Posts mit dem Label Atomenergie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Atomenergie werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

17 April 2011

Wind und Wasser schon heute billiger als Kohle und Atom

Neue Greenpeace-Energy-Studie beziffert die wahren Kosten der unterschiedlichen Energieträger

HAMBURG / BERLIN. Strom aus Wind- und Wasserkraft ist unter Berücksichtigung aller Kosten schon heute deutlich billiger als Strom aus Kohle und Atom. Insbesondere Atomstrom kostet in Wirklichkeit fast doppelt so viel wie Wasserkraft und zwei Drittel mehr als Windenergie. Das geht aus der neuen Greenpeace-Energy-Studie „Was Strom wirklich kostet“ hervor, die das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) im Auftrag erstellte. Die Studie summiert alle Stromkosten, staatliche Förderungen sowie externe Kosten auf, die den jeweiligen Energieträgern zurechenbar sind. Danach kostet eine Kilowattstunde Windstrom 2010 unterm Strich 7,6 Cent und Wasserstrom 6,5 Cent. Die Gesamtkosten für Strom aus Braun- und Steinkohlekraftwerken belaufen sich hingegen auf 12,1 Cent und für Atomkraft sogar auf 12,8 Cent je Kilowattstunde.

„Bislang wurden die Verbraucher über den wahren Preis von Kohle und Atom dadurch getäuscht, dass ein Großteil der Kosten gar nicht auf der Stromrechnung auftaucht“, erklärt Robert Werner, Vorstand von Greenpeace Energy. Dafür bezahlen müssten die Bürger dennoch – etwa in Form von Steuergeldern, wobei die FÖS-Wissenschaftler erstmals das ganze Ausmaß der staatlichen Förderungen dokumentierten. Die versteckten Kosten der konventionellen Energien sind für Werner ein Skandal: „Die ganze Energiedebatte krankt daran, dass für Atom und Kohle die tatsächlichen gesellschaftlichen Kosten nicht ehrlich beziffert werden.“

So profitierte die Atomstromproduktion zwischen 1970 und 2010 von staatlichen Förderungen in Höhe von 186 Milliarden Euro. Der Steinkohle-Verstromung kamen 165 Milliarden Euro zugute, bei Braunkohle waren es 57 Milliarden Euro. Die erneuerbaren Energien erhielten im selben Zeitraum 28 Milliarden Euro, die Zusatzkosten des EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) mit eingeschlossen.

Neben den staatlichen Förderungen berücksichtigt die Greenpeace-Energy-Studie auch die nicht internalisierten externen Kosten der einzelnen Energieträger. Darunter fallen beispielsweise Klimaschäden, die in Strompreisen nicht berücksichtigt sind, für die die Gesellschaft aber gleichwohl aufkommen muss. Die Kosten eines Super-GAUs in Deutschland sind dagegen nicht vollständig eingepreist, da die Schäden unkalkulierbar wären und keine Versicherung das Risiko übernehmen könnte.

Anders als Wind und Wasser ist Fotovoltaik noch deutlich teurer als die konventionellen Energien. 2010 kostete eine Kilowattstunde Sonnenstrom 46,5 Cent. Swantje Küchler, Wissenschaftlerin beim FÖS und Co-Autorin der Studie, sieht dies als normale Anschubfinanzierung, wie sie in viel größerem Maße zuvor auch Kohle- und vor allem Atomkraft bekamen. So erhielt Atomkraft noch Anfang der 70er-Jahre umgerechnet über 60 Cent je Kilowattstunde. „Die hohen vergangenen Förderungen haben die heutige Marktposition der Atomenergie überhaupt erst ermöglicht“, so Küchler. Das Ausmaß der Förderung der erneuerbaren Energien bleibe dagegen überschaubar. Darüber hinaus verursachten Kohle- und Atomstrom hohe und bisher kaum bezifferbare Folgekosten, die auch nach Abschalten der Kraftwerke fällig werden. „Auch wenn wir Atom und Kohle in Zukunft gar nicht mehr nutzen, werden wir weiter für sie bezahlen müssen“.

Das Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft mit Sitz in Berlin ist ein gemeinnütziges Forschungsinstitut mit ausgewiesener Expertise in der Berechnung umweltschädlicher Subventionen. Greenpeace Energy ist eine Energiegenossenschaft, die deutschlandweit mehr als 100.000 Kunden mit Ökostrom versorgt. Greenpeace Energy hat zudem mehr als 100 Millionen Euro in den Bau sauberer Kraftwerke investiert und bietet künftig auch „Windgas“ an – ein Gas, das mithilfe von überschüssigem Windstrom hergestellt wird und eine Alternative zu Biogas darstellt.

12 April 2011

Fukushima: GAU "Level 7"

Nach wochenlanger Kritik räumt die japanische Atomaufsicht erstmals ein, dass der GAU von Fukushima mit "Level 5" unzureichend beschrieben ist und machte nun den Doppelschritt zum "Level 7". Nicht aber ohne Relativierung, dass im Vergleich zu Tschernobyl nur ein Zehntel an Radioaktivität emittiert sei und es keine Strahlen-Toten gegeben habe. - Bislang.
Viele Experten sind anderer Ansicht und halten das japanische Desaster für schlimmer, da in den havarierten vier von sechs Fukushima-Reaktoren eine viel größere Brennstoffmenge als in Tschernobyl außer Kontrolle sei und die Bevölkerungsdichte Japans die Folgen verschlimmere.

BUND legt "Maßnahmenkatalog zum Sofortausstieg aus der Atomenergie" vor

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich ihrer für kommenden Freitag anberaumten Konferenz mit den Ministerpräsidenten der Länder aufgefordert, endlich die richtigen Entscheidungen für eine beschleunigte Energiewende zu treffen. Lediglich einige der ältesten und gefährlichsten Atomkraftwerke in Deutschland abzuschalten und andere Risikomeiler weiterlaufen zu lassen, wäre die falsche Antwort auf die atomare Katastrophe in Japan.

"Die von Kanzlerin Merkel im Herbst 2010 beschworene 'Energie-Revolution' mit längeren Laufzeiten für Atomkraftwerke ist mit Fukushima endgültig gescheitert. Deutschland muss und kann sich sofort und endgültig von der Atomenergie verabschieden. Jetzt muss eine tatsächliche Revolution her, die sich den entschlossenen Ausbau erneuerbarer Energien, weit mehr Energieeffizienz als heute und eine Welt ohne Atomkraft als Ziele setzt", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

Mit deutlich mehr Effizienz im Energiesektor und einer Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien ließen sich alle Atomkraftwerke in Deutschland sehr schnell ersetzen. Priorität haben müssten die drastische Verringerung des Stromverbrauchs in Industrie und Haushalten sowie der schnelle Ausbau der Energieerzeugung in Gaskraftwerken, die dabei möglichst mit Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten sollten.

Thorben Becker, BUND-Energieexperte: "Der Ausstieg aus der Atomenergie ist keine Zauberei. Erforderlich ist vor allem schnelles und entschlossenes Handeln. Wenn klar ist, dass die Atomkraftwerke endgültig abgeschaltet werden, wenn der Bau neuer Kohlekraftwerke verboten und die Energieerzeugung in Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen stärker gefördert wird, dann gibt es einen Neubauboom effizienter Gas-Kraftwerke. Und wenn die Bundesregierung noch zusätzlich milliardenschwere Programme auflegt, die zu einer deutlichen Beschleunigung der Energiewende führen, dann ist der Atomausstieg da."

Dem von Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle erstellten 6-Punkte-Energiekonzept der Bundesregierung bescheinigt BUND-Experte Becker große Lücken. Ausgerechnet das entscheidende Thema einer drastischen Verringerung des Stromverbrauchs werde darin vernachlässigt. Dringend erforderlich sei ein Energiespar-Sofortprogramm inklusive der Installierung eines Energie-Effizienzfonds, der jährlich mit einer Milliarde Euro ausgestattet werden sollte. Mindestens ein Atomkraftwerk pro Jahr könne mit einem solchen Programm "weggespart" werden. Benötigt werde auch ein bundesweites Stromeffizienz- und Einsparprogramm für Haushalte und Gewerbe inklusive von "Abwrackprämien" für ineffiziente Geräte.

  • BUND-Hintergrundpapier "Maßnahmenkatalog zum Sofortausstieg aus der Atomenergie"
  • 10 April 2011

    Nuclear-Free Future Awards 2011 an Caldicott und Stockinger

    Der diesjährige Nuclear-Free Award wurde an Dr. Helena Caldicott (Australien)und Heinz Stockinger (Österreich) verliehen. Die Festveranstaltung war zugleich Abschluss des IPPNW-Kongress "25 Jahre nach Tschernobyl"


    weiterführende Infos >> www.Nuclear-Free.com und www.Tschernobylkongress.de
    weitere >> Fotos
    Musikprogramm >> CERAMONY

    09 April 2011

    ausgestrahlt.de: "Kampfansage der Stromkonzerne an die Bevölkerung"

    Eon, RWE und Co wollen AKW retten. Proteste notwendiger denn je

    Zu der Einstellung von Zahlungen der Stromkonzerne in den Fonds für Erneuerbare Energien erklärt Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
    "Das ist eine Kampfansage von RWE, Eon und Co. an die Bevölkerung dieses Landes. Wer nach der Debatte der letzten Wochen den Eindruck hatte, ein zügiger Atomausstieg werde zum Selbstläufer, sieht sich eines Besseren belehrt. Die Stromkonzerne wollen um ihre profitablen Meiler kämpfen, egal, wie groß die Risiken der Atomtechnik sind.
    Deshalb werden wir weiter massenhaft auf die Straße gehen. Denn nicht nur die Atomlobby ist in diesem Land eine Macht, sondern auch die Öffentlichkeit. Protest ist notwendiger denn je.
    Am Montag werden wieder in hunderten Städten Mahnwachen und Protestspaziergänge stattfinden. Und am 25.4. gibt es vor den meisten Atomkraftwerken und weiteren Atomanlagen Großdemonstrationen für die Stilllegung dieser Hochrisiko-Technologie."

    01 April 2011

    BUND ruft RWE-Stromkunden zum Anbieterwechsel auf

    Klage gegen Biblis-Abschaltung zeigt: RWE-Manager ignorieren Fukushima-Gau

    Berlin: Für den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist die heute vom Energiekonzern Rheinisch-Westfälische Energiewerks AG (RWE) beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel eingereichte Klage gegen die Abschaltung des Atommeilers Biblis A ein Zeichen, dass "RWE wild entschlossen ist, die Augen vor den Folgen des Fukushima-Gaus zu verschließen". "Vor Fukushima hat RWE-Chef Jürgen Großmann mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die Verlängerung der AKW-Laufzeiten ausgekungelt. Jetzt lässt er seine Anwälte gegen das AKW-Moratorium klagen und zeigt damit, dass er die Ängste der Bevölkerung vor der Atomenergie nicht ernst nimmt", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger.

    Einen der ältesten und unsichersten Reaktoren in Deutschland per Klage wieder ans Netz zwingen zu wollen sei eine Unverschämtheit, sagte Weiger. Dies zeige einmal mehr, dass RWE seine Gewinninteressen gnadenlos vor die Sicherheitsinteressen der Bevölkerung stelle. Die große Mehrheit der Bevölkerung wolle den Atomausstieg. Wenn RWE dies weiter ignoriere, müsse die Bundesregierung den Atomausstieg per Gesetz gegen die Stromkonzerne durchsetzen.

    Der BUND sieht am Atomkraftwerksstandort Biblis in Hessen eine ganze Reihe von Sicherheitsdefiziten. Beispielsweise könne Biblis A wie Biblis B abstürzenden Passagierflugzeugen nicht standhalten. Die von der hessischen Landesregierung angekündigten Nachrüstungsmaßnahmen für Biblis seien ebenfalls unzureichend. Zudem solle der Weiterbetrieb der Biblis-Meiler auch ohne separate Notstandswarte weiter erlaubt sein. Diese sei jedoch unerlässlich, um Reaktoren bei einem Störfall überhaupt noch bedienen zu können.

    Unzureichend und unrealistisch seien auch die Notfallpläne des Atomkraftwerks Biblis. Bei einem Störfall gingen RWE und die Behörden in Hessen von einem Evakuierungsradius von lediglich zehn Kilometern aus. "Je nach Windrichtung können jedoch Gebiete bis zu 600 Kilometer entfernt von Biblis vom radioaktiven "fallout" betroffen sein", sagte der BUND-Vorsitzende Weiger. Er berief sich dabei auf eine Studie des Öko-Instituts von 2007.

    Der BUND ruft alle RWE-Kunden auf, bei RWE zu kündigen und zu einem Ökostromanbieter zu wechseln. "Die RWE-Manager haben offensichtlich nichts verstanden, zeigen Sie RWE deshalb die Rote Karte", sagte Weiger.

    31 März 2011

    BUND: Röttgen darf Debatte um AKW-Sicherheit nicht auf technische Fragen verengen

    Atomenergie verstößt gegen Grundgesetz. Klagen von Eon, RWE, Vattenfall und EnBW zurückweisen


    Berlin: "Bundesumweltminister Norbert Röttgen darf sich nicht daran beteiligen, die Sicherheitsrisiken der deutschen Atomkraftwerke auf technische Detailfragen zu reduzieren. AKW-Sicherheitschecks auf ihre Anfälligkeit gegenüber Erdbeben, Hochwasser, Terrorattacken oder Flugzeugabstürzen werden nichts daran ändern, dass die Atomkraft eine Technologie mit inakzeptablen Risiken ist. Der Betrieb von Atomkraftwerken verstößt gegen das Grundgesetz, sie müssen alle stillgelegt werden, schnellstmöglich", sagte Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu den heute von der Reaktor-Sicherheitskommission (RSK) vorgeschlagenen Kriterien zur Überprüfung der deutschen Atomkraftwerke.

    Der BUND-Vorsitzende forderte Bundesumweltminister Norbert Röttgen und Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, dem wachsenden Druck der Atomkraftbefürworter und der AKW-Betreiber standzuhalten. Röttgen und Merkel müssten mögliche Schadenersatzklagen von Seiten der Energiekonzerne Eon, RWE, Vattenfall oder EnBW unter Berufung auf das "Kalkar-Urteil" des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG) von 1978 klar zurückweisen. Das "Kalkar-Urteil" verlange ausdrücklich die umfassende Berücksichtigung aller, insbesondere aller neuen Erkenntnisse zu den Risiken der Atomenergienutzung. Der Fukushima-GAU habe zu solchen Erkenntnissen geführt. "Die beste Antwort der Bundesregierung auf die Drohgebärden der Stromkonzerne gegen das AKW-Moratorium ist die schnelle und endgültige Stilllegung der Anlagen", sagte Weiger.

    Auch in Deutschland seien Ausfälle an Notstromaggregaten und andere schwer oder unbeherrschbare Störfälle jederzeit möglich. Die Atomkraft gefährde damit das verfassungsmäßige Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit der Bevölkerung. Spätestens seit den Ereignissen in Japan sei die Atomenergie deshalb grundgesetzwidrig.

    "1978 hat das Bundesverfassungsgericht der Atomkraft bescheinigt, gerade noch solange verfassungskonform zu sein, wie ihr Gefährdungspotenzial lediglich vorstellbar ist. Fukushima hat gezeigt, dass ein Atom-GAU nicht länger Phantasie ist. Die Katastrophe ist eingetreten, leider. Und das bekanntlich nicht zum ersten Mal. Das Restrisiko wird wieder eintreten. Die Atomkraft steckt voller Risiken und Restrisiken und verstößt damit gegen das Grundgesetz", sagte Weiger.

    Der Gesetzgeber sei verpflichtet, die AKW-Betriebsgenehmigungen sofort zu widerrufen und den Beschluss zum endgültigen und schnellstmöglichen Atomausstieg zu fassen, so der BUND-Vorsitzende. Das geeignete Instrument dafür sei ein Atom-Sofortausstiegsgesetz. Eine sichere Energieversorgung könne über mehr Energie-Effizienz und mit dem schnellen Ausbau der erneuerbaren Energien gewährleistet werden.

    30 März 2011

    Greenpeace fordert Ausweitung der Fukushima-Evakuierungszone

    Greenpeace fordert Ausweitung der Evakuierungszone auf 40 Kilometer rund um Fukushima Daiichi
    Experten-Team fand bis zu 100 Mikrosievert pro Stunde außerhalb bisheriger Zone

    Presseerklärung >> Greenpeace.de

    Strahlenexperten von Greenpeace haben rund um die havarierte Atomanlage Fukushima Daiichi unabhängige Radioaktivitätsmessungen angestellt und noch 40 Kilometer entfernt hohe Strahlenwerte gefunden. Greenpeace fordert die japanische Regierung auf, die Evakuierungszone von bisher 20 auf 40 Kilometer zu erweitern. Außerhalb der bisherigen Evakuierungszone gemessene Werte waren zum Teil höher als innerhalb der Zone. Im Dorf Iitate, 20 Kilometer außerhalb der Zone, wurden Werte bis zu zehn Mikrosievert pro Stunde gemessen. Die maximal tolerierbare Dosis für die Bevölkerung liegt bei 1000 Mikrosievert pro Jahr. Die unabhängige Umweltschutzorganisation kündigte an, ihre Messungen in der betroffenen Region in den kommenden Tagen ausdehnen zu wollen.

    "Unsere Messungen decken sich mit denen der japanischen Regierung, sagt Jan van de Putte, Strahlenschutzexperte von Greenpeace vor Ort in Tokio. Dennoch unterläßt es die Regierung, die Menschen zu schützen, sie aus der Gefahrenzone zu bringen oder auch nur angemessen zu informieren. Die Regierung muss sofort tätig werden und zuerst Kinder und Schwangere aus dem Dorf Iitate evakuieren.

    Seit dem 26. März stellte das Greenpeace-Team an verschiedenen Orten nordwestlich von Fukushima Daiichi Strahlenmessungen an. Im Ort Tsushima, rund 35 Kilometer entfernt von der Atomanlage, wurden beispielsweise bis zu 100 Mikrosievert pro Stunde gefunden. Die maximale Jahresdosis würde dort in acht Stunden erreicht. Weitere Risiken wie Kontamination durch Einatmen von radioaktiven Partikeln oder durch Aufnahme mit der Nahrung kommen noch hinzu.

    In den offiziell gemessenen Werten der japanischen Regierung sei eindeutig zu erkennen, dass am 15. März eine radioaktive Wolke über Iitate gezogen ist. Seitdem seien die Werte wieder gesunken. Die Radioaktivität aus der Reaktor-Katastrophe hat sich ungleichmäßig über das Land verteilt, daher ist eine konstante 20 Kilometer-Evakuierungszone unzureichend.

    Bis Mitte April will das Greenpeace-Team rund um Fukushima Daiichi detailliertere Messungen anstellen. Es soll auch die Radioaktivität von Milch und Gemüse gemessen und Bodenproben genommen werden. Greenpeace begrüßt die Ankündigung von Japans Regierungssprecher Yukio Edano, zukünftig stärker auf Erneuerbare Energien zu setzen.

    Japan muss seine Pläne, neun weitere Atomkraftwerke bis 2020 bauen zu wollen, aufgeben, sagt Hisayo Takada, Energie- und Klimaexperte von Greenpeace. Stattdessen müssen diese Investitionen in Erneuerbare Energien fließen."

    29 März 2011

    Stiftung Warentest: Viele Bankkunden sind unfreiwillige Atom-Unterstützer

    Atomkraftgegner unterstützen möglicherweise die Atomindustrie, ohne es zu ahnen. Schon wenn sie bei einer bestimmten Bank nur ihr Girokonto oder ein Tagesgeldkonto haben, helfen sie unfreiwillig den Atomkraftwerksbetreibern, wenn diese beispielsweise über die Bank Kredite in Anspruch nehmen. Auch zahlreiche Investmentfonds legen in Aktien oder Anleihen bekannter Energieversorger wie Eon oder RWE an, die ihre Kunden mit Atomstrom beliefern. Aber es gibt Alternativen, schreibt das Verbrauchermagazin Finanztest auf seiner Website test.de.

    Wer nicht will, dass sein Geld in die Atomwirtschaft fließt, kann in Aktien- und Rentenfonds investieren, die die gesamte Branche ausschließen. 7 von 24 ethisch-ökologisch ausgerichteten Fonds verzichten nach einer Finanztest-Untersuchung auf entsprechende Investments, und 8 verzichten zumindest teilweise auf Unternehmen, die in der oder für die Atomkraftbranche tätig sind. Unter den sechs Rentenfonds fand Finanztest nur einen, der diese Branche vollständig ausschließt.

    Die Meinungen über Atomstrom gehen dabei bei den Geldinstituten ebenso auseinander wie bei der Bevölkerung. Manche halten Atomstrom für klimafreundlich, für andere wiederum beginnen die Schäden an der Natur beim Uran-Abbau und setzen sich fort in den Gefahren durch den Betrieb und auch die Endlagerung.

    Für alle, die ihr Geld anlegen wollen, ohne dass die Atomindustrie davon profitiert, bleibt der Gang zu Öko- und Ethikbanken und ein kritischer Blick in die eigene Geldanlage.

    Mehr Informationen zum Thema im Buch „Grüne Geldanlage“ (16,90 €, zu bestellen über www.test.de/shop und im Buchhandel erhältlich).

    21 März 2011

    Kalkar-Tag: 21. März 1991

    Das sicherste Atomkraftwerk Deutschlands ist mir persönlich der "Schnelle Brüter von Kalkar", denn auch der scheiterte an der AntiAKW-Bewegung und ist heute Teil eines Freizeitparks. Und es war meine erste Teilnahme an einer Massendemonstration (1977) mit einem bis dahin in Deutschland nicht gekannten Polizeiaufgebot, die Auftakt für die vollends unangemessene Reaktion der damaligen Politik gegenüber friedlichen Massenprotesten war, um den Widerstand gegen die Atomindustrie zu kriminalisieren und einzuschüchtern.
    Der "Schnellen Brüter" kann auch als Mahnmal für die größenwahnsinnigste Fehlkalkulation deutscher Industriegeschichte gelten, denn bei Baubeginn war von 500 Mio.DM die Rede, aus denen schlussendlich 7 Milliarden DM wurden.
    1985 trotz aller Proteste fetiggestellt, fielen jährlich über 100 Mio. Betriebskosten an, denn ans Netz ging er nie, weil die Gerichte erkannten, dass grundlegende Technikfehler diesen Reaktortyp noch gefährlicher als andere Atomkraftwerke machte.

    Erst am 21.März 1991 kam für den "Schnellen Brüter" das endgültige Aus. Ohne AntiAKW-Bewegung wäre uns das Ding womöglich schon um die Ohren geflogen.

    Markus Rabanus >> Diskussion

    20 März 2011

    Tokio: Radioaktivität im Trinkwasser

    Im Trinkwasser von Tokio und der Präfekturen Chiba,Gunma, Niigata,Saitama und Tochigi wurde
    radioaktives Jod gefunden. Die Grenzwerte seien zumindest in Tokio nicht überschritten.
    Lebensmittel aus der Präfektur Fukushima dürfen wegen erhöhter Strahlenbelastung nicht mehr gehandelt werden. Unterdessen wird ein Stromkabel zu der havarierten Atomanlage Fukushima I verlegt, das die Kühlung dort wieder in Gang bringen solle. In welchen der sechs Atommeiler die Technik noch einsatzfähig sind, ist ebenso ungewiss, wie die Wassermengen, die im direkten Kontakt zu den Brennstäben für Kühlung sorgen sollen, ins Grundwasser und vor die Küste gelangen.
    Die Kühlung mit Wasserwerfern der Polizei scheint vom Tisch. Stattdessen wurden Löschzüge der Feuerwehr mit Freiwilligen zum lebensgefährlich verstrahlten Reaktorgelände losgeschickt, um das "Ansehen Japans und Menschenleben zu retten", wie der Einsatzbefehl über das Fernsehen verbreitet wurde und hoffentlich auch technische Erfolge hat.
    Zunehmend ins Gespräch kommt ein Vorgehen wie in Tschernobyl, also die Reaktoren mit Massen von Sand abzudecken und mit einem "Sarkophag" einzubetonieren. Tausende Menschen wurden allein bei diesen Arbeiten in Tschernobyl tödlich verstrahlt. Ohne dass dort das Problem gelöst worden wäre.

    msr >> Diskussion

    15 März 2011

    Pikanter Unterschied zwischen Tschernobyl und Fukushima

    Verfasser: Martin

    Tag vier der Katastrophe: Nach einer dritten Explosion im Fukushima I, diesmal im Block 2 des Kraftwerk-Komplexes, geht man davon aus, dass auch das innere Containment, also der Reaktor-Druckbehälter beschädigt worden ist. Darauf weisen jedenfalls stark erhöhte Radioaktivitätsmesswerte hin. Offizielle Quellen sprechen von einer Strahlendosis von 400 Millisievert pro Stunde (mSv/h). Zum Vergleich: In der bundesdeutschen Strahlenschutzverordnung gilt für Personal in kerntechnischen Anlagen ein Grenzwert von 20 Millisievert pro Jahr (mSv/a). Wahrscheinlich ist die Strahlung im unmittelbaren Umfeld längst höher.

    Die Zahlen bleiben unsicher, die Informationspolitik von Tepco und der japanischen Regierung sind nach wie vor unzureichend. Sicher ist aber: Wer jetzt noch in Fukushima arbeitet, dürfte akute und langfristige gesundheitliche Schäden schwerster Art davontragen. Angeblich ist ein Großteil des Personals bereits abgezogen worden. Auch das ein Unterschied zu Tschernobyl: Nur in einem totalitären System konnte man Zehntausende in die Strahlung schicken, um die Katastrophe irgendwie einzudämmen. In Japan dagegen wird allenfalls ein Häuflein Verzweifelter, die längst mit allem abgeschlossen haben, zurück bleiben, um die Kühlung der drei havarierten Meiler irgendwie aufrecht zu erhalten.
    >> Diskussion

    23 Februar 2011

    "Atomausstieg in die Hand nehmen"

    Bundesweite Mobilisierung zur Menschenkette zwischen dem AKW Neckarwestheim und Stuttgart
    Pressemitteilung ausgestrahlt.de

    Am Samstag, 12. März, wollen die Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Campact, Robin Wood und die Naturfreunde Deutschlands mit mehreren zehntausenden Teilnehmern zwischen dem Atomkraftwerk Neckarwestheim und der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart eine Menschenkette gegen Atomkraft bilden. Wenn zwei Wochen nach dieser Demonstration in Baden-Württemberg gewählt werde, stehe eine neue Landesregierung in Sachen Atompolitik vor einer entscheidenden Herausforderung, so die Verbände. Als oberste Atomaufsichtsbehörde und Miteigentümerin des Betreiberkonzerns EnBW (Energie Baden-Württemberg) entscheide sie über den Weiterbetrieb bzw. die Stilllegung von vier baden-württembergischen Atomkraftwerken.
    "Egal wer nach der Wahl Ende März in Baden-Württemberg miteinander koaliert, die neue Landesregierung muss den Atomausstieg auf die Tagesordnung setzen und die Meiler in Neckarwestheim und Philippsburg stilllegen. Leisten muss das eine konsequente Atomaufsicht, die die Sicherheit der Bevölkerung vor das Profitinteresse der EnBW stellt", sagte Jochen Stay, Sprecher der Anti-Atom-Organisation "ausgestrahlt".
    "Der Beschluss für längere AKW-Laufzeiten wäre ohne den strammen Pro-Atom-Kurs von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen nicht zustande gekommen", sagte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger. "Inzwischen hat der Anti-Atom-Widerstand stark zugenommen. Hunderttausende sind auf die Straße gegangen, weil sie die gefährliche Atompolitik der Bundesregierung und der genannten Länder nicht hinnehmen wollen. Der Protest in Baden-Württemberg am 12. März wird sich bis nach Berlin auswirken und die Energiepolitik der Bundesregierung entscheidend beeinflussen. Ein energiepolitischer Kurswechsel im Südwesten bedeutet das Aus für die Pro-Atom-Allianz."
    Uwe Hiksch vom Vorstand der Naturfreunde Deutschlands rechnet mit mehreren zehntausend Demonstranten aus dem gesamten Bundesgebiet. "Forderung Nummer Eins wird sein, dass die Bundesländer den Ausstieg aus der Atomkraft selbst in die Hand nehmen. Was die Bundesregierung den Bürgern verweigert, muss jetzt über die Länder durchgesetzt werden." Hiksch kündigte mehr als 70 Busse aus ganz Deutschland und drei Sonderzüge aus Hamburg, Bremen und Berlin an, die nach Baden-Württemberg zur Menschenkette fahren.
    Schon am kommenden Samstag sollen bundesweit in rund 40 Städten Auftakt-Menschenketten stattfinden. Von Niebüll an der Grenze zu Dänemark bis Lindau am Bodensee werden die Auftakt-Veranstaltungen für die große Menschenkette am 12. März mobilisieren und Zeichen für den Atomausstieg setzen. "Jetzt tragen wir den Protest gegen die Atomkraft zu den Kraftwerken und setzen die Bundesländer unter Druck, Meiler für Meiler vom Netz zu nehmen. Die kommende neue Landesregierung in Baden-Württemberg muss den Anfang machen und die ersten Atomreaktoren abschalten", sagte Campact-Geschäftsführer Christoph Bautz.
    Weitere Informationen: www.anti-atom-kette.de

    26 Oktober 2010

    BWE zur AKW-Laufzeitverlängerung

    BWE-Presseerklärung v. 26.10.2010

    Ganz im Zeichen des Energiekonzeptes der Bundesregierung steht die diesjährige Jahreskonferenz Erneuerbare Energien ee10 am 26. und 27. Oktober in Berlin. Die Erneuerbaren-Energien-Branche kritisiert dabei vor allem die von der Regierung beschlossenen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und die Abkehr vom vereinbarten Atomausstieg. Aus Sicht der Erneuerbaren-Energien-Branche bremst die Bundesregierung damit den Ausbau regenerativer Energien in Deutschland und bringt die angestrebten Klimaschutzziele in Gefahr.

    BEE-Präsident Dietmar Schütz: „Mit der Aufkündigung des Atomkonsenses droht außerdem ein grundlegender Systemkonflikt, weil mit steigendem Ausbau der Erneuerbaren immer weniger Großkraftwerke gebraucht werden, die durchgängig am Netz sind. Atomkraftwerke sind nicht in der Lage, ihre Leistung so häufig und stark herunterzufahren, wie das zur Ergänzung des Angebots aus Erneuerbaren Energien notwendig ist. Und schon heute ist bisweilen zu viel konventioneller Strom im Netz, wie man an den negativen Börsenpreisen ablesen kann. Länger laufende Großkraftwerke verschärfen dieses Problem. Stattdessen brauchen wir in Zukunft mehr dezentrale, flexible Versorgungsstrukturen, eine Optimierung und Erweiterung der Stromnetze sowie die Entwicklung weiterer Speichermöglichkeiten.“

    Mit dem Energiekonzept habe die Bundesregierung nichts weiter als Klientelpolitik für die großen Stromkonzerne betrieben. Dass wichtige Milliardeninvestitionen für die Erneuerbaren Energien und der notwendige Wandel zu einem zukunftsfähigen Energiesystem gefährdet werden, scheint der Bundesregierung egal zu sein, kritisierte Schütz in seiner Eröffnungsrede.

    Im Gegensatz zur Kernenergie finden die Erneuerbaren Energien im Energiekonzept viel zu wenig Beachtung, ihre Potenziale werden in den zugrunde liegenden Energieszenarien sogar kleingerechnet. „Das Energiekonzept der Bundesregierung ist eine Rolle rückwärts zur Energietechnologie von gestern. Es bremst den Ausbau der Erneuerbaren in Deutschland ab und gefährdet kommunale Wertschöpfung gerade in strukturschwachen Regionen“, erklärte Hermann Albers, Präsident des Bundesverbands WindEnergie. „Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke blockieren den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland. Sie verstopfen Stromnetze und gefährden den Vorrang der Erneuerbaren Energien bei der Netzeinspeisung.“

    Das energiepolitische Konzept der Bundesregierung richtet sich primär nach den Interessen der Kernkraftwerksbetreiber und gerade nicht nach den Erzeugungskapazitäten der Erneuerbaren Energien. Exemplarisch wird dieser Ansatz am Ausstieg aus dem Atomausstieg. Am kommenden Donnerstag berät der Deutsche Bundestag abschließend in 2./3. Lesung über dieses Kernelement des Energiekonzepts. „Donnerstag ist der Bundestag bei der Abstimmung über die Änderung des Atomgesetzes gefordert, den energiepolitischen Irrweg der Bundesregierung zu stoppen. Es reicht nicht, den Weg in das Zeitalter der Erneuerbaren Energien in Sonntagsreden zu verkünden. Der gesetzliche Rahmen muss es auch zulassen. Mit dem Ausstieg aus dem Atomausstieg entfernen wir uns allen Ankündigungen zum Trotz vom regenerativen Zeitalter“, betonte Albers.

    Die Bundesregierung gefährdet mit dem Energiekonzept die technologisch weltweit führende deutsche Industrie der Erneuerbaren. Investitionen in Forschung und Entwicklung der nächsten Jahre fehlt so die notwendige Finanzierungssicherheit.

    Neben dem Energiekonzept der Bundesregierung stehen die EU-Etappenziele 2020 im Fokus der Jahreskonferenz. Zudem diskutiert die ee10 aktuelle Fragen zur bevorstehenden EEG-Novelle 2012. Am zweiten Tag stehen Kommunalisierung und Re-Demokratisierung von Netzen und Energieerzeugung im Mittelpunkt der Konferenz.

    Weitere Informationen zum Ablauf der ee10 gibt es unter www.jahreskonferenz.de.

    Pressemitteilung >> Bundesverband Windenergie
  • Windenergie-Forum
  • 05 September 2010

    Atomkraftwerke aus der Luft bedroht

    Neuer Greenpeace-Bericht: Flugsicherheitsstandards völlig unzureichend
    05.09.2010, veröffentlicht von Mirja Schneemann
    Deutsche Atomkraftwerke sind auch neun Jahre nach dem Terroranschlag am 11. September 2001 in New York noch immer völlig unzureichend gegen einen möglichen Angriff aus der Luft geschützt. Zu diesem Ergebnis kommt ein aktueller Bericht von Greenpeace. Der Bericht bewertet zahlreiche öffentlich bekannt gewordenen Sicherheitspannen bei Passagier- und Personalkontrollen auf deutschen Flughäfen und nur knapp vereitelte Anschläge in Flugzeugen seit dem Jahr 2002.

    Auch Gegenmaßnahmen wie so genannte Sky-Marshalls und verstärkte Cockpittüren bringen nur wenig zusätzliche Sicherheit. Greenpeace fordert erneut, die acht gefährlichsten Atomkraftwerke Biblis A und B, Philippsburg 1, Unterweser, Neckarwestheim, Brunsbüttel, Isar 1 und Krümmel sofort abzuschalten.

    Selbst Bundesumweltminister Röttgen hat erkannt, den Atomkraftwerken droht Gefahr aus der Luft. Daher ist es unverantwortlich, einen Weiterbetrieb der alten und besonders gefährdeten AKW zu genehmigen, sagt Heinz Smital, Atomexperte bei Greenpeace. Die Reaktoren müssen sofort abgeschaltet werden. Die AKW sind wie nukleare Minen, die jederzeit gezündet werden können.

    Das Gesamtflugaufkommen in Deutschland betrug im Jahr 2009 rund 3.2 Millionen Flüge. Allein der Flughafen Frankfurt verzeichnet über 54 Millionen Passagiere pro Jahr. Dieses gewaltige Aufkommen macht eine lückenlose Überwachung des Flugverkehrs unmöglich. Die Passagierkontrollen durch private Sicherheitsdienste mit niedrigen Stundenlöhnen und hoher Fluktuation bezeichnet selbst die Gewerkschaft der Polizei als Sicherheitsrisiko. Laut Greenpeace-Bericht droht erhöhte Gefahr aber auch von einem eventuell mit Sprengstoff beladenen Hubschrauber oder einem Anschlag mit einem Privat- oder Geschäftsflugzeug.

    AKW-Nachrüstung: Größte Passagierflugzeuge müssen zugrunde gelegt werden

    Die derzeitige Anforderung des Bundesumweltministeriums an eine Nachrüstung der AKW ist völlig unzureichend. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) geht vom Absturz eines Flugzeugs vom Typ A320 aus. Der A320 ist eine kleinere Verkehrsmaschine. Sein maximales Gewicht beträgt 77 Tonnen und ist damit etwa sieben Mal kleiner als das eines A380. Auch die Menge an mitgeführtem Kerosin beträgt nur ein Zehntel des A380, rund 25.000 Liter. Bei der Ermittlung der erforderlichen Schutzmaßnahmen für AKW, so hat kürzlich das Oberverwaltungsgericht Lüneburg gefordert, müssen jedoch die größten in Betrieb befindlichen Passagierflugzeuge zugrunde gelegt werden. Das World Trade Center wurde 2001 mit zwei Boeing 767 mit einem maximalen Gewicht von 179 Tonnen und bis zu 90.000 Litern Kerosin angegriffen.

    Die terroristische Bedrohung der AKW war wesentlich für den Atomausstieg. Um ältere Atomkraftwerke sofort abschalten zu können, dürfen ihre Strommengen auf jüngere Reaktoren übertragen werden. Bundeskanzlerin Merkel hat bei ihrer Vereidigung geschworen, Schaden vom Deutschen Volke abzuwehren. Mit der Laufzeitverlängerung bricht sie ihren Schwur und schadet Deutschland, sagt Heinz Smital.

    27 August 2010

    Greenpeace fordert erhöhte Brennelementesteuer und Laufzeitverkürzung

    Selbstverpflichtung ist ein fauler Deal
    Hamburg, 27.08.2010, veröffentlicht von Sigrid Totz

    Greenpeace lehnt eine freiwillige Selbstverpflichtung der Atomkonzerne, in Erneuerbare Energien als Gegenleistung für verlängerte Laufzeiten ihrer Reaktoren zu investieren, strikt ab. Bisherige Selbstverpflichtungen der deutschen Industrie haben sich in der Vergangenheit als weitestgehend unwirksam erwiesen. Greenpeace fordert deshalb von der Bundesregierung erneut die Einführung einer erhöhten Brennelementesteuer und eine Laufzeitverkürzung für Atomkraftwerke.

    Die Atomindustrie mit der freiwilligen Förderung der Erneuerbaren zu betrauen, ist wie den Wolf zum Hirten zu machen. Wenn sich Bundeskanzlerin Merkel auf so einen faulen Deal einlässt, kommt das politisch einer Kapitulationserklärung gegenüber den Atombossen gleich, sagt Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien schmälert die Gewinne der Atomkonzerne deutlich. Deshalb haben RWE und Co. kein echtes Interesse an Investitionen in regenerative Energien.

    Die freiwilligen Selbstverpflichtungserklärungen der deutschen Industrie sind eine Abfolge von gebrochenen Versprechen. Weder wurde die Selbstverpflichtung zum Klimaschutz der Wirtschaft erfüllt, noch die Erklärung der Industrie zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung, noch die Erklärung der Automobilwirtschaft zur Absenkung des CO2-Ausstoßes von PKW. Und die Atomindustrie zeigt aktuell mit dem Bruch des Atomkonsenses aus dem Jahr 2000, wie sie es mit der Verbindlichkeit von Absprachen hält.

    Wollen wir die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschland nicht gefährden, müssen wir den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen. Dafür braucht das Land keine Selbstverpflichtung der Konzerne, sondern dafür geeignete Lenkungsinstrumente, sagt Münchmeyer. Greenpeace fordert deshalb erneut eine Verkürzung der Laufzeiten der Atomkraftwerke und eine Erhöhung der Brennelementesteuer auf 3,5 Milliarden Euro pro Jahr.

    Die vier großen Stromkonzerne investieren in Deutschland weiterhin nur einen Bruchteil ihrer Gelder in Erneuerbare Energien. Ihr Kerngeschäft bleibt der Betrieb von Kohle- und Atomkraftwerken. Wind- und Sonnenenergie haben laut Untersuchungen von Greenpeace einen Anteil von weniger als zwei Prozent im Strommix der vier Atomkonzerne. Der überwiegende Anteil des regenerativen Stroms wird von unabhängigen Stadtwerken, Mittelständlern und Privatpersonen eingespeist.

    Ein Atomausstieg und eine angemessene Brennelementesteuer würden die Konzerne endlich dazu zwingen, sich an den Kosten der Atomkraft zu beteiligen. Die Steuer nähme den Konzernen nur die Milliarden, die sie in den letzten Jahren durch den Emissionshandel ungerechtfertigt eingesteckt haben. Bliebe es beim gesetzlich gültigen Atomausstieg, könnten die Gelder aus der Brennelementesteuer in moderne Kraftwerkparks auf Basis von Gas und regenerativen Energien investiert werden.

    26 August 2010

    Greenpeace protestiert am AKW Emsland gegen Energiepolitik der Bundeskanzlerin

    Merkel auf Atom-Irrweg
    26.08.2010, veröffentlicht von Beate Steffens
    Mit der Botschaft Atomkraft ist ein Irrweg, Frau Merkel! haben heute in den frühen Morgenstunden Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace gegen den PRO-Atomkurs der Bundesregierung protestiert. Die Umweltschützer projizierten den Spruch an den Kühlturm des Atomkraftwerkes Emsland. Sie fordern die Bundesregierung auf, die Atomkraftwerke nicht länger laufen zu lassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) besucht heute auf ihrer Energiereise das AKW Emsland und trifft dort die Atommanager Jürgen Großmann (RWE) und Johannes Teyssen (E.ON).

    Atomkraft ist keine Brücke, sondern ein Irrweg, der Deutschland in eine gefährliche energiepolitische Sackgasse führt. Eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke blockiert den nötigen Fortschritt bei Strom aus Wind und Sonne, sagt Tobias Riedl, Atom-Experte bei Greenpeace. Effiziente, flexible Gaskraftwerke sind hingegen die perfekte Ergänzung zu den Erneuerbaren Energien. Sie führen Deutschland zielgerichtet ins regenerative Zeitalter.

    Eine gestern von Greenpeace vorgestellte Studie des Wuppertal Instituts belegt, Erdgaskraftwerke sind die einzige Brückentechnologie, die gebraucht wird, um gefahrlos ins Zeitalter der Erneuerbaren Energien zu gelangen. Atomkraft ist als Brücke nicht geeignet, da die Reaktoren kaum regelbar sind und die Schwankungen bei der Stromerzeugung aus Wind und Sonne nicht ausgleichen können. Eine hocheffiziente Gasbrücke würde zudem den Import von Gas künftig stark reduzieren. Das Potential dieses Energieträgers kann Merkel morgen gleich neben dem AKW Emsland besichtigen. Dort besucht sie ein von RWE betriebenes Gas- und Dampfturbinenkraftwerk.

    Enerieszenarien sollen Laufzeitverlängerung für AKW legitimieren

    Wie Greenpeace am Montag bekannt machte, hält Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) den aktuellen Bericht an die EU-Kommission zur Energieversorgungssicherheit in Deutschland zurück. Der Bericht würde Daten liefern, die zeigen, dass eine sichere Stromversorgung auch ohne Laufzeitverlängerung gewährleistet ist. Das wäre das Aus für die Pläne der Bundesregierung, so Riedl. Gleichzeitig lässt das Wirtschaftsministerium vier künftige Energieszenarien errechnen. Allerdings wird nicht berechnet, ob Deutschland auch mit dem derzeit gültigen Atomausstieg oder mit einer Laufzeit-Verkürzung die Energiewende schaffen kann. Brüderle hat von Anfang an versucht, das Ergebnis im eigenen Sinne zu beeinflussen. Es steht für Schwarz-Gelb fest, dass es nur mit Atomkraft geht. Das setzt dem energiepolitischen Chaos von Regierung und Konzernen die Krone auf. Die Öffentlichkeit soll betrogen werden, so Riedl.

    Seit Wochen versuchen die Atomkonzerne RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall mit Drohungen und Angriffen ihre Interessen durchzusetzen. Großmann und seine Kollegen spielen sich als Retter auf. In Wahrheit haben sie nur ihre Geldbeutel im Blick, so Riedl. CDU und CSU haben sich mit der Laufzeitverlängerung politisch verrannt und Atomkraft zu ihrem Markenzeichen gemacht. Frau Merkel sollte schon aus eigenem Interesse umkehren und auf das Projekt Laufzeitverlängerung verzichten.

    17 November 2009

    Protest auf Hoher See ausgeweitet

    Greenpeace-Aktivisten errichten Anti-Atom-Camp auf Frachter für Atomtechnologie
    Pressemitteilung von Greenpeace.de



    Nach einem erneuten Schlauchbooteinsatz vor der schwedischen Küste befinden sich seit heute Mittag insgesamt acht Greenpeace-Aktivisten auf dem Frachter Happy Ranger. Sie protestieren gegen den Transport der Dampferzeuger zur Baustelle des Atomkraftwerks im finnischen Olkiluoto. Dort errichten Areva und Siemens den Prototypen des Europäischen Druckwasserreaktors (EPR). Gestern hatten auf der Ostsee vor Fehmarn sechs Aktivisten, darunter drei Deutsche, den Schwerlastfrachter erklettert und an Bord ein Protestcamp errichtet. Die Aktivisten fordern den Stopp der Arbeiten am EPR.

    Areva bezeichnete in einer ersten Stellungnahme zur Greenpeace-Aktion den Bau neuer Atomkraftwerke als Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel. Die Antwort von Areva ist der blanke Hohn, sagt Andree Böhling, Energieexperte von Greenpeace. Atomkraft ist keine Lösung sondern ein Problem beim Klimaschutz. Mit dem gleichen Geld, investiert in Erneuerbare Energien und Energieeffizienz, könnten etwa zehnmal größere CO2-Einspareffekte erzielt werden. Wenn sie nicht möglichst viele EPR verkaufen, bleibt Areva auf den immensen Verlusten aus Olkiluoto sitzen. Die Atomfirmen sehen die Klimakonferenz in Kopenhagen anscheinend nur als Verkaufsveranstaltung für ihre überteuerte und risikoreiche Atomtechnologie.

    Der Start von Olkiluoto 3, einem Gemeinschaftsprojekt von Areva und Siemens, war vier Jahre nach Baubeginn im Mai 2009 geplant. Areva rechnet nun mit der Inbetriebnahme nicht vor 2012. Die Kosten für den EPR sind in der Zwischenzeit von rund 3 auf 5,5 Milliarden Euro gestiegen.

    Wer Atomkraft als Rezept für den weltweiten Klimaschutz anpreist, handelt so, als würde er einem Übergewichtigen das Rauchen als Therapie gegen Fettleibigkeit empfehlen, so Böhling.

    Im Weltenergieszenario von 2009 der Internationalen Energie Agentur spielt die Atomkraft in Zukunft keine relevante Rolle beim Klimaschutz. Hiernach gäbe es nur minimale Klimaschutzeffekte, selbst wenn bis zum Jahr 2030 etwa 380 neue AKW weltweit ans Netz gingen, also jeden Monat eins. Der Anteil der Atomkraft am Energiemix würde gleichzeitig durch die Alterung des Bestandes weiter abnehmen. Solche Ausbauszenarien widersprechen auch der realen Entwicklung, in der weltweit seit fast zwei Jahren kein einziges Atomkraftwerk mehr ans Netz gegangen ist.

    Der Frachter Happy Ranger transportiert zurzeit die vier Dampferzeuger für den Reaktorneubau Olkiluoto 3 von Frankreich zum finnischen Hafen Rauma, in der Nähe von Olkiluoto. Dort wird die Happy Ranger am Mittwochabend erwartet.

    14 Oktober 2009

    Längere Laufzeiten für Atomkraftwerke sind keine Lösung für Energieversorgung

    Greenpeace: Atomsteuer lässt sich schnell einführen
    Pressemitteilung von Greenpeace.de

    Greenpeace kritisiert den geplanten Ausstieg aus dem Atomausstieg scharf und wendet sich gegen den Versuch der CDU, eine Verlängerung von Laufzeiten für Atomkraftwerke (AKW) öffentlich als Förderprogramm für Erneuerbare Energien und als Rezept für mehr Sicherheit darzustellen. Die CDU beabsichtigt, die Hälfte der zusätzlichen Gewinne aus verlängerten Laufzeiten von AKW in einen Fonds für Energieforschung abzuführen. Der Fonds birgt die Gefahr des Missbrauchs: So könnten sich die vier großen Stromkonzerne Investitionen aus dem Fonds finanzieren lassen und ihr Geld auf diesem Weg wieder erhalten. Greenpeace schlägt hingegen eine Atomsteuer für die Stromkonzerne vor, die ohne Vereinbarung mit diesen eingeführt werden kann und ohne den Atomausstieg zu opfern.

    Nach neuen Berechnungen des Öko-Instituts im Auftrag von Greenpeace würden in den Atomfonds in der nächsten Legislaturperiode nur 1,7 bis 2,7 Milliarden Euro fließen. Eine Atomsteuer würde nach Berechnungen des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) dem Bundeshaushalt 2010-13 ohne Aufkündigung des Atomausstiegs zusätzliche Einnahmen von 13,9 Milliarden Euro bringen - fünf- bis achtmal mehr als der umstrittene Fonds. Dieses Geld wird in den nächsten Jahren dringend für die Modernisierung der Energiewirtschaft benötigt. Der Atomfonds würde sich nur langfristig rechnen, wenn der Atomkonsens aufgekündigt würde.

    Längere Laufzeiten mit Atomfonds werden der Öffentlichkeit als vernünftiges Konzept verkauft. Es ist aber eine Mogelpackung, sagt Tobias Münchmeyer, Energieexperte von Greenpeace. Es ist ein schlechtes Geschäft für die nächste Regierung und den Steuerzahler. RWE und Co sollen auf der einen Seite Geld zahlen, das sie auf der anderen wieder erhalten. Dieser Kuhhandel darf nicht im Koalitionsvertrag stehen. Deutschland braucht beides: Atomausstieg und Atomsteuer. So fördern wir die Erneuerbaren Energien am besten, erhöhen die Sicherheit und bitten die Stromkonzerne endlich zur Kasse.

    Atomkraft ist keine Brückentechnologie, wie die Union behauptet. Sie bremst den Ausbau der Erneuerbaren Energien und fördert ihn nicht, wie E.ON bereits in Großbritannien bewiesen hat: Der Energiekonzern drängt dort darauf, dass der Strom seiner AKW Vorrang hat vor dem aus Windkraftanlagen. Atomkraft kann auch nichts zum Klimaschutz beitragen. Merkel und Westerwelle müssen endlich anerkennen: Atomkraft ist gefährlich und die Menschen haben die Nase voll von ihr, sagt Münchmeyer.

    01 September 2009

    "Dem Deutschen Volke eine Zukunft ohne Atomkraft"

    Greenpeace-Aktivisten hissen Banner am Reichstagsgebäude
    Pressemitteilung von Greenpeace.de

    15 Greenpeace-Aktivisten sind heute Morgen auf das Reichstagsgebäude geklettert, um für den Atomausstieg zu demonstrieren. Unter der Inschrift Dem Deutschen Volke am Westportal des Gebäudes haben die Aktivisten ein 3 mal 15 Meter großes Transparent mit den Worten ... eine Zukunft ohne Atomkraft angebracht. 91 Prozent der Deutschen sprechen sich dafür aus, dass im Jahr 2050 die Erneuerbaren Energien die bedeutendste Rolle in der Energieversorgung Deutschlands spielen sollen. Dies ist das Ergebnis einer von Greenpeace in Auftrag gegebenen repräsentativen Meinungsumfrage bei tns-emnid zu den Präferenzen für die zukünftige Energieversorgung in Deutschland. Für die Atomkraft traten lediglich sieben Prozent der Befragten ein.

    "Die Menschen in Deutschland wollen eine Zukunft ohne Atomkraft, sagt Atomexperte Tobias Münchmeyer von Greenpeace. In einer Demokratie ist die Bevölkerung der Souverän, nicht Konzerne wie Vattenfall, E.ON oder RWE. Die Politik muss dem Willen der Menschen folgen und für einen möglichst schnellen Ausstieg aus der gefährlichen und innovationsfeindlichen Atomkraft eintreten.

    Selbst unter den CDU/CSU-Wählern gilt die Atomenergie als Auslaufmodell. Laut der Umfrage treten 81 Prozent der konservativen Wähler für die Erneuerbaren Energien und nur 14 Prozent für die Atomkraft ein. Der Pro-Atom-Kurs der CDU wird nicht einmal von ihren eigenen Wählern gedeckt. Die CDU ist hier keine Volkspartei, sondern vertritt nur die Interessen der Atomindustrie, so Münchmeyer.

    Mit dem aktuellen Energiekonzept für Deutschland Klimaschutz: Plan B 2050 zeigt Greenpeace, dass eine hundertprozentige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien tatsächlich bis 2050 realisiert werden kann. Um dieses Ziel zu erreichen, darf es jedoch nicht zu einer Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke kommen. Atomstrom behindert die Einspeisung des Stroms aus Erneuerbaren Energien in die Stromnetze, blockiert somit den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Schaffung von Arbeitsplätzen.

    Die bevorstehenden Wahlen entscheiden über den Atomausstieg und damit über die zukünftige Energieversorgung in Deutschland. In den Wahlprogrammen der fünf im Bundestag vertretenen Parteien gibt es eindeutige Aussagen zur Frage der Atomkraft. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die Linke treten für eine Umsetzung des gesetzlich verankerten Atomausstiegs ein. CDU/CSU und FDP planen dagegen längere Laufzeiten von Atomkraftwerken.

    Am kommenden Samstag, dem 5. September, werden Bürgerinitiativen und Umweltverbände gemeinsam mit zehntausenden Menschen in Berlin ein Zeichen gegen die Atomkraft setzen. Unter dem Motto Mal richtig abschalten demonstrieren sie gegen Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke und ein Endlager im unsicheren Salzstock Gorleben.