Befürchtungen vieler kritischer Wissenschaftler und einer breiten Anti-Atom-Bewegung wurden am Ende noch übertroffen. Ganze Landstriche in Weißrussland, Russland und der Ukraine wurden verseucht, weite Teile Europas radioaktiv belastet. Die Zahl der Opfer lässt sich nur schwer schätzen. Greenpeace geht von 93.000 Todesopfern aus. Die Internationalen Ärzte gegen den Atomtod schätzen 50.000 bis 100.000 Tote allein unter den Aufräumarbeitern, den sogenannten Liquidatoren von Tschernobyl. Die Zahl der Kranken und durch die Strahlung belasteten Menschen liegt aber um ein Vielfaches höher.

Nach Tschernobyl ließen sich die Gefahren der Atomkraft nicht länger verharmlosen. Dennoch hielt eine starke Lobby in Wirtschaft und Politik an der Atomkraft fest. Es bedurfte weiterer langer Kämpfe und schwieriger Verhandlungen, bis in der rot-grünen Regierungszeit in Deutschland ein Atomausstiegskonsens gefunden wurde. Der Konsens befriedete einen der schärfsten Konflikte in der Geschichte der Bundesrepublik und wies einen gangbaren Weg aus dem Atomzeitalter.

Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat diesen Weg der Vernunft verlassen. Sie brach ohne Not den Ausstiegskonsens. Mit einer monatelangen ideologischen Vernebelungskampagne und der finanzkräftigen Unterstützung der Atomkraftwerksbetreiber wollte die Regierung Merkel die Errungenschaften des Ausstiegskonsenses leichtfertig wegwischen und die Lehren von Tschernobyl ad acta legen.

Eine zweite große Tragödie, die Atomkatastrophe von Fukushima, hält nun die Welt in Atem und lässt viele Menschen wütend und verzweifelt fragen, warum Tschernobyl nicht ausgereicht hat, um die Lehren zu ziehen. Fukushima hat den ganzen Irrwitz der Politik von Angela Merkel und der Atomkraftlobbyisten weltweit bestätigt. Es hat die Verantwortungslosigkeit einer Politik deutlich gemacht, die auch die ältesten und pannenanfälligsten Reaktoren weiterlaufen lassen wollte.

Frau Merkel muss jetzt endlich Farbe bekennen: Entweder weiterhin atompolitischer Zickzack-Kurs und Prinzipienlosigkeit oder konsequenter und schnellstmöglicher Atomausstieg im Konsens der Parteien. Wir Grüne wollen eine grundlegende Umgestaltung der Energiebasis unserer Gesellschaft – hin zu den Erneuerbaren Energien. Das ist ein Jahrhundertprojekt, das es in nur wenigen Jahren zu realisieren gilt. Wir müssen alles dafür tun, damit endlich Schluss ist mit der Nutzung der Atomkraft. Es darf kein weiteres Tschernobyl, kein weiteres Fukushima geben.“ >> Diskussion

20 März 2011

Tokio: Radioaktivität im Trinkwasser

Im Trinkwasser von Tokio und der Präfekturen Chiba,Gunma, Niigata,Saitama und Tochigi wurde
radioaktives Jod gefunden. Die Grenzwerte seien zumindest in Tokio nicht überschritten.
Lebensmittel aus der Präfektur Fukushima dürfen wegen erhöhter Strahlenbelastung nicht mehr gehandelt werden. Unterdessen wird ein Stromkabel zu der havarierten Atomanlage Fukushima I verlegt, das die Kühlung dort wieder in Gang bringen solle. In welchen der sechs Atommeiler die Technik noch einsatzfähig sind, ist ebenso ungewiss, wie die Wassermengen, die im direkten Kontakt zu den Brennstäben für Kühlung sorgen sollen, ins Grundwasser und vor die Küste gelangen.
Die Kühlung mit Wasserwerfern der Polizei scheint vom Tisch. Stattdessen wurden Löschzüge der Feuerwehr mit Freiwilligen zum lebensgefährlich verstrahlten Reaktorgelände losgeschickt, um das "Ansehen Japans und Menschenleben zu retten", wie der Einsatzbefehl über das Fernsehen verbreitet wurde und hoffentlich auch technische Erfolge hat.
Zunehmend ins Gespräch kommt ein Vorgehen wie in Tschernobyl, also die Reaktoren mit Massen von Sand abzudecken und mit einem "Sarkophag" einzubetonieren. Tausende Menschen wurden allein bei diesen Arbeiten in Tschernobyl tödlich verstrahlt. Ohne dass dort das Problem gelöst worden wäre.

msr >> Diskussion

15 März 2011

Pikanter Unterschied zwischen Tschernobyl und Fukushima

Verfasser: Martin

Tag vier der Katastrophe: Nach einer dritten Explosion im Fukushima I, diesmal im Block 2 des Kraftwerk-Komplexes, geht man davon aus, dass auch das innere Containment, also der Reaktor-Druckbehälter beschädigt worden ist. Darauf weisen jedenfalls stark erhöhte Radioaktivitätsmesswerte hin. Offizielle Quellen sprechen von einer Strahlendosis von 400 Millisievert pro Stunde (mSv/h). Zum Vergleich: In der bundesdeutschen Strahlenschutzverordnung gilt für Personal in kerntechnischen Anlagen ein Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr (mSv/a). Wahrscheinlich ist die Strahlung im unmittelbaren Umfeld längst höher.

Die Zahlen bleiben unsicher, die Informationspolitik von Tepco und der japanischen Regierung sind nach wie vor unzureichend. Sicher ist aber: Wer jetzt noch in Fukushima arbeitet, dürfte akute und langfristige gesundheitliche Schäden schwerster Art davontragen. Angeblich ist ein Großteil des Personals bereits abgezogen worden. Auch das ein Unterschied zu Tschernobyl: Nur in einem totalitären System konnte man Zehntausende in die Strahlung schicken, um die Katastrophe irgendwie einzudämmen. In Japan dagegen wird allenfalls ein Häuflein Verzweifelter, die längst mit allem abgeschlossen haben, zurück bleiben, um die Kühlung der drei havarierten Meiler irgendwie aufrecht zu erhalten.
>> Diskussion

03 März 2011

IPPNW-Kongress: 25 Jahre Tschernobyl

Internationaler IPPNW-Kongress
25 Jahre nach Tschernobyl
Zeitbombe Atomenergie – Atomausstieg jetzt!
Berlin, 8. bis 10. April 2011
>> www.tschernobylkongress.de

08 August 2007

Novarka bekommt 453 Mio.€ für den nächsten Tschernobyl-Sarkophag

Die ukrainischen Behörden erteilten dem französische Konsortium Novarka den Zuschlag für den neuen "Sarkophag" von Tschernobyl. Von deutscher Seite sind daran NUKEM und Hochtief beteiligt. Der Preis soll sich 453 Millionen Euro belaufen.

24 April 2006

Greenpeace konfrontiert IAEO mit Folgen von Tschernobyl

Wien/Hamburg, 24.04.2006, veröffentlicht von Sigrid Totz
Aktivisten bringen radioaktive Erde zur Internationalen Atomenergiebehörde in Wien


Aus Protest gegen den Umgang der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) mit den Folgen des Atomunfalls von Tschernobyl haben heute früh rund 30 Greenpeace-Aktivisten zwei radioaktive Bodenproben aus der Umgebung des Unglücksreaktors zum Hauptsitz der Behörde in Wien gebracht. Sie hissten ein Transparent mit der Aufschrift IAEO: 90.000 Strahlentote sind genug. Atomausstieg jetzt. Die Proben stammen aus einem öffentlich zugänglichen Waldstück sowie dem Dorf Bober rund 50 km von Tschernobyl entfernt. Um jegliche Gefährdung während des Transports und bei der Übergabe an die IAEO auszuschließen, werden die Proben durch einen 200 Kilo schweren Betoncontainer mit Bleiummantelung geschützt.
Die verlassene Stadt Pripyat, einige Kilometer vom Tschernobyl-Reaktor entfernt. Die Stadt war so etwas wie ein "Russischer Traum" mit Sportstadion und Schwimmbaedern. Trotz...
Die IAEO darf nicht länger die Unfallfolgen von Tschernobyl verharmlosen, fordert Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace Deutschland. Die IAEO geht von viel zu wenigen Opfern der Katastrophe aus. Zudem hat sie mehrfach empfohlen, wieder Menschen in den hochbelasteten Gebieten außerhalb der 30 Kilometer-Sperrzone anzusiedeln. Während die IAEO von 4000 Krebstoten als Folge des Super-GAUs spricht, führt ein vergangene Woche veröffentlichter Greenpeace-Bericht rund 90.000 zu erwartende Tote auf die Reaktorkatastrophe zurück.

Die Umweltschützer fordern, auf diese Ansiedlung zu verzichten und die Opferzahlen zu berichtigen. Die IAEO muss sich der Verantwortung stellen, die sich aus der Katastrophe von Tschernobyl ergibt, so Smital. Zusammen mit den hochradioaktiven Bodenproben wollen die Umweltschützer IAEO-Chef Mohammed el-Baradei einen Brief mit den Forderungen übergeben.

Die weit außerhalb der Tschernobyl-Sperrzone mit Schutzausrüstung genommenen Proben wurden vor Ort in einem ukrainischen Labor untersucht. Die Messergebnisse sind so hoch, dass die Erde nach EU-Richtlinie 96/29 als radioaktiver Abfall betrachtet werden muss. Die Strahlen-Grenzwerte werden um das 10- bis 25-Fache überschritten.

Was für uns hier hochgefährlicher Atommüll ist, ist in der Ukraine der Boden, auf dem die Menschen wieder leben sollen, so Jan Vande Putte, Atomexperte von Greenpeace International. Unsere Bodenproben zeigen, dass eine Rücksiedelung für die Anwohner mit ernsthaften gesundheitlichen Gefahren verbunden sein könnte.

Greenpeace fordert die Mitgliedsländer der IAEO auf, bei der nächsten Generalversammlung die Ausrichtung der Organisation grundsätzlich zu ändern. Artikel 2, in dem die Förderung der Atomkraft festgeschrieben ist, muss entfernt werden. Dieser Artikel steht in direktem Widerspruch zur Kontrollfunktion der IAEO. Weltweit müssen die Atomkraftwerke abgeschaltet werden, um weitere Unfälle wie den in Tschernobyl zu verhindern, erklärt Smital. Die IAEO muss diesen Atomausstieg überwachen.

18 April 2006

Folgen von Tschernobyl werden verharmlost

Berlin, 18.04.2006, veröffentlicht von Sigrid Totz
Greenpeace veröffentlicht neuen Gesundheitsreport

Die gesundheitlichen Folgen für die von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl vor 20 Jahren betroffenen Menschen sind viel weitreichender als bislang angenommen. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Umweltschutzorganisation Greenpeace heute in Berlin, Kiew und Amsterdam veröffentlicht. Genaue Opferzahlen können nach dem Bericht nicht genannt werden, weil sich die gesundheitlichen Folgen noch lange nicht abschließend beurteilen lassen. Klar wird aber, dass die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Internationalen Atomenergieorganisation (IAEO) mit 4000 Toten ein zu harmloses Bild zeichnen. Der Report fasst viele bislang im Westen nicht berücksichtigte Studien unter anderem aus dem russischen Sprachraum zusammen.

Keiner kann sicher sagen, wie viele Menschen an den Folgen von Tschernobyl sterben werden. Dazu sind die Auswirkungen der Radioaktivität zu vielfältig und ist die Datenlage zu ungenügend. Wer behauptet, es hätte 4000 Opfer gegeben, leugnet die Schwere dieses Unglücks und ignoriert das Leid unzähliger Menschen, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace.

Der Bericht zeigt, dass die Strahlenbelastung durch den Super-GAU in Tschernobyl am 26. April 1986 ein sehr breites Spektrum von Krankheiten hervorruft. Über die Häufigkeit von Erkrankungen, insbesondere Krebs, gibt es vielfältige Aussagen. Die Zahlen der IAEO liegen am unteren Ende der Schätzungen. Neueste Studien der Russischen Akademie der Wissenschaften kommen für die Länder Weißrussland, Ukraine und Russland alleine auf 270.000 zusätzliche Krebserkrankungen, von denen voraussichtlich 93.000 tödlich enden werden. Weitere Studien vermuten noch weitaus höhere Folgen.

Selbst die IAEO geht in ihren Schätzungen eigentlich von mehr Todesopfern aus, als sie öffentlich erklärt. Dazu muss man das Kleingedruckte ihrer Studie lesen. Was die Behörde da betreibt, ist bewusste Verharmlosung des schlimmsten Unfalls der Atomkraft. So verschafft sie der Atomindustrie genehmere Zahlen für die weltweit über 440 Atomkraftwerke, erklärt Breuer.

Für andere Erkrankungen als Krebs zeigen die Untersuchungen einen Anstieg der Krankheitsfälle in belasteten Gebieten im Vergleich zu unbelasteten. Vermutlich greift radioaktive Strahlung das Immunsystem der Menschen an und verändert außerdem ihr Erbgut. Zwar lässt sich der Zusammenhang mit der Strahlung im Einzelfall nicht belegen, die Zahlen legen diesen Verdacht jedoch nahe.

Greenpeace fordert den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft. Die Bundesregierung soll sich dafür einsetzen, dass die IAEO die Förderung der Atomkraft aufgibt und statt dessen den weltweiten Atomausstieg beaufsichtigt.

12 April 2006

Greenpeace legt Bericht zum Zustand der Schutzhülle in Tschernobyl vor

Hamburg, 12.04.2006, veröffentlicht von Sigrid Totz
Reaktor in Tschernobyl ist Gefahr für die Umwelt


Der Zustand des havarierten Reaktors 4 des Atomkraftwerkes Tschernobyl in der Ukraine ist zwanzig Jahre nach dem Unfall katastrophal. Das geht aus einem Bericht hervor, den Greenpeace heute vorlegt. Die Schutzhülle aus Stahl und Beton, mit der die Reaktorruine von der Umwelt abgeschottet werden soll, ist vom Einsturz bedroht. Von acht Projekten, mit denen der so genannte Sarkophag stabilisiert werden sollte, sind nur drei umgesetzt worden. Ursprünglich sollten die Maßnahmen bis 2006 abgeschlossen sein. Bis heute gibt es kein Gesamtkonzept zur langfristigen Absicherung der Ruine.

In den letzten 20 Jahren ist viel zu wenig geschehen, um die Region vor dem explodierten Reaktor zu sichern, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Auch die Atomindustrie und der Einsatz von Milliarden Steuergeldern aus den Staatskassen der Industrieländer brachten keine Lösung für Tschernobyl.

Die Schutzhülle wurde im ersten halben Jahr nach der Reaktorkatastrophe hastig und unter schwierigsten Bedingungen errichtet. Die Konstruktion ist instabil. In der Außenwand klaffen Löcher, durch die der Wind radioaktiven Staub herausbläst und Regenwasser eindringt. Würde der Reaktor einstürzen, würde eine radioaktive Staubwolke die Menschen in der Region erneut bedrohen und zusätzlichen Strahlenbelastungen aussetzen.

Dieser Gefahr will das Konsortium aus 28 Geberländern und der ukrainischen Regierung mit zwei Maßnahmen begegnen. Der Sarkophag soll wie bislang geplant stabilisiert und ausgebessert werden. Zudem soll eine neue große Schutzhülle über den Reaktor geschoben werden. Dieses Projekt weist zwei schwere Mängel auf: Es bietet keine Lösung für das Hauptproblem, die hochgradig radioaktive Masse, zu der die Brennstäbe mit dem Baumaterial des Reaktors vor 20 Jahren verschmolzen. Was mit dieser Masse passieren soll, wie sie geborgen oder behandelt werden soll - dazu findet sich nichts in dem Plan. Außerdem ist auch die zweite Schutzhülle nur eine Übergangslösung: Sie soll 50 bis 100 Jahre halten.

Damit überlassen wir die Probleme von Tschernobyl den nachfolgenden Generationen, weil niemand in der Lage ist, die Folgen der Katastrophe auch nur annähernd zu lösen, erklärt Breuer. Die Baustelle Tschernobyl zeigt: Wir Menschen beherrschen nicht einmal die Aufräumarbeiten eines Atomunfalls. Geschweige denn die Atomkraft selber.

Greenpeace fordert, alle Atomkraftwerke so schnell wie technisch möglich abzuschalten und die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) umzuwandeln: Sie soll nicht länger die zivile Nutzung der Atomkraft fördern, sondern den weltweiten Ausstieg aus der Atomkraft beaufsichtigen.

24 April 2003

Jürgen Trittin: Tschernobyl-Katastrophe mahnt zu konsequentem Ausbau der erneuerbaren Energien

Pressemitteilung BMU.de

Bundesumweltminister Jürgen Trittin hat aus Anlass des bevorstehenden 17. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl an die Staaten der Welt appelliert, die Anstrengungen für eine globale Energiewende sowie den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu verstärken. "Tschernobyl steht für einen energiepolitischen Irrweg mit unkalkulierbaren Risiken und fatalen Folgen für Mensch und Umwelt, die bis heute nicht bewältigt sind. Darauf kann es nur eine Antwort geben: Raus aus der Atomenergienutzung und Gestaltung einer nachhaltigen, klimafreundlichen Energiepolitik, die den Ausbau der erneuerbaren Energien verstärkt. Deutschland geht hier, wie das renommierte Worldwatch-Institute kürzlich feststellte, mit gutem Beispiel voran", sagte der Bundesumweltminister.

Die Bundesregierung hat mit einer Vielzahl von Maßnahmen - vom Erneuerbare-Energien-Gesetz, dem 100 000-Dächer-Solarstrom-Programm, dem Markteinführungsprogramm für erneuerbare Energien bis hin zur Biomasse-Verordnung - erreicht, dass Deutschland weltweit eine führende Stellung in diesem Bereich einnimmt. Wind, Sonne, Biomasse und Wasserkraft haben im vergangenen Jahr ihren Beitrag zur Deckung des Strombedarfs auf 8 Prozent erhöht. Bis 2010 soll der Anteil regenerativ erzeugten Stroms in der Bundesrepublik im Vergleich zu 2000 auf 12,5 Prozent verdoppelt werden.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist und bleibt weiterhin ein Schwerpunkt der deutschen Umweltpolitik. Auf nationaler Ebene wird das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) fortentwickelt. Zugleich wurden die Zuschüsse für die Errichtung von Solarkollektoren zur Wärmeerzeugung erhöht. International wird Deutschland die Staatengemeinschaft für Juni 2004 zu einer Konferenz über die erneuerbaren Energien nach Bonn einladen. Sie soll den Anstoß zu einem Aktionsplan zum weltweiten Ausbau der erneuerbaren Energien geben. Damit soll erreicht werden, dass möglichst viele Länder konkrete Ziele und Zeitpläne zur Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch festlegen. "Mit der Konferenz soll ein langfristiger Prozess für eine Energiewende auf internationaler Ebene eingeleitet werden", sagte Bundesumweltminister Trittin.