Greenpeace-Umfrage zeigt Wunsch nach kürzeren Laufzeiten der Atomkraftwerke
Hamburg, 15.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Rund 85 Prozent der Deutschen wollen schärfere Kontrollen von Atomkraftwerken durch die Behörden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Befragung des Emnid-Instituts im Auftrag von Greenpeace. Nur 12 Prozent der Bevölkerung sind der Meinung, die derzeitigen Kontrollen reichten aus. Sogar 91 Prozent der Befragten fordern, dass Informationen über Zwischenfälle in Atomanlagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Nur 3 Prozent lehnen kürzere Laufzeiten für Atomkraftwerke ab. Ende Juli hat Emnid 1001 repräsentativ ausgewählte Bürger zu ihrer Einstellung zur Atomkraft befragt.
Die aktuelle Umfrage ist ein deutliches Signal. Die Menschen trauen den Energiekonzernen nicht zu, dass sie ihre Atomkraftwerke ausreichend unter Kontrolle haben, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Mit dieser Umfrage haben die Behörden Rückenwind, um schärfere Auflagen für die Kraftwerksbetreiber umzusetzen. Ebenso deutlich spricht sich eine klare Mehrheit der Befragten dafür aus, alte und störanfällige Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz zu nehmen. Damit wird den Plänen der Betreiber, die Laufzeit von Reaktoren wie Krümmel, Brunsbüttel und Biblis zu verlängern, eine klare Absage erteilt.
Emnid untersuchte auch, wie sich die Einstellung der Bundesbürger zum Atomausstieg in den vergangenen zwei Jahren verändert hat. Als Basis hierfür diente eine entsprechende Befragung aus dem Juli 2005. Auf die Frage, ob der Ausstieg aus der Atomenergie noch beschleunigt werden sollte, antworteten aktuell 29 Prozent der Befragten mit Ja (2005: 26 Prozent). Rund zwei Drittel wollen den Atomausstieg ohne Laufzeitverlängerungen. Gleichzeitig polarisiert sich die Bevölkerung in dieser Frage stärker: Seit 2005 ist die Gruppe der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft von 11 auf 15 Prozentpunkte gewachsen. In Ostdeutschland ist der Ausbau mit rund einem Viertel der Befragten am stärksten akzeptiert. Gleichzeitig wünschen sich in Bayern heute 30 Prozent der Befragten einen beschleunigten Ausstieg, gegenüber 17 Prozent im Jahr 2005.
Die Unterscheidung nach Parteilagern zeigt weitere interessante Entwicklungen seit 2005. So ist die Zustimmung für einen Atomausstieg bei den Wählern der CDU/CSU von 58 auf 64 Prozent gestiegen. Nur 2 Prozent der Unions-Wähler lehnen heute eine Laufzeitverkürzung generell ab. Der von der Union vorgegebene stramme Atomkurs spiegelt ganz klar nicht die Wünsche ihrer Wähler wieder, stellt Heinz Smital fest. Bei den Wählern der Grünen hat die Zustimmung für einen beschleunigten Ausstieg sogar von 36 auf 60 Prozent zugenommen. Deutlich zugenommen hat die Zahl der Befürworter eines weiteren Ausbaus der Atomkraft bei der FDP und bei der Linken. Von jeweils 5 Prozent im Jahr 2005 ist die Zustimmung auf aktuell 22 bzw. 20 Prozent gestiegen.
15 August 2007
12 August 2007
80 Prozent sind gegen Atomstrom, aber ...
Laut www.Sonnenseite.com von Franz Alt sind annähernd 80 Prozent der Deutschen gegen Atomenergie, aber beziehen noch immer zu über 90 Prozent Atomstrom.
09 August 2007
Protest auf der Elbe gegen Ersatzteil-Transport zum AKW Krümmel
Streit um Atomkraft auch auf der Hauptversammlung von Vattenfall in Berlin
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
09.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Gegen den weiteren Transport eines neuen Transformators zum Atomkraftwerk Krümmel protestiert Greenpeace heute morgen auf der Elbe. Das Schiff Geetruida vas wees versucht, mit dem Ersatztrafo in Gesthaacht anzulegen. Zwanzig Aktivisten protestieren im Wasser sowie in fünf Schlauchbooten und halten Banner mit der Forderung AKW Krümmel: Stilllegen statt flicken. Ein Tieflader soll den Transformator weiter zum Atomkraftwerk Krümmel transportieren.
Der Schrott-Reaktor in Krümmel darf nicht wieder ans Netz gehen, sagt Greenpeace-Sprecher Jan Haase. Die Zwischenfälle in Krümmel und Brunsbüttel zeigen, dass es ein massiver Fehler wäre, an dieser veralteten Technik festzuhalten.
Auch auf der heutigen Hauptversammlung des Kraftwerkbetreibers Vattenfall in Berlin wird Greenpeace die endgültige Abschaltung störanfälliger Reaktoren fordern. In einer Rede vor Aktionären und dem Vorstand des Energiekonzerns wird Heinz Smital, Energieexperte der Umweltorganisation, die Vattenfall-Führung davor warnen, die Risiken der Atomenergie für das Unternehmen fahrlässig zu unterschätzen. Der Konzern müsse ökologisch umgebaut werden.
Der Transformator soll die durch einen Brand am 28. Juni zerstörte Anlage am Atomkraftwerk Krümmel ersetzen. Bislang ist noch nicht absehbar, wann der Reaktor wieder ans Netz gehen darf.
Greenpeace fordert, alle Prüf- und Störfallberichte in Zukunft der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich zu machen. Ebenso müssen unabhängige Gutachter Zugang zu den Anlagen bekommen. Zudem muss die Atomaufsicht verschärft werden, Sanktionen müssen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Alte und störanfällige Atomkraftwerke wie die Vattenfall-Reaktoren in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
08 August 2007
Novarka bekommt 453 Mio.€ für den nächsten Tschernobyl-Sarkophag
Die ukrainischen Behörden erteilten dem französische Konsortium Novarka den Zuschlag für den neuen "Sarkophag" von Tschernobyl. Von deutscher Seite sind daran NUKEM und Hochtief beteiligt. Der Preis soll sich 453 Millionen Euro belaufen.
03 August 2007
Terrorrisiko bei Atomkraftwerken jetzt offiziell
Greenpeace-Studie belegt unzureichendes Sicherheitskonzept
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
Hamburg, 03.08.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Die künstliche Vernebelung von Atomkraftwerken bietet keinen ausreichenden Schutz vor Terrorangriffen aus der Luft. Das Risiko für die Bevölkerung wird bei einem Anschlag nicht verringert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace, die heute veröffentlicht wurde. In Kürze soll am Atomkraftwerk Grohnde des Energieversorgers Eon eine Pilotanlage mit Nebelgranaten zur Abwehr von Angriffen aus der Luft bestückt werden. Damit geben die Betreiber nun die Terrorgefahr offiziell zu, die sie bis jetzt immer verschwiegen hatten.
Das Vernebelungskonzept der Kraftwerksbetreiber erhöht nicht die Sicherheit, sondern ist nur der Versuch, eine Schein-Sicherheit aufzubauen, die die Akzeptanz der Atomenergie in der Bevölkerung erhöhen soll, sagt Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Die Verantwortlichen gestehen mit der Installation der Anlagen das große Terrorrisiko von Atomkraftwerken ein, ohne eine ernsthafte Lösung anzubieten. Ein Alternativkonzept sieht beispielsweise Schutzstrukturen rund um das Atomkraftwerk aus drei bis fünf Meter dicken Stahlbetonwänden und einem zusätzlichen Stahlnetz über der Kuppel vor. Trotz der höheren Sicherheit favorisieren die Betreiber das billigere Vernebelungskonzept. Der Angriff auf einen Reaktor stellt damit weiterhin ein ernstes Problem dar. Die einzig richtige Antwort auf diese Bedrohung kann nur das Abschalten und die Stilllegung der Anlagen sein, so Smital weiter.
Die 17 in Deutschland betriebenen Atomkraftwerke sind alle nicht gegen den bewusst herbeigeführten Absturz eines Verkehrsflugzeuges geschützt. Eine nachträgliche Verstärkung der Reaktorhülle ist nicht möglich. Die Kraftwerke Biblis A, Brunsbüttel und Philippsburg 1 sind sogar nur für den Absturz eines Sportflugzeuges ausgelegt. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurde im Juni 2003 von den Betreibern der deutschen Atomkraftwerke ein Konzept zur künstlichen Vernebelung der Anlagen bei einem Terrorangriff vorgelegt. Es wurde im Frühjahr 2004 vom Bundesministerium für Naturschutz und Reaktorsicherheit als "nicht ausreichend" zurückgewiesen, und die Betreiber wurden zu Nachbesserungen aufgefordert. Im niedersächsischen Grohnde soll nun eine Pilotanlage in Betrieb gehen.
Die Greenpeace-Studie führt mehrere Kritikpunkte an dem Sicherheitskonzept auf. So wird die aus dem militärischen Bereich stammende Vernebelungstaktik dort ursprünglich nur für bewegliche Ziele verwendet. Auch könnte die bewusste Auslösung der Einnebelung sogar von Terroristen genutzt werden, um die entstehende unübersichtliche Situation für einen gezielten Angriff am Boden zu nutzen.
Ein Terrorangriff mit dem Flugzeug auf ein Atomkraftwerk kann zur nationalen Katastrophe werden. Die freigesetzte Menge radioaktiver Schadstoffe könnte durch den Qualm des brennenden Kerosin weit verbreitet werden. Rund 100.000 Quadratkilometer Fläche könnte langfristig so verseucht werden, dass die Bevölkerung umgesiedelt werden müsste.
01 August 2007
Vattenfall hat das Vertrauen verspielt
Greenpeace fordert eine strikte Verschärfung der Atomaufsicht
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
01.08.2007, veröffentlicht von Beate Steffens
Vattenfall: Vertrauen verspielt, Atomaufsicht verschärfen steht auf einem acht mal acht Meter großen Banner, mit dem das Greenpeaceschiff Beluga II heute vor dem Atomkraftwerk Brunsbüttel demonstriert. Zur heutigen Sondersitzung im Umweltausschuß zum Vattenfall-Fiasko fordert Greenpeace damit konkrete Maßnahmen zur Verschärfung der Atomaufsicht. Die wichtigsten Punkte: Eine kurzfristige Offenlegung der Prüfberichte, die Beteiligung unabhängiger Gutachter, sowie die Durchführung der Sicherheitsüberprüfungen alle zwei und nicht wie bisher alle zehn Jahre.
Es kann nicht angehen, dass jedes Auto alle zwei Jahre zum TÜV muss, ein Atomkraftwerk aber nur alle zehn Jahre auf sicherheitsrelevante Schwachstellen untersucht wird. Dies gilt vor allem für Altanlagen, die bereits länger als 20 Jahre im Betrieb sind, so Heinz Smital, Atomexperte von Greenpeace. Allein dadurch, dass nach Pannen immer nur Manager abgesetzt werden, wird kein Atomkraftwerk sicherer. Vattenfall hat das Vertrauen verspielt. Das Problem liegt im System: Atomkraftwerksbetreiber denken an ihren Profit, nicht an die Sicherheit.
In der Praxis werden notwendige Sicherheitsreparaturen jahrelang verschleppt und Prüfberichte mit tausenden Seiten angefertigt. In Zukunft müssen zeitnahe Fristen gesetzt werden. Wenn diese nicht eingehalten werden, müssen Sanktionen bis zum Entzug der Lizenz möglich sein. Durch die jetzige Regelung verkommt die Sicherheitsüberprüfung zu einem bürokratischen Monster, das die Sicherheit durch Verschleppung gefährdet. Das muss dringend geändert werden. Atomkraft ist eine viel zu riskante Technologie für solch einen laxen Umgang mit Sicherheitsbelangen, so Smital.
Ein weiterer Punkt ist, dass alle Prüf- und Störfallberichte der Öffentlichkeit kurzfristig zugänglich gemacht werden müssen. Die jetzige Praxis verschleiert den wahren Zustand der Atomkraftwerke in Deutschland, so Smital. Müssten Betreiber wie Vattenfall ihre Berichte der Öffentlichkeit zugängig machen, könnten sie sich solche Pannen und Verschleppungen wie sie gerade jetzt wieder ans Licht gekommen sind, nicht so einfach erlauben. So könnten sich auch unabhängige, kritische Atomexperten ein Bild vom Sicherheitszustand der Atomkraftwerke machen. Kritische Gutachter müssen aber auch direkt an den Prüfungen beteiligt werden.
In der jetzigen Pannenserie sind Mängel aufgetreten, die bereits früher zu erheblichen Störfällen geführt haben. Auch das zeigt, dass die jetzigen Kontrollen nicht ausreichen, erklärt Smital. Es ist dringender Handlungsbedarf gegeben. Greenpeace fordert, auch bei einer Verschärfung der Atomaufsicht für die störanfälligen Altmeiler Krümmel, Brunsbüttel und Biblis keinen Leistungsbetrieb mehr zuzulassen.
23 Juli 2007
Japan verlangt IAEA-Inspektion eines erdbebengeschädigten Kernkraftwerks
Japan, 23.07.2007 – Japanische Politiker verlangen, dass die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) die Schäden am Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerk begutachten soll, die am 16. Juli bei einem schweren Erdbeben der Stärke 6,8 entstanden sind. Das Beben verursachte einen Rohrbruch, durch den radioaktives Wasser ins Japanische Meer geflossen ist. Ferner wurden durch das Beben ganze 400 Fässer voller Atommüll umgeschmissen.
Mindestens fünf Regierungspolitiker haben einen Brief an den japanischen Premierminister Shinzo Abe geschickt, in dem sie fordern, dass die IAEO die Schäden inspizieren möge, da die Ortsansässigen „großes Unbehagen“ empfänden wegen des Strahlungsaustritts, der durch das Erdbeben auftrat.
„Des Weiteren wurden bereits Bilder des Unfalls auf der ganzen Welt ausgestrahlt und verursachen Missverständnisse. Dies macht die Einwohner dieses Landes auch schon ganz nervös und könnte zu gefährlichen Gerüchten über den Tourismus und die Landwirtschaft der Präfektur führen“, so heißt es im Brief.
Mohammed el-Baradei, der Chef der IAEO, hat angeboten ein spezielles Team von Inspektoren und Experten zusammenzustellen und in das Land zu schicken, falls Japan ihre Hilfe anfordern sollte.
„Die nukleare und industrielle Sicherheitsbehörde unter dem Ministerium für Ökonomie, Handel und Industrie hat der IAEO mitgeteilt, dass es die Inspektion des Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerks der Firma Tokyo Electric Power Co. akzeptieren wird“, sagten unbenannte japanische Politiker laut Reuters, obwohl Inspektoren nicht sofort angefordert werden. +wikinews+
Mindestens fünf Regierungspolitiker haben einen Brief an den japanischen Premierminister Shinzo Abe geschickt, in dem sie fordern, dass die IAEO die Schäden inspizieren möge, da die Ortsansässigen „großes Unbehagen“ empfänden wegen des Strahlungsaustritts, der durch das Erdbeben auftrat.
„Des Weiteren wurden bereits Bilder des Unfalls auf der ganzen Welt ausgestrahlt und verursachen Missverständnisse. Dies macht die Einwohner dieses Landes auch schon ganz nervös und könnte zu gefährlichen Gerüchten über den Tourismus und die Landwirtschaft der Präfektur führen“, so heißt es im Brief.
Mohammed el-Baradei, der Chef der IAEO, hat angeboten ein spezielles Team von Inspektoren und Experten zusammenzustellen und in das Land zu schicken, falls Japan ihre Hilfe anfordern sollte.
„Die nukleare und industrielle Sicherheitsbehörde unter dem Ministerium für Ökonomie, Handel und Industrie hat der IAEO mitgeteilt, dass es die Inspektion des Kashiwazaki-Kariwa-Kernkraftwerks der Firma Tokyo Electric Power Co. akzeptieren wird“, sagten unbenannte japanische Politiker laut Reuters, obwohl Inspektoren nicht sofort angefordert werden. +wikinews+
19 Juli 2007
Auch Europa-Geschäftsführer von Vattenfall zurückgetreten
Berlin (Deutschland), 19.07.2007 – Das Personal-Karussell bei Vattenfall dreht sich weiter. Nur zwei Tage nach dem Rücktritt von Bruno Thomauske ist auch der Europa-Geschäftsführer des Unternehmens Klaus Rauscher zurückgetreten. Als Begründung nannte er das geschädigte Ansehen der Firma. Fehler seien gemacht worden, für die er in seiner Funktion eine Mitverantwortung trage. Nach dem Willen des Konzernchefs Lars Göran Josefsson soll Vattenfall einen Neuanfang machen. Er sprach in seiner Stellungnahme von einer „kritischen Situation“ für die deutsche Tochter und verlorengegangenem Vertrauen.
Die Krise bei Vattenfall wurde durch die beiden Brände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ausgelöst. +wikinews+
Die Krise bei Vattenfall wurde durch die beiden Brände in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel ausgelöst. +wikinews+
06 Juli 2007
Neue Greenpeace-Studie: Investitionen in Erneuerbare Energien zahlen sich aus
Hamburg, 06.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Investitionen in eine zukünftige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien lohnen sich. Dort finanzielle Mittel einzusetzen, spart ein Vielfaches an Brennstoffkosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Versorgung mit fossilen Energieträgern. So können pro Jahr weltweit Brennstoffkosten von 180 Milliarden US-Dollar (132,2 Milliarden Euro) eingespart werden. Außerdem wird der CO2-Ausstoß im Kraftwerksbereich bis 2030 auf die Hälfte gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Future Investment - ein nachhaltiger Investitionsplan zum Klimaschutz, die heute von Greenpeace und dem Europäischen Verband der Erneuerbaren Energien (EREC) veröffentlicht wird.
Erstmalig stellt die Studie Kosten für Energie-Investitionen in Erneuerbare Energien denen in konventionelle Kraftwerkstechnik einschließlich deren Brennstoffkosten gegenüber. Bis 2030 werden im Kraftwerkssektor durchschnittlich 233 Milliarden US-Dollar pro Jahr investiert werden. Für eine Energie-Strategie mit Erneuerbaren Energien müssen um 22 Milliarden US-Dollar höhere Investitionen aufgebracht werden. Aber diese Mehrinvestitionen sparen das Zehnfache an Brennstoffkosten ein. Allein die herkömmlichen Kosten für die Rohstoffe im Kraftwerkssektor können von durchschnittlich 688 Milliarden US-Dollar um 30 Prozent gesenkt werden.
Als drittgrößte Industrienation der Welt und Exportweltmeister muss die deutsche Politik die Erneuerbaren Energien endlich als Chance begreifen, sagt Energie-Experte Karsten Smid von Greenpeace. Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt innerhalb der High-Tech-Branche. Im Jahr 2020 werden in Deutschland mehr Menschen in der Umweltindustrie arbeiten, also auch in der Branche der Erneuerbaren Energien, als in der Automobilbranche. Weltweit sind in den kommenden Jahren gigantische Investitionen in die Energie-Infrastruktur notwendig. Viele Kraftwerke müssen erneuert werden und insbesondere die schnell wachsenden Wirtschaften in China, Indien und Brasilien bauen heute ihre Versorgung für morgen auf.
Die Studie liefert neben den klimapolitischen Aspekten starke ökonomische Argumente für einen weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei sind die Grundannahmen der Studie konservativ gewählt. Es wird von einem moderaten Anstieg des Ölpreises auf 85 Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030 ausgegangen. Der Preis für Steinkohle steigt demnach bis zum Jahr 2030 auf 73 US-Dollar pro Tonne. Im Vergleich zeichnet das als Referenz zu Grunde gelegte Szenario World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) ein viel düsteres Bild. Zehntausend neue mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke führen zu einer weiteren Verknappung der Rohstoffe. Laut IEA steigern diese neuen Klimakiller die weltweiten CO2-Emissionen um über die Hälfte.
Die Erneuerbare Energie-Industrie ist in der Lage den Kraftwerksbedarf der Zukunft aufzubauen. Wir brauchen nur die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Die politischen Entscheidungen von heute werden den Energiemix im Jahr 2050 bestimmen, sagt Oliver Schäfer, Politik-Direktor der EREC. Der Report macht deutlich, dass die Weichen für eine zukünftige Energieversorgung jetzt gestellt werden müssen.
Investitionen in eine zukünftige Energieversorgung mit Erneuerbaren Energien lohnen sich. Dort finanzielle Mittel einzusetzen, spart ein Vielfaches an Brennstoffkosten im Vergleich zu einer herkömmlichen Versorgung mit fossilen Energieträgern. So können pro Jahr weltweit Brennstoffkosten von 180 Milliarden US-Dollar (132,2 Milliarden Euro) eingespart werden. Außerdem wird der CO2-Ausstoß im Kraftwerksbereich bis 2030 auf die Hälfte gesenkt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie Future Investment - ein nachhaltiger Investitionsplan zum Klimaschutz, die heute von Greenpeace und dem Europäischen Verband der Erneuerbaren Energien (EREC) veröffentlicht wird.
Erstmalig stellt die Studie Kosten für Energie-Investitionen in Erneuerbare Energien denen in konventionelle Kraftwerkstechnik einschließlich deren Brennstoffkosten gegenüber. Bis 2030 werden im Kraftwerkssektor durchschnittlich 233 Milliarden US-Dollar pro Jahr investiert werden. Für eine Energie-Strategie mit Erneuerbaren Energien müssen um 22 Milliarden US-Dollar höhere Investitionen aufgebracht werden. Aber diese Mehrinvestitionen sparen das Zehnfache an Brennstoffkosten ein. Allein die herkömmlichen Kosten für die Rohstoffe im Kraftwerkssektor können von durchschnittlich 688 Milliarden US-Dollar um 30 Prozent gesenkt werden.
Als drittgrößte Industrienation der Welt und Exportweltmeister muss die deutsche Politik die Erneuerbaren Energien endlich als Chance begreifen, sagt Energie-Experte Karsten Smid von Greenpeace. Erneuerbare Energien sind der Wachstumsmarkt innerhalb der High-Tech-Branche. Im Jahr 2020 werden in Deutschland mehr Menschen in der Umweltindustrie arbeiten, also auch in der Branche der Erneuerbaren Energien, als in der Automobilbranche. Weltweit sind in den kommenden Jahren gigantische Investitionen in die Energie-Infrastruktur notwendig. Viele Kraftwerke müssen erneuert werden und insbesondere die schnell wachsenden Wirtschaften in China, Indien und Brasilien bauen heute ihre Versorgung für morgen auf.
Die Studie liefert neben den klimapolitischen Aspekten starke ökonomische Argumente für einen weltweiten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Dabei sind die Grundannahmen der Studie konservativ gewählt. Es wird von einem moderaten Anstieg des Ölpreises auf 85 Dollar pro Barrel bis zum Jahr 2030 ausgegangen. Der Preis für Steinkohle steigt demnach bis zum Jahr 2030 auf 73 US-Dollar pro Tonne. Im Vergleich zeichnet das als Referenz zu Grunde gelegte Szenario World Energy Outlook der Internationalen Energieagentur (IEA) ein viel düsteres Bild. Zehntausend neue mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke führen zu einer weiteren Verknappung der Rohstoffe. Laut IEA steigern diese neuen Klimakiller die weltweiten CO2-Emissionen um über die Hälfte.
Die Erneuerbare Energie-Industrie ist in der Lage den Kraftwerksbedarf der Zukunft aufzubauen. Wir brauchen nur die energiepolitischen Rahmenbedingungen. Die politischen Entscheidungen von heute werden den Energiemix im Jahr 2050 bestimmen, sagt Oliver Schäfer, Politik-Direktor der EREC. Der Report macht deutlich, dass die Weichen für eine zukünftige Energieversorgung jetzt gestellt werden müssen.
05 Juli 2007
Greenpeace fordert: AKW Krümmel darf nicht wieder ans Netz
Geht bei Vattenfall der Profit vor Sicherheit?
05.07.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können.
05.07.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können.
Geht bei Vattenfall der Profit vor Sicherheit?
Greenpeace fordert: AKW Krümmel darf nicht wieder ans Netz
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können."
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace fordert heute auf einer Pressekonferenz am Atomkraftwerk Krümmel erneut, dass dieses Atomkraftwerk nicht wieder ans Netz gehen darf. Es muss stillgelegt werden. Nach dem Brand am 28. Juni gibt es von der Gesellschaft für Reaktorsicherheit neue Informationen zu Pannen beim Ablauf des Störfalls. Für Greenpeace ergeben sich daraus grundsätzliche Zweifel am Sicherheitsbewusstsein von Vattenfall. Die Umweltorganisation hat deshalb einen umfangreichen Fragenkatalog erstellt, der an die Aufsichtsbehörden im Land Schleswig-Holstein und im Bund geschickt wird.
Auf der Pressekonferenz an Bord des Greenpeace-Schiffes Beluga II beurteilte die Diplom-Physikerin Oda Becker die bisher vorliegenden Informationen so: Die Gesellschaft für Reaktorsicherheit hat darauf hingewiesen, dass es bei den Störfällen Bedienungsfehler der Betriebsmannschaft gegeben hat. Das lässt Rückschlüsse auf die Sicherheitskultur bei Vattenfall zu. Nach Berechnungen für Greenpeace hat Vattenfall das Personal im AKW Krümmel zwischen 1996 und 2005 um rund zwölf Prozent abgebaut. Darüber hinaus wurde 2006 die Leistung des Kraftwerks um rund sieben Prozent erhöht.
Die Öffentlichkeit kann da mit Recht fragen, ob beim Betreiber die Sicherheit seiner Atomanlagen auf Kosten des Profits geht, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Die bisherigen Informationen führen für Greenpeace zu weiteren Fragen an den Betreiber Vattenfall: Gab es Wartungs- und Überwachungsfehler? Was waren die Ursachen der Bedienungsfehler? Gab es doch Auswirkungen auf die Eigenstromversorgung des Atomkraftwerkes? Welche Rückwirkungen hatte der Brand auf das Kraftwerk?
Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert, so Breuer. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen behalten. Das Kraftwerk in Krümmel muss abgeschaltet bleiben. Atomkraftwerke sind zu komplex, um sicher betrieben werden zu können."
04 Juli 2007
Was ist im AKW Krümmel wirklich passiert?
Greenpeace protestiert gegen die Informationspolitik von Ministerin Trauernicht
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace protestiert am Abend in Kiel gegen die unzureichende Informationspolitik der Landesregierung bei den Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Vor dem für Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministerium haben 15 Aktivisten 30 Atommüllfässer vor dem Eingang aufgestellt. Auf einem Transparent steht: AKW Krümmel: Was ist wirklich geschehen? Staatssekretär Dr. Hellmut Körner nahm den Greenpeace-Fragenkatalog für Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) zum Störfäll im Kraftwerk Krümmel entgegen.
Die für die Atomaufsicht zuständige Ministerin soll umgehend beantworten, was bei den Störfällen wirklich passiert ist. Gerade bei der Risikotechnologie Atomkraft hat die Öffentlichkeit ein Recht auf umfassende und schnellstmögliche Information. Noch immer ist unklar, warum das zuständige Ministerium schon am Tag des Brandes mitteilen konnte, dass bei den Störfällen keine Gefahren für Mensch und Umwelt bestanden habe.
Bis jetzt sind Ursache und Auswirkungen der Störfälle nicht vollständig geklärt, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen erhalten. Die Kraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
In den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel gab es fünf Tage vor dem Energiegipfel in Berlin Unfälle. Der Betreiber Vattenfall hat die Öffentlichkeit zunächst nicht umfassend über die tatsächlich eingetretenen Probleme aufgeklärt.
Ist es wirklich reiner Zufall, dass erst nach dem Energiegipfel in Berlin über das wahre Ausmaß der Störfälle informiert wurde?, fragt Breuer. Dass auch das Reaktorgebäude in Krümmel betroffen war, wurde gestern vom Sozialministerium erst bekannt gegeben, nachdem Vattenfall-Chef Klaus Rauscher das Kanzleramt verlassen hatte.
Pressemitteilung von Greenpeace.de
Greenpeace protestiert am Abend in Kiel gegen die unzureichende Informationspolitik der Landesregierung bei den Störfällen in den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel. Vor dem für Reaktorsicherheit zuständigen Sozialministerium haben 15 Aktivisten 30 Atommüllfässer vor dem Eingang aufgestellt. Auf einem Transparent steht: AKW Krümmel: Was ist wirklich geschehen? Staatssekretär Dr. Hellmut Körner nahm den Greenpeace-Fragenkatalog für Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD) zum Störfäll im Kraftwerk Krümmel entgegen.
Die für die Atomaufsicht zuständige Ministerin soll umgehend beantworten, was bei den Störfällen wirklich passiert ist. Gerade bei der Risikotechnologie Atomkraft hat die Öffentlichkeit ein Recht auf umfassende und schnellstmögliche Information. Noch immer ist unklar, warum das zuständige Ministerium schon am Tag des Brandes mitteilen konnte, dass bei den Störfällen keine Gefahren für Mensch und Umwelt bestanden habe.
Bis jetzt sind Ursache und Auswirkungen der Störfälle nicht vollständig geklärt, sagt Thomas Breuer, Atomexperte bei Greenpeace. Zum wiederholten Mal hat Vattenfall die Öffentlichkeit völlig unzureichend informiert. Wer so mit dem Thema Sicherheit umgeht, darf keine Betriebsgenehmigung für seine Atomanlagen erhalten. Die Kraftwerke in Krümmel und Brunsbüttel müssen sofort abgeschaltet werden.
In den Atomkraftwerken Brunsbüttel und Krümmel gab es fünf Tage vor dem Energiegipfel in Berlin Unfälle. Der Betreiber Vattenfall hat die Öffentlichkeit zunächst nicht umfassend über die tatsächlich eingetretenen Probleme aufgeklärt.
Ist es wirklich reiner Zufall, dass erst nach dem Energiegipfel in Berlin über das wahre Ausmaß der Störfälle informiert wurde?, fragt Breuer. Dass auch das Reaktorgebäude in Krümmel betroffen war, wurde gestern vom Sozialministerium erst bekannt gegeben, nachdem Vattenfall-Chef Klaus Rauscher das Kanzleramt verlassen hatte.
03 Juli 2007
Energiegipfel: Merkel darf sich weder Kohle- noch Atomlobby beugen
40 Prozent Treibhausgasreduktion und sofortiger Atomausstieg unverzichtbar
Hamburg, 03.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Greenpeace hat heute Morgen an der Einfahrt des Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. Unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels schichteten 45 Greenpeace-Aktivisten fünf Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer zu einem Wall von knapp zwei Meter Höhe und 20 Meter Länge auf. Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an die Bundeskanzlerin: Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby, schützen Sie das Klima! Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier großen Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte Klimaschutzziele vorgehen. Die Chefs der Konzerne kommen heute neben Vertretern energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der Branche der Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel ins Kanzleramt.
Der Energiegipfel darf kein Ort für überholte Konzepte ewig gestriger Konzernbosse sein, erklärt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Überholt ist zum Beispiel der Neubau von Braunkohlekraftwerken, wie ihn Vattenfall und RWE planen. Oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, für die sich alle vier Großen der Energiebranche stark machen. Braunkohlekraftwerke beschleunigen den Klimawandel und Atomkraftwerke produzieren radioaktiven Müll, für den es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben für den Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger Atomausstieg machbar sind. Das ist nachzulesen im Energie-Szenario der Prognos AG und des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (EWI) mit dem Titel Verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energien. Dort steigt der Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 30 Prozent. Dabei werden nicht nur die Klimaschutzziele eingehalten, die Importabhängigkeit von Rohstoffen geht von allen untersuchten Szenarien sogar am stärksten zurück.
Mit Kohle das Klima schützen oder mit alten Atomreaktoren eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein Feuer löschen, sagt Karsten Smid. Eine in die Zukunft gerichtete Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die notorischen Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW möglich. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren Bekenntnis zu beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum Klimaschutzziel von 40 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis 2020.
Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen lassen, sagt Karsten Smid. Die Abhängigkeit der deutschen Politik von den vier großen Energiemonopolisten ist ein weitaus größeres Problem als die auf dem Energiegipfel thematisierte Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
Hamburg, 03.07.2007, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Greenpeace hat heute Morgen an der Einfahrt des Bundeskanzleramts eine symbolische Barrikade errichtet. Unmittelbar vor Beginn des Energiegipfels schichteten 45 Greenpeace-Aktivisten fünf Tonnen Braunkohle und 40 Atommüllfässer zu einem Wall von knapp zwei Meter Höhe und 20 Meter Länge auf. Greenpeace richtet sich mit einem Transparent an die Bundeskanzlerin: Frau Merkel, stoppen Sie die Kohle- und Atomlobby, schützen Sie das Klima! Die Barrikade symbolisiert, wie massiv die vier großen Energieversorger gegen den Atomausstieg und ambitionierte Klimaschutzziele vorgehen. Die Chefs der Konzerne kommen heute neben Vertretern energieintensiver Betriebe, Unternehmern aus der Branche der Erneuerbaren Energien sowie Fachleuten zum Energiegipfel ins Kanzleramt.
Der Energiegipfel darf kein Ort für überholte Konzepte ewig gestriger Konzernbosse sein, erklärt Greenpeace-Energieexperte Karsten Smid. Überholt ist zum Beispiel der Neubau von Braunkohlekraftwerken, wie ihn Vattenfall und RWE planen. Oder die Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke, für die sich alle vier Großen der Energiebranche stark machen. Braunkohlekraftwerke beschleunigen den Klimawandel und Atomkraftwerke produzieren radioaktiven Müll, für den es weltweit kein sicheres Endlager gibt.
Selbst der Energie-Industrie nahe stehende Institute haben für den Energiegipfel 2007 herausgestellt, dass eine Reduzierung von 40 Prozent der Treibhausgase bis 2020 und ein gleichzeitiger Atomausstieg machbar sind. Das ist nachzulesen im Energie-Szenario der Prognos AG und des Energiewirtschaftlichen Instituts an der Universität Köln (EWI) mit dem Titel Verstärkter Ausbau Erneuerbarer Energien. Dort steigt der Anteil der Erneuerbaren bis 2020 auf fast 30 Prozent. Dabei werden nicht nur die Klimaschutzziele eingehalten, die Importabhängigkeit von Rohstoffen geht von allen untersuchten Szenarien sogar am stärksten zurück.
Mit Kohle das Klima schützen oder mit alten Atomreaktoren eine zukunftsfähige Energieversorgung aufbauen, ist wie mit Benzin ein Feuer löschen, sagt Karsten Smid. Eine in die Zukunft gerichtete Energiepolitik scheint in Deutschland nur gegen die notorischen Klimaschutzverweigerer der Energiekonzerne RWE, Vattenfall, E.ON und EnBW möglich. Greenpeace fordert Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, die Frontalangriffe der Energiebosse jetzt mit einem klaren Bekenntnis zu beantworten: Ja zum Atomausstieg! Und Ja zum Klimaschutzziel von 40 Prozent Reduzierung der Treibhausgase bis 2020.
Die Politik darf sich nicht von den Energiebossen erpressen lassen, sagt Karsten Smid. Die Abhängigkeit der deutschen Politik von den vier großen Energiemonopolisten ist ein weitaus größeres Problem als die auf dem Energiegipfel thematisierte Abhängigkeit von Rohstoffimporten.
14 Juni 2007
Atomkraftwerke nicht hitzefest
Leistungsdrosselung gefährdet Versorgungssicherheit und Klimaschutz
Pressemitteilung von BUND.net
Berlin: Das derzeitige Drosseln der Leistung der AKW Unterweser und Krümmel um etwa ein Drittel wegen der hochsommerlichen Temperaturen sei ein Beleg dafür, dass Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke die Stromversorgung und den Klimaschutz gefährden, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wenn wie beim Stromversorger Vattenfall die ausbleibende Energieleistung jetzt mit mehr Braunkohlestrom ausgeglichen werde, führe dies zudem das Argument von den Atomkraftwerken als Garanten einer klimafreundlichen Versorgung ad absurdum, sagte die Atomexpertin im Bundesvorstand des Umweltverbandes, Renate Backhaus. Wirkliche Versorgungssicherheit und mehr Klimaschutz seien nur mit einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz sowie dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und der erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
Backhaus: „Die Atomenergie steht dem Klimaschutz im Weg. Verlängerte Laufzeiten für die Atomanlagen verzögern den Ausbau der erneuerbaren Energien und das Steigern der Energieeffizienz. Wenn der Druck für entsprechende Neuinvestitionen fehlt, wird kein Stromversorger seine ineffizienten Großkraftwerke schließen und auf effizientere Techniken mit besseren Wirkungsgraden umsatteln. Klimaschutz heißt, auf neue Kohlekraftwerke zu verzichten, der Atomkraft ade` zu sagen und in erneuerbare Energien und moderne Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren.“
Auch in der Klimabilanz stehe die Atomenergie schlechter da als Windenergie oder Wasserkraft, wenn die gesamte Stromerzeugungskette vom Uranabbau bis zum Rückbau der AKW sowie der Endlagerung des Atommülls einbezogen werde. Grund dafür sei, dass Atomkraftwerke mit einem sehr niedrigen Wirkungsgrad arbeiteten. Mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie gehe als Abwärme verloren. Wenn in absehbarer Zeit das Uran aus größeren Tiefen und in schlechterer Qualität gefördert werden müsse, werde sich die Klimabilanz des Atomstroms weiter verschlechtern.
Pressemitteilung von BUND.net
Berlin: Das derzeitige Drosseln der Leistung der AKW Unterweser und Krümmel um etwa ein Drittel wegen der hochsommerlichen Temperaturen sei ein Beleg dafür, dass Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke die Stromversorgung und den Klimaschutz gefährden, so der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Wenn wie beim Stromversorger Vattenfall die ausbleibende Energieleistung jetzt mit mehr Braunkohlestrom ausgeglichen werde, führe dies zudem das Argument von den Atomkraftwerken als Garanten einer klimafreundlichen Versorgung ad absurdum, sagte die Atomexpertin im Bundesvorstand des Umweltverbandes, Renate Backhaus. Wirkliche Versorgungssicherheit und mehr Klimaschutz seien nur mit einer deutlichen Steigerung der Energieeffizienz sowie dem Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und der erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
Backhaus: „Die Atomenergie steht dem Klimaschutz im Weg. Verlängerte Laufzeiten für die Atomanlagen verzögern den Ausbau der erneuerbaren Energien und das Steigern der Energieeffizienz. Wenn der Druck für entsprechende Neuinvestitionen fehlt, wird kein Stromversorger seine ineffizienten Großkraftwerke schließen und auf effizientere Techniken mit besseren Wirkungsgraden umsatteln. Klimaschutz heißt, auf neue Kohlekraftwerke zu verzichten, der Atomkraft ade` zu sagen und in erneuerbare Energien und moderne Kraftwerke mit Kraft-Wärme-Kopplung zu investieren.“
Auch in der Klimabilanz stehe die Atomenergie schlechter da als Windenergie oder Wasserkraft, wenn die gesamte Stromerzeugungskette vom Uranabbau bis zum Rückbau der AKW sowie der Endlagerung des Atommülls einbezogen werde. Grund dafür sei, dass Atomkraftwerke mit einem sehr niedrigen Wirkungsgrad arbeiteten. Mehr als die Hälfte der eingesetzten Energie gehe als Abwärme verloren. Wenn in absehbarer Zeit das Uran aus größeren Tiefen und in schlechterer Qualität gefördert werden müsse, werde sich die Klimabilanz des Atomstroms weiter verschlechtern.
01 März 2007
Störfall in tschechischem Atomkraftwerk Temelín
Temelín (Tschechien), 01.03.2007 – Bei einem Störfall im südböhmischen Atomkraftwerk Temelín sind am Montagabend 2.000 Liter radioaktives Wasser ausgetreten. Ein Sprecher der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft CEZ erklärte, Techniker hätten das Leck am ersten Block des Kraftwerks vor zwei Tagen bemerkt. Der Block sei zurzeit wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Möglicherweise habe ein Mitarbeiter vergessen, einen Hahn zu schließen. Das radioaktive Wasser sei aber in einem Becken aufgefangen worden. Für die Gesundheit der Arbeiter und die Umwelt habe zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden.
Das Kernkraftwerk Temelín liegt nur rund 40 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Es besteht aus zwei 1.000-Megawatt-Reaktoren russischer Bauart. Das Kontrollsystem stammt von einer US-amerikanischen Firma. Die Anlage in Temelín wurde erst im Jahr 2000 in Betrieb genommen. Trotzdem haben Umweltschützer inzwischen schon mehr als 90 Störfälle registriert. Zuletzt musste es wegen einer undichten Ölleitung im August 2006 vom Netz genommen werden. +wikinews+
Das Kernkraftwerk Temelín liegt nur rund 40 Kilometer von der österreichischen Grenze entfernt. Es besteht aus zwei 1.000-Megawatt-Reaktoren russischer Bauart. Das Kontrollsystem stammt von einer US-amerikanischen Firma. Die Anlage in Temelín wurde erst im Jahr 2000 in Betrieb genommen. Trotzdem haben Umweltschützer inzwischen schon mehr als 90 Störfälle registriert. Zuletzt musste es wegen einer undichten Ölleitung im August 2006 vom Netz genommen werden. +wikinews+
09 Januar 2007
Greenpeace: "Atomkraft verringert nicht die Abhängigkeit von Öl"
Leuchtender Protest am Atomkraftwerk Brokdorf
Hamburg/Brokdorf, 09.01.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
In die Debatte um die Folgen der blockierten Ölpipeline von Russland nach Westeuropa mischt sich Greenpeace am Abend mit einem leuchtenden Protest ein. Als Reaktion auf die Ankündigung der Bundeskanzlerin, den Ausstieg der Atomenergie zu hinterfragen, wenn nicht mehr genügend Öl nach Deutschland kommt, geben die Umweltschützer Nachhilfe in Energiefragen. Auf den Kühlturm des Reaktors haben sie den Spruch projiziert: Öl = Auto, Atomkraft = Strom, Frau Merkel.
Für wie dumm hält die Bundesregierung die Menschen eigentlich? fragt Thomas Breuer, Greenpeace-Energieexperte. Jedes Kind in Deutschland weiß, dass Öl zu Benzin verarbeitet wird und in den Tanks der Autos landet. Selbst mit neuen Atomkraftwerken wäre der Ölmangel nicht zu beheben. Es gibt - zum Glück - keine Atomautos.
Deutschlands Stromversorgung dagegen ist zu fast 30 Prozent von dem strahlenden Energieträger Uran abhängig. Uran muss zu nahezu 100 Prozent importiert werden. Ein Ausstieg aus dem beschlossenen Atomausstieg hieße, diese Abhängigkeit über die nächsten Jahre zu zementieren. Eine wirkliche Unabhängigkeit der Energieversorgung erreicht Deutschland nur durch massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und durch Energiesparmaßnahmen. Sonne, Wind und Erdwärme kann man nicht abschalten, sagt Breuer. Wenn Kanzlerin Merkel die Abhängigkeit vom Öl ernsthaft reduzieren will, muss sie die Autoindustrie in die Pflicht nehmen, endlich ausschließlich effiziente, sparsame Automodelle auf den Markt zu bringen, so Breuer.
Die Laufzeitverlängerung von alten Atommeilern erhöht das nukleare Risiko in Deutschland. Zudem vermehrt sie die Menge an hochradioaktivem Müll, für dessen Beseitigung es bislang keine Lösung gibt. Daher fordert Greenpeace den Ausstieg aus der Atomindustrie, das schnellstmögliche Abschalten der Atomkraftwerke und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien sowie in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.
Hamburg/Brokdorf, 09.01.2007, veröffentlicht von Sigrid Totz
In die Debatte um die Folgen der blockierten Ölpipeline von Russland nach Westeuropa mischt sich Greenpeace am Abend mit einem leuchtenden Protest ein. Als Reaktion auf die Ankündigung der Bundeskanzlerin, den Ausstieg der Atomenergie zu hinterfragen, wenn nicht mehr genügend Öl nach Deutschland kommt, geben die Umweltschützer Nachhilfe in Energiefragen. Auf den Kühlturm des Reaktors haben sie den Spruch projiziert: Öl = Auto, Atomkraft = Strom, Frau Merkel.
Für wie dumm hält die Bundesregierung die Menschen eigentlich? fragt Thomas Breuer, Greenpeace-Energieexperte. Jedes Kind in Deutschland weiß, dass Öl zu Benzin verarbeitet wird und in den Tanks der Autos landet. Selbst mit neuen Atomkraftwerken wäre der Ölmangel nicht zu beheben. Es gibt - zum Glück - keine Atomautos.
Deutschlands Stromversorgung dagegen ist zu fast 30 Prozent von dem strahlenden Energieträger Uran abhängig. Uran muss zu nahezu 100 Prozent importiert werden. Ein Ausstieg aus dem beschlossenen Atomausstieg hieße, diese Abhängigkeit über die nächsten Jahre zu zementieren. Eine wirkliche Unabhängigkeit der Energieversorgung erreicht Deutschland nur durch massiven Ausbau der Erneuerbaren Energien und durch Energiesparmaßnahmen. Sonne, Wind und Erdwärme kann man nicht abschalten, sagt Breuer. Wenn Kanzlerin Merkel die Abhängigkeit vom Öl ernsthaft reduzieren will, muss sie die Autoindustrie in die Pflicht nehmen, endlich ausschließlich effiziente, sparsame Automodelle auf den Markt zu bringen, so Breuer.
Die Laufzeitverlängerung von alten Atommeilern erhöht das nukleare Risiko in Deutschland. Zudem vermehrt sie die Menge an hochradioaktivem Müll, für dessen Beseitigung es bislang keine Lösung gibt. Daher fordert Greenpeace den Ausstieg aus der Atomindustrie, das schnellstmögliche Abschalten der Atomkraftwerke und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien sowie in Maßnahmen zur Effizienzsteigerung.
15 November 2006
Kernkraftwerk Brokdorf vom Netz genommen
Brokdorf (Deutschland), 15.11.2006 – Das Kernkraftwerk Brokdorf wurde am Dienstagabend von der Betreibergesellschaft, der E.ON AG, vom Netz genommen. Das teilte die auch für Reaktorsicherheit zuständige Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren, Gitta Trauernicht, heute in Kiel mit. Die Maßnahme war erforderlich geworden, weil die Aufsichtsbehörde an Rohrleitungen „Abweichungen der vorhandenen Ausführung von Konstruktionsvorgaben“ im Rahmen einer umfangreichen Prüfung der Anlage gefunden hatte. Die Rohrleitungen des Speisewassersystems dienen der Lastabtragung bei Störfällen. Die notwendigen Arbeiten zur Beseitigung der gefundenen Abweichungen machten das Herunterfahren des Reaktors notwendig. Die Arbeiten werden von der Atomaufsichtsbehörde des Landes sowie Sachverständigen begleitet, wie es in der Presseerklärung des Ministeriums heißt.
Das KKW Brokdorf ging am 14. Oktober 1986 nach heftiger Gegenwehr von Kernkraftgegnern erstmals ans Netz. Der Name Brokdorf erlangte geradezu symbolische Bedeutung für die Anti-Kernkraftbewegung der 1980-er Jahre. Unter dem Slogan „Atomkraft? – Nein Danke!“ hatten 1976 und dann noch einmal 1981 Zehntausende gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Brokdorf demonstriert, zuletzt am 7. Juni 1986. Die Symbolkraft dieser Demonstrationen erhellt sich auch aus einem Ereignis, das wenige Monate zuvor stattgefunden hatte. Am 26. April 1986 hatte Europa die schlimmste Havarie eines Kernkraftwerks in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie erlebt: In Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl hatte sich ein so genannter größter anzunehmender Unfall (GAU) ereignet und große Teile Europas verstrahlt.
Nach dem Atomkonsens zwischen den Kernkraftwerksbetreibern und der Bundesregierung soll das KKW Brokdorf noch bis 2022 Strom liefern und dann endgültig vom Netz gehen.
Das KKW Brokdorf ging am 14. Oktober 1986 nach heftiger Gegenwehr von Kernkraftgegnern erstmals ans Netz. Der Name Brokdorf erlangte geradezu symbolische Bedeutung für die Anti-Kernkraftbewegung der 1980-er Jahre. Unter dem Slogan „Atomkraft? – Nein Danke!“ hatten 1976 und dann noch einmal 1981 Zehntausende gegen die Inbetriebnahme des Kernkraftwerks Brokdorf demonstriert, zuletzt am 7. Juni 1986. Die Symbolkraft dieser Demonstrationen erhellt sich auch aus einem Ereignis, das wenige Monate zuvor stattgefunden hatte. Am 26. April 1986 hatte Europa die schlimmste Havarie eines Kernkraftwerks in der Geschichte der friedlichen Nutzung der Kernenergie erlebt: In Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl hatte sich ein so genannter größter anzunehmender Unfall (GAU) ereignet und große Teile Europas verstrahlt.
Nach dem Atomkonsens zwischen den Kernkraftwerksbetreibern und der Bundesregierung soll das KKW Brokdorf noch bis 2022 Strom liefern und dann endgültig vom Netz gehen.
14 November 2006
Nach Brand in schwedischem AKW: Greenpeace fordert sofortiges Abschalten von Uraltreaktoren
14.11.2006, veröffentlicht von Sigrid Totz
Als Reaktion auf den Unfall im schwedischen Atomkraftwerk Ringhals 3 fordert Greenpeace die Bundesregierung auf, den alten Atomkraftwerken in Deutschland sofort die Betriebserlaubnis zu entziehen und alle weiteren Atomkraftwerke so schnell wie technisch möglich abzuschalten. Heute morgen war in der schwedischen Anlage ein Transformator in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen gab es eine Schnellabschaltung des Reaktors. Der Auslöser des Transformatorenbrands ist noch völlig ungeklärt. Das Kraftwerk wird von Vattenfall und E.ON betrieben.
Es liegt in der Natur einer so komplexen Technologie, dass sie nicht wirklich zu beherrschen ist. Weil die gesundheitlichen Auswirkungen von Nuklearunfällen aber so gewaltig sind, dürfen Atomkraftwerke nicht betrieben werden, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Ringhals 3 ist ein sehr altes Atomkraftwerk. 1973 startete der Bau und ging acht Jahre später Ende 1981 in den kommerziellen Betrieb. Ein für Greenpeace Deutschland entwickelter Risikoindikator zeigt auf, dass generell alte Atomkraftwerke störanfälliger sind und höhere Risiken aufweisen.
Vattenfall und E.ON betreiben in Deutschland gemeinsam die Atomkraftwerke Brokdorf, Krümmel und Brunsbüttel. Brunsbüttel ist gemessen an dem Risikoindikator noch vor Biblis A (RWE) das problematischste Atomkraftwerk in Deutschland und gehört zu den ältesten. Bis Ende 2005 gab es in den von Vattenfall und E.ON gemeinsam geführten Atomkraftwerken über 900 meldepflichtige Ereignisse.
Die Bundesregierung muss jetzt reagieren und die alten Atomkraftwerke endgültig vom Netz nehmen, sagt Thomas Breuer. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomindustrie und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien und Effizienz.
Erst im August war es in Schweden im Reaktor Forsmark (Vattenfall / E.ON) zu einem Störfall gekommen. Dort hatte die Notstromversorgung versagt. Darüber hinaus war für 20 Minuten ein Teil der elektronischen Überwachung des Reaktors ausgefallen.
Als Reaktion auf den Unfall im schwedischen Atomkraftwerk Ringhals 3 fordert Greenpeace die Bundesregierung auf, den alten Atomkraftwerken in Deutschland sofort die Betriebserlaubnis zu entziehen und alle weiteren Atomkraftwerke so schnell wie technisch möglich abzuschalten. Heute morgen war in der schwedischen Anlage ein Transformator in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen gab es eine Schnellabschaltung des Reaktors. Der Auslöser des Transformatorenbrands ist noch völlig ungeklärt. Das Kraftwerk wird von Vattenfall und E.ON betrieben.
Es liegt in der Natur einer so komplexen Technologie, dass sie nicht wirklich zu beherrschen ist. Weil die gesundheitlichen Auswirkungen von Nuklearunfällen aber so gewaltig sind, dürfen Atomkraftwerke nicht betrieben werden, sagt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Ringhals 3 ist ein sehr altes Atomkraftwerk. 1973 startete der Bau und ging acht Jahre später Ende 1981 in den kommerziellen Betrieb. Ein für Greenpeace Deutschland entwickelter Risikoindikator zeigt auf, dass generell alte Atomkraftwerke störanfälliger sind und höhere Risiken aufweisen.
Vattenfall und E.ON betreiben in Deutschland gemeinsam die Atomkraftwerke Brokdorf, Krümmel und Brunsbüttel. Brunsbüttel ist gemessen an dem Risikoindikator noch vor Biblis A (RWE) das problematischste Atomkraftwerk in Deutschland und gehört zu den ältesten. Bis Ende 2005 gab es in den von Vattenfall und E.ON gemeinsam geführten Atomkraftwerken über 900 meldepflichtige Ereignisse.
Die Bundesregierung muss jetzt reagieren und die alten Atomkraftwerke endgültig vom Netz nehmen, sagt Thomas Breuer. Greenpeace fordert den Ausstieg aus der Atomindustrie und den massiven Einstieg in Erneuerbare Energien und Effizienz.
Erst im August war es in Schweden im Reaktor Forsmark (Vattenfall / E.ON) zu einem Störfall gekommen. Dort hatte die Notstromversorgung versagt. Darüber hinaus war für 20 Minuten ein Teil der elektronischen Überwachung des Reaktors ausgefallen.
11 November 2006
Greenpeace Studie belegt: Salzstock Gorleben als Endlager ungeeignet
Gorleben, 11.11.2006, veröffentlicht von Helge Holler
Kurz bevor die diesjährigen Castortransporte das Wendland erreichen, präsentiert Greenpeace eine Studie, die belegt, dass Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Müll nicht geeignet ist. Die auf der Pressekonferenz der BI Lüchow-Dannenberg vorgestellte Studie zeigt, dass Kriterien, die die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe für die Eignung von Salzstöcken als Endlager formuliert hat, beim Salzstock in Gorleben nicht gegeben sind.
In Gorleben fehlt das erforderliche Deckgebirge auf einer Fläche von 7,5 Quadratkilometern, erklärt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Deckgebirge nennt man die über dem Salzstock befindlichen Gesteins- und Tonschichten. Damit ist eine Trennung von Salzstock und Grundwasser nicht durchgängig gegeben. In einem Endlager müssen aber laut Bundesamt für Strahlenschutz die hochradioaktiven Stoffe für Jahrmillionen sicher von der Biosphäre abgeschirmt werden.
Die Untersuchungen belegen, dass Gorleben als Standort für ein Endlager ungünstiger abschneidet als andere Salzstöcke in Deutschland, erläutert der Autor der Studie, Jürgen Kreusch von der Gruppe Ökologie e.V.. Wir empfehlen eine ergebnisoffene alternative Standortsuche, um in Deutschland ein Endlager zu finden, bei dem die Sicherheit der Anlage im Vordergrund steht und nicht politische Gründe oder Sachzwänge.
Zur Zeit befinden sich zwölf Castorbehälter mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague auf dem Weg ins niedersächsische Gorleben. Dort soll der Atommüll für die nächsten Jahrzehnte in einer oberirdischen Halle zwischengelagert werden, bevor sie am Ort für die Endlagerung vorbereitet und verpackt werden. Noch gibt es weltweit kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Allerdings hofft die Bundesregierung, innerhalb der nächsten Jahrzehnte ein geeignetes Endlager gefunden zu haben. Zur Zeit setzt sie allerdings allein auf den Standort Gorleben.
Bei der strahlenden Fracht in den Castorbehältern handelt es sich um Atommüll, den Deutschland aus Frankreich zurücknehmen muss. Bis Juni 2005 hatte die Bundesregierung über 30 Jahre lang abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken nach La Hague zur Wiederaufbereitung geschickt und sich so für eine gewisse Zeit vor dem Problem der Lagerung des hochradioaktiven Mülls gedrückt. Nun stehen noch bis voraussichtlich 2022 jährliche Rücktransporte aus Frankreich nach Deutschland an.
Mit jedem Castorbehälter, der ins Zwischenlager Gorleben gebracht wird, versucht die Industrie den Sachzwang zu erhöhen, dort auch ein Endlager zu errichten, befürchtet Breuer. Aber undicht bleibt undicht.
Kurz bevor die diesjährigen Castortransporte das Wendland erreichen, präsentiert Greenpeace eine Studie, die belegt, dass Gorleben als Endlager für hochradioaktiven Müll nicht geeignet ist. Die auf der Pressekonferenz der BI Lüchow-Dannenberg vorgestellte Studie zeigt, dass Kriterien, die die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe für die Eignung von Salzstöcken als Endlager formuliert hat, beim Salzstock in Gorleben nicht gegeben sind.
In Gorleben fehlt das erforderliche Deckgebirge auf einer Fläche von 7,5 Quadratkilometern, erklärt Thomas Breuer, Atomexperte von Greenpeace. Deckgebirge nennt man die über dem Salzstock befindlichen Gesteins- und Tonschichten. Damit ist eine Trennung von Salzstock und Grundwasser nicht durchgängig gegeben. In einem Endlager müssen aber laut Bundesamt für Strahlenschutz die hochradioaktiven Stoffe für Jahrmillionen sicher von der Biosphäre abgeschirmt werden.
Die Untersuchungen belegen, dass Gorleben als Standort für ein Endlager ungünstiger abschneidet als andere Salzstöcke in Deutschland, erläutert der Autor der Studie, Jürgen Kreusch von der Gruppe Ökologie e.V.. Wir empfehlen eine ergebnisoffene alternative Standortsuche, um in Deutschland ein Endlager zu finden, bei dem die Sicherheit der Anlage im Vordergrund steht und nicht politische Gründe oder Sachzwänge.
Zur Zeit befinden sich zwölf Castorbehälter mit hochradioaktiven Glaskokillen aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague auf dem Weg ins niedersächsische Gorleben. Dort soll der Atommüll für die nächsten Jahrzehnte in einer oberirdischen Halle zwischengelagert werden, bevor sie am Ort für die Endlagerung vorbereitet und verpackt werden. Noch gibt es weltweit kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Allerdings hofft die Bundesregierung, innerhalb der nächsten Jahrzehnte ein geeignetes Endlager gefunden zu haben. Zur Zeit setzt sie allerdings allein auf den Standort Gorleben.
Bei der strahlenden Fracht in den Castorbehältern handelt es sich um Atommüll, den Deutschland aus Frankreich zurücknehmen muss. Bis Juni 2005 hatte die Bundesregierung über 30 Jahre lang abgebrannte Brennelemente aus deutschen Atomkraftwerken nach La Hague zur Wiederaufbereitung geschickt und sich so für eine gewisse Zeit vor dem Problem der Lagerung des hochradioaktiven Mülls gedrückt. Nun stehen noch bis voraussichtlich 2022 jährliche Rücktransporte aus Frankreich nach Deutschland an.
Mit jedem Castorbehälter, der ins Zwischenlager Gorleben gebracht wird, versucht die Industrie den Sachzwang zu erhöhen, dort auch ein Endlager zu errichten, befürchtet Breuer. Aber undicht bleibt undicht.
20 Oktober 2006
Greenpeace: "Kein Geld für Risikoreaktor"
Deutsche Bank und HypoVereinsbank ziehen sich aus Finanzierung des Atomkraftwerks Belene in Bulgarien zurück
Hamburg / Wien, 20.10.2006, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Einen Teilsieg in ihrem Kampf gegen das bulgarische Atomkraftwerk Belene haben die Umweltgruppen Urgewald, Ausgestrahlt und Greenpeace errungen. Deutsche Bank und HypoVereinsbank haben gestern Abend erklärt, sich nicht an der Finanzierung des umstrittenen Atomkraftwerks zu beteiligen. In einem Fax, das den Umweltgruppen vorliegt, heißt es von der Deutschen Bank: An einer Finanzierung des Kraftwerks Belene werden wir uns nicht beteiligen. Die Hypovereinsbank schreibt, dass man sich aus geschäftspolitischen Gründen von dem Projekt verabschiede.
Damit bricht dem umstrittenen Atomkraftwerk ein wichtiger Pfeiler seiner Finanzierung weg, erklärt Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Hoffen wir, dass das der erst Schritt vom Ende des gefährlichen Projekts ist.
In Belene, einer kleinen Stadt im Norden Bulgariens an der Grenze zu Rumänien, soll ein Atomkraftwerk gebaut werden, obwohl das Gebiet erdbebengefährdet ist. 1977 zerstörte ein schweres Erdbeben mehrere Dörfer der Umgebung, 200 Menschen kamen damals ums Leben. Kleinere Erdbeben mehrmals im Monat sind an der Tagesordnung. Umweltschützer sowohl vor Ort als auch in Österreich und Deutschland kämpfen deswegen massiv gegen das Atomkraftwerk.
Geplant ist in Belene ein Atomkraftwerk russischen Reaktortyps, das in Westeuropa nicht genehmigt würde, weil es den Sicherheitsstandards nicht genügt, sagt Smital. Greenpeace fordert alle europäischen Banken auf, sich aus dem Projekt zu verabschieden.
Am Mittwoch trafen sich Umweltschützer in Wien zu Gesprächen mit der Deutschen Bank und UniCredit, der Muttergesellschaft der HypoVereinsbank. Dabei signalisierten die Banken bereits, dass sie registriert hätten, dass ihre Kunden eine Finanzierung des umstrittenen Projekts ablehnen würden. Die Umweltgruppen hatten über Monate Proteste organisiert, seit 2003 arbeiten sie gegen das Projekt.
Hamburg / Wien, 20.10.2006, veröffentlicht von Greenpeace Redaktion
Einen Teilsieg in ihrem Kampf gegen das bulgarische Atomkraftwerk Belene haben die Umweltgruppen Urgewald, Ausgestrahlt und Greenpeace errungen. Deutsche Bank und HypoVereinsbank haben gestern Abend erklärt, sich nicht an der Finanzierung des umstrittenen Atomkraftwerks zu beteiligen. In einem Fax, das den Umweltgruppen vorliegt, heißt es von der Deutschen Bank: An einer Finanzierung des Kraftwerks Belene werden wir uns nicht beteiligen. Die Hypovereinsbank schreibt, dass man sich aus geschäftspolitischen Gründen von dem Projekt verabschiede.
Damit bricht dem umstrittenen Atomkraftwerk ein wichtiger Pfeiler seiner Finanzierung weg, erklärt Greenpeace-Atomexperte Heinz Smital. Hoffen wir, dass das der erst Schritt vom Ende des gefährlichen Projekts ist.
In Belene, einer kleinen Stadt im Norden Bulgariens an der Grenze zu Rumänien, soll ein Atomkraftwerk gebaut werden, obwohl das Gebiet erdbebengefährdet ist. 1977 zerstörte ein schweres Erdbeben mehrere Dörfer der Umgebung, 200 Menschen kamen damals ums Leben. Kleinere Erdbeben mehrmals im Monat sind an der Tagesordnung. Umweltschützer sowohl vor Ort als auch in Österreich und Deutschland kämpfen deswegen massiv gegen das Atomkraftwerk.
Geplant ist in Belene ein Atomkraftwerk russischen Reaktortyps, das in Westeuropa nicht genehmigt würde, weil es den Sicherheitsstandards nicht genügt, sagt Smital. Greenpeace fordert alle europäischen Banken auf, sich aus dem Projekt zu verabschieden.
Am Mittwoch trafen sich Umweltschützer in Wien zu Gesprächen mit der Deutschen Bank und UniCredit, der Muttergesellschaft der HypoVereinsbank. Dabei signalisierten die Banken bereits, dass sie registriert hätten, dass ihre Kunden eine Finanzierung des umstrittenen Projekts ablehnen würden. Die Umweltgruppen hatten über Monate Proteste organisiert, seit 2003 arbeiten sie gegen das Projekt.
Abonnieren
Posts (Atom)